Richtig Heilfasten: Aktivieren Sie die Selbstheilungskräfte Ihres Körpers

Heilfasten gilt als äußerst gesund und wird bereits seit Jahrhunderten praktiziert. Dabei nimmt man für einen bestimmten Zeitraum (1 - max. 3 Wochen) nur Flüssigkeit zu sich und verzichtet komplett auf feste Nahrung. Auf diese Weise kann der Körper und vor allem das Verdauungssystem entlastet werden sowie die Entgiftung des gesamten Organismus angeregt werden.

Bereits nach 24 - 36 Stunden ohne Nahrungsaufnahme verändert sich der Stoffwechsel, sodass die körpereigenen Fettreserven und Eiweiße zur Energiegewinnung abgebaut werden. Als ganzheitliche Methode zielt das Heilfasten allerdings nicht rein auf eine Gewichtsreduktion ab, sondern vor allem auf den gesundheitlichen Nutzen des Fastens. Vielerlei Beschwerden können durch die Entlastung des Stoffwechsels und die Anregung der Selbstheilungskräfte gelindert werden.

Hier in diesem Artikel informieren wir Sie über die positiven Auswirkungen des Heilfastens und zeigen Ihnen wie genau es funktioniert.

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Fasten ist in, Fasten ist Trend! Im gesundheitsbewussten Umfeld findet man kaum noch jemanden, der nicht schon einmal gefastet hat. Fasten ist groß in Mode, dabei erwähnte bereits vor über 2.000 Jahren Hippokrates (griechischer Arzt) das Fasten als probates Mittel zur körperlichen Heilung1

Jedoch gehörte der – meist unfreiwillige – Verzicht von Nahrung bereits bei unseren Vorfahren zum Alltag. Unser Körper ist darauf programmiert und kann mit Nahrungsentzug bis zu einem gewissen Grad gut umgehen, indem er seinen Stoffwechsel umstellt und anpasst.

Aber was genau ist dran am Fasten in der heutigen Zeit, um gesund zu bleiben oder zu werden? Wann hilft es und bei welchen Beschwerden, wo liegen die Grenzen und welche möglichen Risiken gibt es? Diese Fragen werden wir in diesem Ratgeber für Sie beantworten.

Was ist Heilfasten?

Heilfasten im klassischen Sinn bedeutet: Über einen gewissen, vorher fest definierten Zeitraum (Kur) auf feste Nahrung und Genussmittel zu verzichten. Man nimmt während dieser Fastenkur lediglich Flüssigkeit zu sich. Im Gegensatz zum präventiven Fasten, bei dem die Gesundheit aufrechterhalten werden soll, dient das Heilfasten – daher auch therapeutisches Fasten genannt – der Wiederherstellung der Gesundheit. Das Heilfasten ist mittlerweile fester Bestandteil des Bereichs der “Naturheilverfahren”.

Der Vollständigkeit halber sei hier auch das religiöse Fasten erwähnt, bei dem ebenfalls für einen bestimmten Zeitraum auf bestimmte Genuss-/Lebensmittel verzichtet wird. Hier steht jedoch nicht der körperliche Aspekt im Mittelpunkt, sondern der geistige/religiöse.

So funktioniert das Heilfasten

Bei der gängigsten Form des Heilfastens wird nach anfänglichen Entlastungstagen und einer gründlichen Entleerung und Reinigung des Verdauungstraktes über einen bestimmten Zeitraum (meist ein bis bis maximal drei Wochen) nur Flüssigkeit zu sich genommen. Mithilfe der alleinigen Flüssigkeitsaufnahme sollen Giftstoffe und Schlacken aus dem Körper herausgespült werden.

Während dieser Zeit wird der Verdauungstrakt entlastet, sodass die normalerweise zur Verdauung benötigte Energie von den Ausscheidungsorganen zur Entgiftung genutzt werden kann. Dabei handelt es sich neben dem Darm um Leber und Nieren, aber auch um die Haut. 

