Migräne in der Schwangerschaft: Sichere und sanfte Mittel gegen die Schmerzen

Ein starker, häufig pulsierender Schmerz im Bereich der Stirn oder der Schläfen begleitet von Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit oder auch Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit. So zeigt sich typischerweise eine Migräne. Vorausgehend können als eine Art Vorbote Sehstörungen und andere Empfindungen auftreten, die als Aura bezeichnet werden. Leider bleiben viele Frauen auch während der Schwangerschaft nicht von solchen Migräneattacken verschont. Auslöser können unter anderem der schwankende Hormonspiegel, Stress und Schlafmangel sein. Bei einer akuten Migräneattacke hilft in erster Linie absolute Ruhe. Zudem gibt es einige natürliche Heilmethoden und Hausmittel, die Linderung verschaffen können. Welche das sind, erfahren Sie hier in unserem Ratgeber.

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Bei vielen Schwangeren reduziert sich mit der Hormonumstellung die Intensität und Häufigkeit von Migräne. Doch leider ist das nicht bei allen Betroffenen der Fall. Ganz im Gegenteil – einige Frauen haben in der Schwangerschaft sogar zum ersten Mal eine Migräneattacke.

Migräne in der Schwangerschaft ist vor allem deshalb so unangenehm, weil Schwangere nicht einfach irgendein Schmerzmittel einnehmen können, sondern eine Medikamenteneinnahme stets sorgfältig abwägen sollten. Zudem sind schwangere Migräne-Patientinnen häufiger von Übelkeit und Erbrechen sowie Depressionen betroffen.1

Im folgenden erfahren Sie:

  • welche natürlichen Mittel helfen können,
  • wie Sie einer Migräneattacke vorbeugen können,
  • welche Ursachen es für Migräne in der Schwangerschaft gibt,
  • wie Sie Kopfschmerzen und Migräne unterscheiden können.

Natürliche Helfer für den Akutfall

Das empfiehlt unser Experte Prof. Dr. Hartmut Göbel werdenden Müttern bei einer Migräneattacke:

Prof. Dr. Hartmut Göbel

“Leichte Migräneattacken lassen sich in vielen Fällen auch ohne den Einsatz von Medikamenten lindern. Diese nichtmedikamentösen Methoden sind für werdende Mütter besonders empfehlenswert, da das ungeborene Kind möglichst wenig pharmazeutischen Wirkstoffen ausgesetzt werden sollte.

Bewährt haben sich insbesondere:

  • Ruhe und Entspannung für Körper und Geist,
  • Reizabschirmung in einem ruhigen, abgedunkelten Raum,
  • Kühlen des Kopfes mit einem Eisbeutel, einem Kühlpack oder speziellen Kühlkompressen bzw. -mützen. […]”

Pflanzliche Mittel: Welche Inhaltsstoffe sind für Schwangere sicher und empfehlenswert?

Schwangere Frau nimmt Tablette einBei der Wahl eines geeigneten pflanzlichen Schmerzmittels ist während der Schwangerschaft erhöhte Vorsicht geboten, da viele pflanzliche Wirkstoffe von Schwangeren nicht eingenommen werden dürfen. Halten Sie hier stets Rücksprache mit Ihrem Arzt.

Mittel mit Magnesium hingegen, die zur Vorbeugung von Migräne eingesetzt werden, gelten als unbedenklich. Sie sind oft in Kombination mit Vitamin B2, Coenzym Q10 oder auch weiteren Vitalstoffen wie Omega-3 Fettsäuren erhältlich. Die Ergebnisse einiger Studien mit Migräne-Patienten weisen darauf hin, dass Mikronährstoffe wie Magnesium, Vitamin B2 und Coenzym Q10 in der Lage sind, die Häufigkeit, Dauer und Schwere von Migräneattacken zu reduzieren.2

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Ätherische Öle können bei einer Migräneattacke beruhigen und lindern

Ätherische Öle können auf vielfältige Weise auf unseren Körper und unser Nervensystem wirken. Sie sind in der Regel ungefährlich in der Schwangerschaft, sollten allerdings nur äußerlich und verdünnt angewendet werden.

