Darmsanierung: Wie stelle ich mein Darmgleichgewicht wieder her?

Der Darm ist im menschlichen Körper eines der wichtigsten Organe. Zu den Aufgaben des Darms zählt es, die Nährstoffe aus der Nahrung zu ziehen und zu verdauen. Was jedoch nur wenige wissen ist, dass sich im Darm zudem ein Großteil der Immunzellen befinden und zahlreiche Abwehrreaktionen hier ihren Ursprung haben. Umso wichtiger ist es, den Darm gesund zu erhalten.

Doch Stress, schlechte Ernährungsgewohnheiten, Alkohol und Medikamente können das Darmklima beeinträchtigen und empfindlich stören. Die Folge können verschiedenste Beschwerden sein. Um den Darm von Schadstoffen zu befreien, bietet sich eine Darmsanierung an. In drei Schritten wird der Darm dabei gesäubert, Giftstoffe ausgeleitet und die Darmflora anschließend wieder aufgebaut.

Was genau ist eine Darmsanierung und wann ist sie notwendig? Wie kann das Gleichgewicht im Darm wiederhergestellt werden? In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann eine Darmsanierung sinnvoll ist, wie sie durchgeführt wird und was Sie dabei beachten sollten.

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Was ist eine Darmsanierung?

Im Darm siedeln sich bis zu 1.000 verschiedene Bakterienstämme an, die insgesamt wiederum etwa 100 Billionen Bakterienzellen aufbringen. Neben der Verdauung sind die Bakterien auch für den Schutz des Immunsystems zuständig: Die körpereigene Abwehr wird gestärkt und Krankheitserreger können sich nicht ausbreiten.

Dies ist aber nur möglich, wenn die Darmflora, also das Milieu des Darms, im Gleichgewicht ist. Unsere moderne Ernährungsweise führt dazu, dass wir zu wenige Ballaststoffe und zu viel ungesundes Fett und Zucker aufnehmen. Negative Einflüsse wie Stress, Nikotin und Alkohol tun ein weiteres, um die Darmflora zu belasten. Das natürliche und gesunde Darmklima kann nicht aufrechterhalten werden. Eine Situation, die, so sehen es Fachleute, Auslöser für viele Krankheiten sein kann.

Eine Darmsanierung ist eine Therapieform, die in der Naturheilkunde ihre Wurzeln hat. In mehreren Schritten wird der Darm entleert, von schädlichen Bakterien und anderen Giftstoffen gesäubert und anschließend der Aufbau eines gesunden Milieus unterstützt. Auch wenn das Thema Darmsanierung in den letzten Jahren in den Fokus für einen gesunden Lebensstil gerückt ist, entstammen die Methoden, die dabei zum Einsatz kommen, einer jahrtausendealten Tradition. Die Darmreinigung und eine darmschonende Ernährungslehre finden sich in der ayurvedischen Lehre, in der Antike oder in der chinesischen Medizin wieder.

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Wann ist eine Darmsanierung sinnvoll?

Die Darmsanierung ist, rein schulmedizinisch betrachtet, keine anerkannte Therapieform. Dennoch sind sich Fachleute einig, dass ein gesunder Darm dem allgemeinen Wohlbefinden dienen kann. Wenn also das Darmklima aus dem Gleichgewicht geraten ist, kann eine Darmsanierungskur durchaus sinnvoll sein und Besserung bringen. Zu den klassischen Beschwerden, bei denen Sie eine Darmsanierung in Betracht ziehen sollten, gehören

  • Verdauungsprobleme,
  • Blähungen,
  • Reizdarm-Symptome und
  • Pilzinfektionen.

Eine Darmsanierung ist darüber hinaus in folgenden Fällen sinnvoll:

  • nach der Einnahme von Medikamenten
  • zu Beginn einer Ernährungsumstellung
  • als Entlastungstage nach der Weihnachtszeit

Die Symptome für ein Ungleichgewicht der Darmflora sind vielfältig

Neben den klassischen Beschwerden bei einem Ungleichgewicht der Darmflora gibt es zahlreiche andere Beschwerden, die zunächst nicht vermuten lassen, dass eine gestörte Darmflora der Auslöser sein könnte.