 

Bereits nach 24–36 Stunden ohne Nahrungsaufnahme verändert sich der Stoffwechsel. In dieser Zeit hat unser Körper die gespeicherten Kohlenhydrate (Glykogen) aufgebraucht. Außerdem werden in dieser Zeit mittels Autophagie2 Zellbestandteile, die nicht (mehr) benötigt werden, zerkleinert und den Zellen als Bausubstanz zur Zellerneuerung wieder zugeführt.

Wird über einen längeren Zeitraum gefastet, stellt sich der Stoffwechsel um. Aus körpereigenen Eiweißen (bspw. aus dem Bindegewebe und zu einem geringen Teil aus Muskeln) und Fett werden Zucker und Ketone produziert, die für den Energiehaushalt des Körpers und Gehirns wichtig sind.

Positive Effekte des Heilfastens auf Ihren Körper

Heilfasten wird in der Regel praktiziert, wenn gesundheitliche Probleme vorliegen, die man durch eine Entgiftung des Körpers zu mindern oder zu beseitigen hofft. Außerdem werden die Selbstheilungskräfte des Körpers mobilisiert, um sich zu regenerieren. So kann Heilfasten eine Besserung bewirken bei Erkrankungen3 im Bereich 

  • des Stoffwechsels
  • des Herzens und der Gefäße (Herz-Kreislauf, Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen, u.ä.)
  • chronischer Schmerzen
  • der Verdauung (Verdauungsstörungen, Reizdarm, etc.)
  • chronischer Entzündungen (bspw. Gicht)
  • rheumatischer Erkrankungen
  • von Hautkrankheiten (z.B. Neurodermitis)
  • allergischer Krankheiten (Asthma, etc.)

Das Heilfasten wirkt sich meist auch positiv auf die Blut- und Urinwerte aus. Die Kur sollten Sie jedoch erst nach einer genauen Klärung des Krankheitsbildes und einer klaren Definition des Therapieziels beginnen.

Nach einer erfolgreichen Heilfastenkur sollten gesundheitliche Indikationen, die Sie zu einer solchen Kur bewogen haben, gemildert worden oder sogar verschwunden sein. Sie sollten sich

  • frisch, leicht und gut fühlen,
  • Stress abgebaut haben und
  • ein gutes Gleichgewicht zwischen Körper und Geist empfinden. 

Die übergeordneten Ziele der Heilfastenkur können wie folgt definiert sein:

  • der Einklang des Körpers mit sich und der Psyche
  • die Beseitigung von Störungen
  • ein funktionierendes, sich selbst regulierendes System mit Reserven, Kraft und Wohlgefühl
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Welche Heilfasten-Methoden gibt es?


Am Markt finden sich viele unterschiedliche Heilfasten-Methoden, Fastenkuren und Diäten. Allen gemein ist der zeitlich begrenzte Verzicht auf bestimmte Lebensmittel/Genussmittel in Verbindung mit einer Darmreinigung und dem Ziel, Entgiftungs- und Ausscheidungsprozesse anzustoßen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren

Die bekanntesten Heilfasten-Methoden möchten wir Ihnen im Folgenden näher erläutern.

Das Heilfasten nach Buchinger6 ist eine reine Trinkkur, bei der Sie täglich – in der Regel über einen Zeitraum von sieben Tagen – 200–500 Kilokalorien in Form von

  • Wasser,
  • Tees,
  • (verdünnten) Säften und
  • Brühen zu sich nehmen.

Buttermilch, Molke, Honig und Zitronenschnitze können Sie ggf. zusätzlich zu sich nehmen.

Neben dem Verzicht auf feste Nahrung gehören

  • tägliche Leberwickel,
  • Kneippsche Anwendungen/Wechselduschen,
  • moderate sportliche Bewegung,
  • Entspannung
  • sowie Trockenbürsten zum Programm.

