Wunde Brustwarzen in der Stillzeit: Diese natürlichen Mittel helfen

Zu Beginn der Stillzeit können Brustwarzen sehr schnell wund werden und schmerzen, was das Stillen zu einer großen Herausforderung machen kann. Vor allem, wenn die Brustwarzen blutig werden und jede Stillmahlzeit zu unangenehmen Schmerzen führt, denken viele Frauen daran, abzustillen. Ursachen sind die ungewohnte Beanspruchung des Brustgewebes, eine ungünstige Position beim Stillen, eine falsche Anlegetechnik oder auch das Saugverhalten des Babys. Was Sie beachten sollten und welche Hausmittel bei wunden Brustwarzen helfen können, lesen Sie hier in unserem Ratgeber.

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Wunde Brustwarzen gehören zu den häufigsten Beschwerden frisch gebackener Mamas. Sie können das Stillen zu einer sehr schmerzhaften Erfahrung machen und bringen so manche Mutter an den Rand der Verzweiflung. Viele Frauen stillen aus diesem Grund vorzeitig ab, obwohl sie es eigentlich gar nicht möchten.

Hier ist schnelle Hilfe gefragt, damit wunde Brustwarzen rasch heilen und es nicht zu einem vorzeitigen Abstillen kommt. Durch eine Korrektur der Stillposition und des Anlegens in Kombination mit der richtigen Pflege lassen sich wunde Brustwarzen gut behandeln und ihnen kann sogar vorgebeugt werden. Wir stellen Ihnen im Folgenden die besten Hausmittel und Tipps vor.

Stillhütchen, Wollfett & Co.: Hilfreiche Hausmittel bei wunden Brustwarzen

Es gibt eine ganze Reihe von Hausmitteln, die bei wunden und schmerzenden Brustwarzen helfen können. Wichtig ist allerdings, dass zunächst die Ursache gefunden wird, denn sonst bringt auch die Symptombehandlung wenig. In den meisten Fällen ist eine falsche Anlegetechnik oder Stillposition ursächlich, was sich glücklicherweise mit wenig Aufwand gut korrigieren lässt.

Achten Sie bei wunden Brustwarzen auf eine sorgfältige Pflege sowie eine gute Brust- und Still-Hygiene, damit keine Erreger über die Verletzungen des Gewebes eindringen können und eine Brustentzündung (Mastitis) hervorrufen. Verzichten Sie auf übliche Hautpflegeprodukte und waschen Sie die Brust nur mit warmem Wasser und allenfalls einer milden, pH-neutralen Seife.

Unterstützen Sie die Wundheilung mit gereinigtem Wollfett

Bei offenen, nicht entzündeten Wunden an der Brust wird Lanolin Salbe empfohlen. Dabei handelt es sich um gereinigtes Wollfett, das die Wundheilung unterstützt und verhindert, dass die Wunde austrocknet und erneut aufreißt. Sie können damit beispielsweise zwischen den Stillmahlzeiten einen Salbenverband anlegen. Vor dem Stillen sollten überschüssige Salbenreste vorsichtig entfernt werden, ohne das Gewebe dabei zu strapazieren. Kleine Reste sind für das Baby in der Regel nicht schädlich.

Heilwolle kann bei wunden Brustwarzen zusätzlich Linderung verschaffen, denn die naturbelassene Schafwolle verfügt über einen hohen Lanolingehalt und kann somit den Heilungsprozess unterstützen.

Lindern Sie schmerzende Brustwarzen mit Kompressen und Stilleinlagen

Frau hält ihr Baby in die LuftWunde Brustwarzen sind natürlich besonders empfindlich, weshalb sich die Verwendung von Stilleinlagen empfiehlt, damit BH oder Kleidung nicht noch mehr Schmerzen verursachen. Wichtig ist, dass die Stilleinlagen atmungsaktiv und saugstark sind, damit das Milieu nicht zu feucht ist. Zu viel Feuchtigkeit fördert die Ausbreitung von Keimen und Bakterien, die unter Umständen eine Entzündung verursachen können. Außerdem sollten die Stilleinlagen regelmäßig gewechselt werden.

Ein altes Hausmittel bei wunden Brustwarzen ist Schwarzer Tee, denn die Gerbstoffe darin sollen den Heilungsprozess der Haut fördern. Betupfen Sie Ihre Brustwarzen nach dem Stillen vorsichtig mit Schwarztee oder legen Sie einen Teebeutel als Kompresse auf. Es kann allerdings sein, dass der bittere Geschmack das Trinkverhalten des Babys beeinflusst. Hier kann es helfen, vor dem Stillen die Brustwarze mit etwas Muttermilch zu benetzen.

Zusätzlich können die Schmerzen mit Kompressen oder durch vorsichtige Kühlung gelindert werden. Spezielle Hydrogel-Pads können ebenfalls die Heilung unterstützen, besonders bei offenen, blutigen Stellen.

Stillhütchen können eine kurzzeitige Entlastung bringen

Bei sehr empfindlichen und wunden Brustwarzen können Stillhütchen vorübergehend Abhilfe schaffen, um die Brust zu schonen. Dabei handelt es sich um Aufsätze aus transparentem Silikon für die Brustwarze, die in verschiedenen Größen erhältlich sind. Wichtig ist, dass Sie möglichst passgenau sind, damit die Beschwerden nicht verschlimmert werden.