Mögliche Symptome für eine gestörte Darmflora können unter anderem die Folgenden sein:

  • Durchfall
  • Völlegefühl
  • Krämpfe
  • saures Aufstoßen
  • Allergien
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Kopfschmerzen
  • Depressionen
  • Reizbarkeit
  • Schlafprobleme
  • Abgeschlagenheit
  • Nervosität
  • unangenehmer Körper- oder Mundgeruch
  • Gelenkschmerzen
  • Gewichtszunahme
  • erhöhter Cholesterinspiegel
  • erhöhter Blutdruck
  • Pilzinfektionen
  • chronische Blasenentzündungen
 

Was kann eine Darmsanierung bewirken?

Gemäß zahlreichen Erfahrungsberichten kann eine Darmsanierung dazu beitragen, das Wohlbefinden zu verbessern. Verdauungsprobleme sollen behoben werden, Blähungen verschwinden, aus Antriebslosigkeit wird Aktionismus. Dies ist zwar nicht erwiesen, es ist jedoch unbestritten, dass eine Darmsanierungskur bei korrekter Durchführung keine Nachteile mit sich bringt.

Darmsanierung Anleitung: Wie wird eine Darmsanierung durchgeführt?

Eine Darmsanierungskur ist in vier Abschnitte aufgeteilt:

  • Darmreinigung
  • Ausleiten der Schadstoffe und Reinigung der Darmwand
  • Aufbau der Darmflora mit Zugabe von Probiotika
  • Unterstützung des Wiederaufbaus mit einer Fastenkur oder einem Ernährungsplan – dieser Schritt ist optional

Darmsanierung Schritt 1: Führen Sie zunächst eine Darmreinigung durch

Bevor Sie Ihre Darmflora wieder aufbauen, sollten Sie den Darm von sämtlichen Reststoffen befreien. Im ersten Schritt gelingt dies am effektivsten mit einer Darmreinigung. Hierfür können Sie einen Einlauf oder ein Abführmittel, beispielsweise Glaubersalz oder Rizinusöl, verwenden. Für eine Darmreinigung sollten Sie sich Zeit nehmen. Einlaufgeräte oder Abführmittel für die Anwendung in den eigenen vier Wänden, erhalten Sie in Ihrer Apotheke.

Da bei beiden Maßnahmen eine starke Darmbewegung in Gang gesetzt wird, sollte eine Toiletten stets in Reichweite sein. Der Stuhl wird mit großer Wahrscheinlichkeit wässrig ausfallen, denn der Nahrung wird das Wasser nicht entzogen. Aufgrund des hohen Wasserverlustes sollten Sie unbedingt viel trinken.

Mit dieser akuten Maßnahme können Sie den Darm oberflächlich reinigen. Doch die Ablagerungen an den Darmwänden, können so nicht oder nicht vollständig entfernt werden. Um den Darm von allen hartnäckigen Resten zu befreien, sind Flohsamen bzw. Flohsamenschalen und Leinsamen, über einen längeren Zeitraum eingenommen, ein beliebtes Mittel. Im Darm quellen sie auf und binden Stoffe. Diese werden anschließend mit den Samen ausgeschieden. Flohsamenschalen sind am effektivsten in Form von Pulver.

Darmsanierung Schritt 2: Verbessern Sie das Milieu des Darmtraktes

Nach einer gründlichen Darmreinigung folgt die Eliminierung schädlicher Keime. Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf unerwünschten Pilzen, die das Darmklima beeinträchtigen. Sollten Sie unter einer Pilzinfektion im Darmtrakt leiden, bietet sich eine Anti-Pilz-Kur an. Diese erfolgt medikamentös und wird in Rücksprache mit Ihrem Arzt verordnet. Zur Bestimmung, ob und welche Pilze sich in Ihrem Darm angesiedelt haben, wird eine Stuhlprobe untersucht.