Außerdem wird nicht nur zu Beginn der Fastenkur der Darm mittels Glauber- oder Bittersalz entleert, sondern auch während des Fastens.

Bei der Mayr Kur7 (auch Semmel-Milch-Kur genannt) handelt es sich mehr um eine Art Schonkost als um eine klassische Fastenkur. Schwerpunkt dieser Fastenkur stellt die Darmsanierung dar. 

Die Kur wird meist 2–4 Wochen durchgeführt und ist in mehrere Phasen eingeteilt, in denen es neben Wasser, Kräutertees und Gemüsebrühe im Verlauf der Kur altbackene Brötchen mit Milch zu essen gibt. Eine Schonkostbasierte Ernährung schließt sich an mit Gemüse, reifem Obst und Weißmehlprodukten. 

Ergänzt wird das Heilfasten durch

  • Leberwickel,
  • Wärmebehandlungen und
  • die Einnahme von Bittersalz zur Entschlackung des Darms.

Das Heilfasten nach Hildegard von Bingen8 – auch Hildegard-Heilfasten genannt – dauert normalerweise 6–12 Tage, kann aber auch bis zu vier Wochen durchgeführt werden.

Auch hierbei handelt es sich eher um einen speziellen Ernährungsplan, der primär auf

  • besonderen Tees,
  • Vollkorngetreide,
  • Obst,
  • Gemüse und
  • Gewürzen basiert.

Da Sie hierbei feste Nahrung zu sich nehmen, entfällt die Darmreinigung durch Abführmittel wie Bitter- oder Glaubersalz.

Neben Spaziergängen und leichten Wanderungen sind Ruhe und Entspannung zur “Seelenforschung” wichtige, die Kur ergänzende Maßnahmen.

Heilfasten richtig vorbereiten: Das sollten Sie beachten

Haben Sie sich dazu entschlossen eine Heilfastenkur zu machen, ist es sinnvoll, vor Fastenbeginn Entlastungstage einzuplanen. Diese dienen dazu, Ihren Körper und Ihre Psyche auf das Fasten vorzubereiten. Wie bei vielen Dingen ist eine Phase der Entschleunigung und langsamen Entwöhnung des Körpers vom Essen sinnvoll, um den Einstieg zu erleichtern. In den Entlastungstagen sollten Sie

  • viel trinken,
  • schrittweise weniger und leicht verdauliche Nahrung zu sich nehmen und
  • Genussmittel reduzieren.

Das hilft außerdem ungewollten Entzugserscheinungen (bei Kaffeeverzicht sind es häufig Kopfschmerzen) vorzubeugen. 

Das sollten Sie während des Heilfastens beachten

Obwohl beim Heilfasten der körperliche Aspekt im Vordergrund steht, ist die Herangehensweise ganzheitlich. Daher sollten Sie sich während des Fastens Zeit nehmen, Stress vermeiden und die Gelegenheit ergreifen, Ihren Alltag zu entschleunigen und bewusster zu gestalten.

Moderate Bewegung unterstützt den Körper ebenfalls bei den aktiven Stoffwechselprozessen und verhindert einen unerwünschten Muskelabbau, bedingt durch fehlende Energiezufuhr.

Ob Sie während des Heilfastens nur flüssige oder sogar feste Nahrung zu sich nehmen, hängt davon ab, für welche Form des  Heilfastens Sie sich entschieden haben. Die gängigste Form ist die alleinige Aufnahme von

  • Wasser,
  • Tee und
  • ggf. klarer Brühe sowie
  • verdünnten Obst- und Gemüsesäften.

Verboten sind dagegen alle Getränke, die Zucker, Zuckeraustauschstoffe oder Salz enthalten.