Der Nachteil von Stillhütchen ist, dass manche Säuglinge die Stillhütchen nicht richtig annehmen oder dadurch schlechter trinken. Außerdem kommt weniger Milch beim Säugling an, was einen Milchrückgang und eine schleppende Gewichtszunahme des Säuglings zur Folge haben kann.

So beugen Sie wunden Brustwarzen vor

Mit den richtigen Maßnahmen können Sie wunden Brustwarzen effektiv vorbeugen:

  • optimale Stillposition und Stilltechnik
  • sorgfältige Pflege der Brustwarzen 
  • atmungsaktive Stilleinlagen
  • Brustwarzen sauber und trocken halten

Achten Sie auf die richtige Stillposition

Das A und O zur Vorbeugung wunder Brustwarzen ist das richtige Anlegen des Kindes sowie die richtige Position beim Stillen. Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit, die aber eine große Auswirkung haben kann. Möglicherweise liegt das Kind ungünstig, sodass es mit seinem Mund die Brustwarze einklemmt und verformt oder sie nicht richtig in den Mund nimmt. 

Hebammen sowie Still- und Laktationsberaterinnen können hierbei behilflich sein und Ihnen zeigen, worauf Sie unbedingt achten sollten. Sind die Stillposition und das Anlegen korrigiert, können die Brustwarzen bereits in kurzer Zeit wieder heilen.

Oftmals hilft eine zurückgelehnte Stillposition, bei der das Baby gut an der Brust anliegt und ohne Zug möglichst viel von der Brustwarze im Mund hat.

Darauf sollten Sie beim Stillen achten:

  • Ihr Baby sollte die gesamte Brustwarze mit Vorhof in den Mund nehmen.
  • Führen Sie immer das Kind zur Brust und nicht die Brust zum Kind.
  • Ihr Baby sollte in jeder Position den Bauch zu Ihnen gewendet haben, damit es den Kopf nicht drehen muss.
  • Wechseln Sie die Position beim Stillen regelmäßig, damit das Brustgewebe gleichmäßig beansprucht wird.
  • Lösen Sie den Mund Ihres Babys nie abrupt von der Brust, sondern lösen Sie den Unterdruck, der durch das Saugen entsteht, vorsichtig, indem Sie leicht die Fingerspitze in den Mundwinkel schieben.

Pflegen Sie Ihre Brustwarzen vorsorglich mit Muttermilch

Ein altbewährter Hebammen-Tipp zur Pflege der Brustwarzen ist Muttermilch. Geben Sie einige Tropfen auf die Brustwarze und lassen Sie die Muttermilch an der Luft trocknen. Grund dafür sind die entzündungshemmenden und heilungsfördernden Eigenschaften der Milch.

Außerdem sollten Sie den Speichel des Babys nach dem Stillen nicht wegwischen, sondern einfach antrocknen lassen. Das kann ebenfalls helfen, die Brustwarzen zu schützen.

Stillen Sie in kürzeren Abständen

Mutter mit Säugling, der noch gestillt wird.Stillmahlzeiten in kürzeren Abständen können dazu beitragen, die Brustwarzen zu schonen. Das Baby sollte noch keinen zu großen Hunger haben, damit die Saug-Intensität nicht so stark ist und die Brustwarzen weniger beansprucht werden. Babys, die zu großen Hunger haben, trinken oft mit einem höheren Sog, der das Brustgewebe strapaziert.

Versuchen Sie außerdem zu vermeiden, dass Ihr Baby zu lange an der Brust haftet, wenn es bereits satt ist. Das beansprucht die Brustwarzen ebenfalls zu stark. Zu beachten ist jedoch, dass Sie die Stillmahlzeit nicht unterbrechen sollten, bevor Ihr Baby das Trinken beendet hat, damit keine negativen Auswirkungen auf die Milchmenge entstehen.

Verwenden Sie naturbelassene Stilleinlagen

Viele Frauen schwören auf naturbelassene Stilleinlagen aus Wolle und Seide. Die Naturfasern sind atmungsaktiv und können helfen, Entzündungen vorzubeugen. Sie wirken natürlicherweise klimaregulierend und Seide gilt zudem als antibakteriell. Darüber hinaus vermittelt Seide einen beruhigenden und leicht kühlenden Effekt an der wunden Brust.

Achten Sie bei der Verwendung von Stilleinlagen aus Naturmaterialien darauf, diese regelmäßig zu wechseln und gründlich auszuwaschen.

Starke Entzündungen und Mastitis: Dann sollten Stillende einen Arzt aufsuchen

Bei offenen Wunden an den Brustwarzen besteht die Gefahr, dass Bakterien eindringen können und eine Brustentzündung (Mastitis) oder ein Abszess entsteht. Unter Umständen können dann entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder eventuell sogar Antibiotika notwendig werden.

Bei folgenden Symptomen sollten Sie sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen:

  • starke Rötungen
  • Schwellungen
  • starke Schmerzen
  • lokalen Verhärtungen an der Brust
  • eiternde Wunden
  • Fieber
Wunde Brustwarzen in der Stillzeit: Diese natürlichen Mittel helfen

Steffanie Kaiser

Seit 2019 unterstütze ich nicht nur die Redaktion der bio-apo, sondern halte im Rahmen meiner Tätigkeit unter anderem Vorträge über naturheilkundliche Themen.