 

Gleichzeitig sollten Sie die Ausleitung schädlicher Stoffe unterstützen. Die folgenden Hausmittel haben sich in diesem Zusammenhang als effektiv erwiesen:

  • Silikate: Diese sollen dazu beitragen Säure und freie Radikale zu binden. Silikate sind in Heilerde enthalten.
  • Bentonit oder Zeolith sollen Schwermetalle und Rückstände von Medikamenten ausschwemmen.

Folgende Lebensmittel sollten Sie in der Zeit der Darmsanierungskur meiden:

  • koffeinhaltige Getränke,
  • Alkohol,
  • Fleisch und Wurstwaren.

Hingegen dürfen Sie bei

  • Nüssen und Samen,
  • Gemüse und Früchten sowie
  • Glutenfreiem Getreide zugreifen.

Stilles Wasser und Kräutertees sollten Sie in ausreichender Form zu sich nehmen, um den Wasserverlust auszugleichen und den Körper beim Ausschwemmen zu unterstützen.

Darmsanierung Schritt 3: Nutzen Sie Probiotika zur Aufforstung erwünschter Bakterien

Anschließend gilt es gesunde Bakterien wieder verstärkt anzusiedeln und in ihrem Wachstum zu unterstützen, um das Darmklima zu verbessern. Dazu werden in der Regel probiotische Milchsäurebakterien verwendet, die als Pulver oder in Form von Tabletten eingenommen werden.

Auch einige Lebensmittel enthalten probiotische Milchsäurebakterien. Diese können demnach über die Nahrung (zusätzlich) aufgenommen werden. Zu den probiotischen Nahrungsmitteln zählen unter anderem:

  • Joghurt
  • Molke
  • Kefir
  • Sauerkraut
  • Miso
  • Apfelessig
  • Kimchi
  • Kombucha
  • Tempeh

Darmsanierung Schritt 4: Unterstützen Sie die Darmsanierung mit einer Fastenkur

Mit einer Fastenkur können Sie Ihren Körper bei der Darmsanierung zusätzlich unterstützen. Diese ist jedoch nicht zwingend notwendig. Eine Fastenkur trägt dazu bei, den Darm zu entlasten.

Die Kur besteht idealerweise aus mehreren Abschnitten. Der Körper wird zunächst auf die bevorstehende Zeit eingestimmt. Hierzu werden ausschließlich Nahrungsmittel verzehrt, die den Darm nicht belasten:

  • Gemüse und Obst,
  • Suppen und
  • Tees.

Kaffee, Alkohol, Nikotin, Fleisch und Zucker sollten Sie meiden. Es gibt verschiedene Fastenkuren. Die intensivste ist mitunter jene, bei der Sie sich über die Fastenzeit ausschließlich flüssig mit Kräutertees, Säften, stillem Wasser und Brühe ernähren. Für den Darm bedeutet dies eine Entlastung bei der Verstoffwechselung.

Wie lange Sie Fasten möchten, hängt von Ihrem Empfinden ab. Es ist jedoch empfehlenswert, im Vorfeld einer Fastenkur stets Rücksprache mit dem Arzt zu halten. Nach Beendigung der Fastenzeit sollten Sie auf keinen Fall sofort in alte Essgewohnheiten zurückfallen. Sinnvoller ist es, mit sogenannten Aufbautagen abzuschließen, mit denen der Körper wieder nach und nach an Nahrung gewöhnt wird. 

Darmsanierung Schritt 4.1: Nutzen Sie als Alternative zum Fasten einen Ernährungsplan

Wer aus gesundheitlichen oder anderen Gründen keine Fastenkur durchführen möchte, kann den Darm dennoch während der Sanierung mit einer Umstellung der Essgewohnheiten unterstützen. Verzichten Sie, wie beim Fasten auch, möglichst auf Kohlenhydrate und Zucker. Meiden Sie Nikotin, Koffein und Alkohol. Essen Sie viel frische Früchte, frisches Gemüse und basische Lebensmittel.

Was sind die Ursachen für eine gestörte Darmflora?