Aufbautage: Das müssen Sie nach dem Heilfasten beachten

Ebenso wichtig wie Entlastungstage vor dem Fasten sind Aufbautage (auch Fastenbrechen genannt) am Ende des Fastens. So gewöhnen Sie Ihren Körper langsam wieder an Nahrung und deren Verdauung, überfordern ihn aber nicht gleich und vermeiden im besten Falle ein Zurückfallen in alte, schlechte Gewohnheiten. Für Ihre Psyche ist es ebenfalls ratsam, langsam in den Alltag zurückzukehren und die Aufbautage zu nutzen, um zu überdenken, welche negativen Gewohnheiten, wie Stress und Überforderung, Sie künftig zugunsten eines achtsamen Umgangs ändern oder zumindest reduzieren können.

Bei einer Fastenkur von 7–14 Tagen sollten Sie idealerweise 3–5 Aufbautage einplanen. Das gibt dem Verdauungssystem Zeit, seine Arbeit wieder optimal aufzunehmen und minimiert die Gefahr von Verdauungsproblemen.

Wie lange sollte ich Heilfasten betreiben?

Präventives Fasten dauert in der Regel 5–10 Tage, während das Heilfasten bis zu 3 Wochen dauern kann. Die Dauer des Heilfastens hängt ab von:

  • der Fastenmethode
  • der Zielsetzung
  • der Erfahrung
  • äußeren Bedingungen, wie dem Zeitfaktor

Möchten Sie gerne einmal ausprobieren zu Fasten, sind sich aber nicht sicher, ob Sie es durchhalten können oder wollen, dann ist auch eine kürzere Fastenzeit zum Einstieg möglich. Auch Fasten-Erfahrene gönnen sich manchmal kurze Fastentage, wenn aus verschiedenen Gründen eine längere Fastenkur nicht möglich ist.

Oder Sie versuchen es zunächst mit einer weiteren Variante des Fastens, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut, dem Intervallfasten bzw. intermittierenden Fasten9. Dabei wird am Tag eine Fastenzeit von 16–18 Stunden eingehalten.

Weitere Tipps zum Heilfasten

Wenn Sie konstitutionell prinzipiell in guter Verfassung sind, Ihr Arzt nichts Gegenteiliges empfiehlt und Sie sich während der Fastenkur Zeit und Ruhe gönnen können, also keinen übermäßigen Stress erwarten, dann steht dem Fasten nichts im Weg. 

Da es ganz unterschiedliche Formen des Fastens gibt und man die Dauer individuell bestimmen kann, ist das Heilfasten für alle geeignet, die ihrem Körper Gutes tun wollen.

Finden Sie heraus, welche Methode des Heilfastens die richtige für Sie ist

Welche Methode des Heilfastens für Sie die geeignete ist, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • körperlicher Konstitution und Verfassung
  • Vorlieben und Abneigungen
  • räumlichen und zeitlichen Möglichkeiten
  • Zielsetzung
  • ärztliche Empfehlung

Um die für Sie passende Heilfastenkur zu finden, sollten Sie sich einen Überblick verschaffen, welche Heilfastenkuren angeboten und empfohlen werden. Basierend auf diesen Informationen und unter Einbeziehung eventuell vorhandener körperlicher Einschränkungen (Lebensmittelunverträglichkeiten/Allergien, etc.) und Erkrankungen können Sie dann die Heilfasten-Methode auswählen, von der Sie sich den meisten Erfolg versprechen und die Durchzuhalten Sie sich am ehesten in der Lage sehen.

Führen Sie das Heilfasten am besten in einer Klinik durch

Prinzipiell ist es möglich, zu Hause eine Heilfastenkur durchzuführen. Dazu gehört aber ein hohes Maß an Disziplin, um sich ein geschütztes Umfeld und einen den besonderen Gegebenheiten angepassten Alltag zu schaffen und nicht einfach nur Alltag “as usual” zu leben. Das wäre für Ihre physische und psychische Konstitution während der Fastenkur kontraproduktiv. Wenn Sie die Mühen einer solchen Kur auf sich nehmen, sollten Sie auch um den größtmöglichen Erfolg bemüht sein. 