Vor allem Pfefferminzöl gilt als äußerst effektiv bei Spannungskopfschmerzen und Migräne. Untersuchungen konnten zeigen, dass bei lokaler Anwendung von Pfefferminzöl auf der Haut bereits nach 15 Minuten ein deutlicher Rückgang der Kopfschmerzen erzielt werden konnte.3

Was außerdem noch helfen kann: Tipps für Schwangere mit Migräne

Diese Tipps können Ihnen helfen Migräne vorzubeugen und mitunter eine drohende Migräneattacke abwenden:

  • Reduzieren Sie Auslöser wie Stress, Angstzustände oder anhaltende Belastungszustände.
  • Gönnen Sie sich regelmäßig Ruhepausen und sorgen Sie für Entspannung.
  • Achten Sie auf ausreichend Schlaf.
  • Trinken Sie genug, damit der Körper gut mit Flüssigkeit versorgt wird.
  • Achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten, damit es nicht zu Schwankungen im Blutzuckerspiegel kommt.
  • Vermeiden Sie Lärm, helles Licht und starke Temperaturunterschiede.
  • Führen Sie ein Kopfschmerz-Tagebuch, um potenzielle Auslöser zu identifizieren.
  • Verbringen Sie täglich Zeit an der frischen Luft.

Diese Hausmittel können Abhilfe schaffen

Einige bewährte Hausmittel können bei Migräne in der Schwangerschaft ebenfalls für Linderung sorgen, zum Beispiel:

  • ansteigende Fußbäder
  • kalte Arm- oder Kniegüsse
  • kalter oder warmer Waschlappen auf der Stirn
  • Migränemaske für eine Kälte- oder Wärmetherapie im Bereich von Augen, Stirn und Schläfen
  •  Wadenwickel

Entspannungsübungen können zusätzlich Linderung verschaffen

Stress gilt als häufiger Auslöser von Migräne. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie im Alltag immer wieder für Ausgleich und Entspannung sorgen, vor allem in der Schwangerschaft. Dafür eignen sich Entspannungsverfahren wie zum Beispiel:

  • Yoga
  • Meditation
  • Autogenes Training
  • Atemübungen
  • Pilates
  • Qi Gong
  • Massagen
  • progressive Muskelentspannung nach Jacobson
  • Spaziergänge an der frischen Luft (z.B. im Wald)

Auch Ausdauersport (z.B. Joggen, Walken oder Fahrradfahren) kann helfen, Stress abzubauen – während der Schwangerschaft natürlich nur in Maßen und abhängig vom Schwangerschaftsverlauf und dem individuellen Gesundheitszustand.

Zwar können diese Maßnahmen während einer Attacke nicht mehr unbedingt helfen, aber gegebenenfalls zu Beginn oder dann, wenn sich eine Migräneattacke anbahnt. Auf jeden Fall können Entspannungsübungen einen präventiven Effekt haben und die Häufigkeit sowie Intensität von Migräne durchaus mindern.

Wie sinnvoll sind alternative Heilmethoden bei Migräne in der Schwangerschaft?

Da werdende Mütter weitestgehend auf Medikamente verzichten sollten, sind naturheilkundliche Verfahren und Therapiemethoden eine gute Alternative zur Behandlung von Migräne. Geeignet sind zum Beispiel:

  • Akupunktur oder Akupressur,
  • Neuraltherapie,
  • Homöopathie und
  • anthroposophische Arzneimittel.

Obwohl die Wirkung dieser naturheilkundlichen Verfahren nicht wissenschaftlich belegt ist, schwören trotzdem viele Migräne-Patientinnen darauf. Welche Methode am besten funktioniert, ist dabei individuell unterschiedlich. Vor allem Akupunktur und Akupressur werden gerne bei Kopfschmerzen und Migräne eingesetzt. Oft kann zumindest die Intensität der Schmerzen und die Häufigkeit der Anfälle gesenkt werden.

Auf welche Wirkstoffe und Präparate sollten Schwangere bei Migräne verzichten?

Zum Umgang mit Schmerzmitteln in der Schwangerschaft rät Prof. Dr. Hartmut Göbel:

Prof. Dr. Hartmut Göbel“Die medikamentöse Migräne-Therapie während der Schwangerschaft erfordert stets eine sorgfältige Abwägung, die die Bedürfnisse der Mutter wie auch den Schutz des ungeborenen Kindes bestmöglich berücksichtigt“.