Der Ausspruch „das schlägt mir auf den Magen“ kommt nicht von ungefähr. Stress, falsche Ernährung, Bewegungsmangel – das sind nur einige Ursachen, die zu einer gestörten Darmflora führen können. Aber auch die Einnahme von Medikamenten, allen voran Antibiotika, können die Darmflora negativ beeinflussen.

Eine Darmsanierung ist insbesondere nach der Einnahme von Antibiotika empfehlenswert

Antibiotika haben die Aufgabe, Bakterienstämme, die dem Körper Schaden zufügen, zu vernichten. Abhängig davon, wogegen die Antibiotika verabreicht wurden, werden im Körper bestimmte Bakterien angegriffen. Antibiotika können jedoch nicht zwischen nützlichen und schädlichen Bakterien unterscheiden. Vor allem sogenannte Breitband-Antibiotika töten zahlreiche Bakterienstämme ab.

Forscher des Swedish Institute for Infectious Disease Control konnten anhand einer Studie belegen, dass bereits eine siebentägige Behandlung mit einem Antibiotikum die Zahl der Resistenzgene in der Darmflora deutlich erhöht. Darüber hinaus konnten auch zwei Jahre nach Ende der therapeutischen Maßnahme noch Resistenzgene nachgewiesen werden.1 Auch ein sogenanntes Mausmodell konnte belegen, dass verabreichte Antibiotika die Zusammensetzung der Darmflora beeinflussen.2 Da mit einer Darmsanierung auch der Aufbau der Darmflora einhergeht, ist diese nach Einnahme von Antibiotika eine sinnvolle Maßnahme.

Hilft eine Darmsanierung bei einem Reizdarm?

Ein Reizmagen ist die umgangssprachliche Bezeichnung für „funktionelle Dyspepsie“. Es handelt sich um chronische Schmerzen, für deren Auftreten andere gesundheitliche Ursachen ausgeschlossen werden können. Die Ursachen des Reizmagens sind noch unbekannt. Stress, Ärger und Infektionen stehen häufig in einem Zusammenhang. Auch können schlechte Ernährungsgewohnheiten, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Alkohol, Nikotin und Koffein als Verursacher in Betracht gezogen werden. Zu den Symptomen des Reizmagens gehören unter anderem

  • Schmerzen im Oberbauch,
  • Sodbrennen,
  • Übelkeit,
  • Aufstoßen und ein
  • schnelles Völlegefühl.

Halten diese Beschwerden über einen Zeitraum von etwa drei Monaten an und können weiterhin andere Ursachen ausgeschlossen werden, sprechen Mediziner häufig von einem Reizdarm. Eine Darmsanierung kann dazu beitragen, dass die Symptome abklingen.

Lassen Sie sich bezüglich einer Darmsanierung in der Apotheke beraten

Neben Ihrem Hausarzt, kann auch der gut geschulte Apotheker bei Fragen zum Thema Darmsanierung ein passender Ansprechpartner sein. Er kann Sie über Darmreinigungsmethoden beraten und auch Empfehlungen für die passenden Präparate aussprechen. Das Gespräch mit dem Apotheker ersetzt allerdings nicht den Besuch beim Hausarzt. Dieser kennt Sie und Ihre medizinische Vorgeschichte am besten und kann am sichersten einschätzen, ob eine Darmsanierung sinnvoll ist und was Sie dabei beachten sollten.

  1. Jenberg, C. et al.: Long-term impacts of antibiotic exposure on the human intestinal microbiota. Microbiology November 2010, vol. 156 no. 11 3216-3223
  2. Russell SL, et al.: Early life antibiotic-driven changes in micro-biota enhance susceptibility to allergic asthma. EMBO Rep 2012; 13: 440–7
Darmsanierung: Wie stelle ich mein Darmgleichgewicht wieder her?

Steffanie Kaiser

Seit 2019 unterstütze ich nicht nur die Redaktion der bio-apo, sondern halte im Rahmen meiner Tätigkeit unter anderem Vorträge über naturheilkundliche Themen.