Auch wenn eine Fastenkur zu Hause bequemer erscheint, sollte das therapeutische Heilfasten im besten Fall stationär in einer Klinik durchgeführt werden. Es gibt in Deutschland einige Kliniken, die spezielle Fastenprogramme anbieten10. Ein stationärer Aufenthalt hat die Vorteile, dass Sie

  • sich in einer Gruppe Gleichgesinnter ganz auf das Fasten konzentrieren können,
  • ärztlich betreut werden und
  • einen individuellen Therapieplan erhalten, der in der Regel die Bereiche Ernährung, Bewegung, Entspannung und psychologische Betreuung abdeckt.

Verbinden Sie das Heilfasten mit einem Urlaub

Eine angenehme Variante des Heilfastens kann eine Fastenkur in Verbindung mit einem Urlaub sein. Es gibt hierzu zahlreiche Angebote weltweit

Wichtig ist jedoch vorher abzuklären,

  •  welche Form/Art des Fastens angeboten wird,
  •  ob eine ärztliche Betreuung vor Ort gewährleistet ist und
  •  ob Ihre gesundheitliche Symptomatik zur angebotenen Form der Fastenkur passt.

Heilfasten stellt eine besondere Form des Urlaubs dar, weil dieser ganz auf Ihre Gesundheit abgestimmt ist. Der Tagesablauf ist zum Teil vorgegeben  und nicht alle Anwendungen, bspw. die Darmreinigung, zählen zu den beliebtesten Urlaubsaktivitäten. Aber die Möglichkeit eine Heilfastenkur an einem Wohlfühlort durchzuführen, zu entspannen und sich verwöhnen zu lassen – meist ist bei solchen Angeboten auch ein Wellnessprogramm eingeplant – hat durchaus ihren Reiz.

Wenn Sie  die zeitliche und finanzielle Möglichkeit haben sich über Zeitraum von bis zu drei Wochen komplett aus Ihrem Alltag herauszuziehen, dann sollten Sie diese ergreifen!

Vorerkrankungen, Schwangerschaft & Co.: Dann sollten Sie auf Heilfasten verzichten

Wenn Sie noch nie gefastet haben, sollten Sie nur unter ärztlicher Aufsicht, eingebunden in einen medizinisch-therapeutischen Behandlungsplan Heilfasten.

Liegt bei Ihnen eine akute Erkrankung vor, bspw. ein grippaler Infekt, sollte dieser erst vollständig ausheilen, um Ihren Körper nicht unnötig zu strapazieren.

Prinzipiell sollte keine Heilfastenkur durchgeführt werden bei

  • krankheitsbedingtem Untergewicht
  • Erkrankungen des Immunsystems (AIDS)
  • Demenz/Alzheimer
  • Schwangerschaft/Stillzeit
  • Essstörungen
  • fortgeschrittenen Leberfunktionsstörungen
  • Schilddrüsenautonomien
  • Niereninsuffizienz

Besondere Vorsicht ist geboten, bei

  • psychischen Erkrankungen
  • Diabetes mellitus Typ 1
  • Suchterkrankungen
  • Tumorerkrankungen
  • Herzerkrankungen
  • Netzhautablösung

Hier ist die Durchführung einer Heilfastenkur unter ärztlicher Aufsicht sehr wichtig!

Welche Nebenwirkungen können beim Heilfasten auftreten?

Besonders am Anfang einer Fastenkur kann es zu Nebenwirkungen kommen. Zum einen muss sich der Körper an die ungewohnten Umstände gewöhnen und neu ausrichten/regulieren. Zum anderen sind das typische Begleitsymptome einer Entgiftung, wenn Ausscheidungsorgane wie Leber und Nieren auf Hochtouren arbeiten. Auch der Verzicht von Alkohol, Koffein und Nikotin kann diese Nebenwirkungen hervorrufen. Dazu zählen:

  • Hunger
  • leichte Unterzuckerung
  • schlechte Laune
  • Schlafstörungen
  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • niedriger Blutdruck
  • Kälteempfindlichkeit
  • Kopfschmerzen
  • Hautprobleme
  • Muskelkrämpfe
  • vorübergehende Sehstörungen
  • Magenbeschwerden

Meist klingen diese Symptome nach wenigen Tagen wieder ab. Ist dies nicht der Fall, sollten sie ärztlich abgeklärt werden.