Der Fortschritt der Schwangerschaft ist dabei ein entscheidender Faktor. So sind im dritten Trimester viele Schmerzmittel kontraindiziert:

  • Metamizol kann bei der Einnahme im dritten Trimester fetotoxisch wirken und wird daher grundsätzlich nicht verschrieben.
  • Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Paracetamol sind zwar rezeptfrei erhältlich, werden jedoch mit einem wesentlich höheren Risiko für nachteilige perinatale Gesundheitsfolgen beim Kind in Verbindung gebracht. Sie sollten daher im dritten Schwangerschaftsdrittel gemieden werden.”

Kopfschmerzen oder schon Migräne: Wie Sie den Unterschied erkennen können

schwangere Frau leidet unter DepressionenKopfschmerzen gehen im Gegensatz zu Migräne selten mit den typischen Begleitsymptomen wie Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit einher. Außerdem treten sie in der Regel nicht so anfallsartig wie eine Migräneattacke auf und werden nicht von Aura begleitet. Typisch für Migräne ist der pochende, pulsierende oder stechende Schmerz im Bereich der Schläfengegend, meist einseitig.

Eine Migräne-Attacke verschlimmert sich zudem durch körperliche Aktivität eher, wohingegen sich Kopfschmerzen durch Bewegung an der frischen Luft oftmals lindern lassen. Bei Migräne steht das Bedürfnis nach Ruhe, Dunkelheit und einer reizarmen Umgebung klar im Vordergrund.

Die Unterscheidung von Kopfschmerzen und Migräne ist nicht immer einfach, da die Übergänge fließend sind und sich die Symptome überschneiden können.

Die Ursachen von Migräne während der Schwangerschaft sind noch nicht abschließend geklärt

Forscher gehen davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Migräne und den weiblichen Geschlechtshormonen besteht.4 So konnten verschiedene Studien zeigen, dass ein schwankender Östrogenspiegel für Migräne-Patientinnen ein häufiger Migräne-Trigger ist.5 Zudem geht man davon aus, dass äußere Faktoren wie Stress, Flüssigkeitsmangel oder auch Magnesiummangel einen Einfluss haben können. Allerdings sind die Ursachen für die Entstehung von Migräne nicht abschließend geklärt.

Migräne tritt während der Schwangerschaft vor allem im 1. Trimester auf, da sich der gesamte Organismus zu Beginn der Schwangerschaft umstellt, was zu Schwankungen im Hormonhaushalt führt. Dadurch können Beschwerden wie Kreislaufprobleme, Übelkeit, Kopfschmerzen oder eben Migräne ausgelöst werden. Bei vielen Frauen verschwindet die Migräne mit dem Voranschreiten der Schwangerschaft und der Stabilisierung des Hormonspiegels glücklicherweise wieder.

Bei Frauen allerdings, die bereits vor der Schwangerschaft von Migräne betroffen waren, können sich die Attacken durch die hormonelle Umstellung verstärken und zum Beispiel erstmals mit Aura auftreten.

  1. https://www.embryotox.de/erkrankungen/details/ansicht/erkrankung/migraene/ (Aufgerufen am 17.11.22)
  2. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2009/daz-48-2009/vitamin-b2-zur-prophylaxevon-migraeneattacken (Aufgerufen am 02.12.22)
  3. https://www.aerzteblatt.de/archiv/1799/Spannungskopfschmerz-Pfefferminzoel-ist-anderen-Analgetika-ebenbuertig  (Aufgerufen am 28.11.22)
  4. Bingel, U.: „Migräne und Hormone: Was ist gesichert?.“ Der Schmerz 22.1 (2008): 31-36.
  5. Bingel, U., et al.: „Behandlung der Migräne und idiopathischer Kopfschmerzsyndrome in Schwangerschaft und Stillzeit.“ Leitlinie der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Nervenheilkunde 28.12 (2009): 896-906.
  6. Bingel, U., et al.: „Behandlung der Migräne und idiopathischer Kopfschmerzsyndrome in Schwangerschaft und Stillzeit.“ Leitlinie der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Nervenheilkunde 28.12 (2009): 896-906.
Migräne in der Schwangerschaft: Sichere und sanfte Mittel gegen die Schmerzen

Steffanie Kaiser

Seit 2019 unterstütze ich nicht nur die Redaktion der bio-apo, sondern halte im Rahmen meiner Tätigkeit unter anderem Vorträge über naturheilkundliche Themen.