Das können Sie langfristig vom Heilfasten erwarten

Unter anderem auch im Zusammenhang mit dem Thema Intervallfasten weiter untersucht – wir haben hierzu einen eigenen Artikel veröffentlicht – gehen Wissenschaftler mittlerweile davon aus, dass der vorübergehende Verzicht auf Nahrung eine lebensverlängernde Wirkung hat, weil die Gefahr verschiedener Erkrankungen wie Krebs, Herzerkrankungen und Diabetes sinkt. 

Durch einen kontrollierten und zeitlich begrenzten Nahrungsentzug wird der Körper befähigt, nicht nur Giftstoffe abzutransportieren, sondern auch sich selbst zu regenerieren und zu “reparieren”.

Schon durch ein regelmäßiges intermittierendes Fasten

  • fühlen sich viele Menschen wohler und ausgeglichen,
  • bemerken eine Verbesserung Ihres Verdauungsapparats bei Reizmagen und -darm,
  • klagen seltener über Sodbrennen und
  • freuen sich über ein paar Kilos weniger auf der Waage.

Neben den körperlichen Aspekten spielen auch die psychischen eine große Rolle. Eine Heilfastenkur durchzuhalten, erfordert Disziplin. Die Erfahrung der Selbstkontrolle stärkt die Selbstwahrnehmung, die Ruhe während der Fastenzeit hilft den Blick nach innen zu richten. 

Nicht selten werden während einer Fastenkur nicht nur ernährungstechnische Lebensgewohnheiten hinterfragt und überdacht, sondern auch bisherige Lebenssituationen, die unbefriedigend waren. Das Ende einer Fastenkur kann auch hier einen Neuanfang darstellen, bspw. bewusster und achtsamer mit sich umzugehen.

Viele Menschen schwören mittlerweile auf das Fasten in regelmäßigen Abständen, sei es einmal im Jahr, einmal im Monat, einmal in der Woche oder sogar täglich im Kleinen.

  1. https://www.bzfe.de/inhalt/fasten-moderne-aspekte-eines-klassischen-naturheilverfahrens-4675.html
  2. https://www.nobelprize.org/uploads/2018/06/press-34.pdf
  3. https://www.naturheilkunde.de/naturheilverfahren/heilfasten.html
  4. https://www.bzfe.de/inhalt/fasten-moderne-aspekte-eines-klassischen-naturheilverfahrens-4675.html
  5. https://www.aerztegesellschaft-heilfasten.de/wp-content/uploads/2013/10/FoKoMed_Leitlinien_Juni_2002.pdf.
  6. https://www.bdh-online.de/lexikon/buchinger-heilfasten/
  7. https://www.mayr-kuren.de/
  8. http://hildegardvonbingen.info/gesundheit/hildegard-fasten-2/
  9. https://www.helmholtz.de/gesundheit/was-bringt-intervallfasten/
  10. https://aerztegesellschaft-heilfasten.de/fasten-adressen/fasten-kliniken/
  11. https://www.helmholtz-muenchen.de/aktuelles/uebersicht/pressemitteilungnews/article/34525/index.html.
Richtig Heilfasten: Aktivieren Sie die Selbstheilungskräfte Ihres Körpers

Susann von der Mühll

Susann von der Mühll hat ihre Ausbildung am Institut für angewandte Kinesiologie und Naturheilkunde im Jahr 2018 abgeschlossen und ist seither als Pferdeosteopathin im Dreiländereck tätig. Motiviert durch ihr Interesse an naturheilkundlichen Themen unterstützt sie seit 2020 das Redaktionsteam der bio-apo.