Kreuzallergie Tomate: Vorsicht bei diesen Allergien

Viele Menschen, die von einer Pollenallergie betroffen sind, reagieren auch allergisch auf Tomaten. Beschwerden im Mund- und Rachenraum (Kribbeln, Juckreiz), Hautreaktionen oder Heuschnupfen sind die Folge. Schuld daran ist eine Kreuzallergie, da die Allergene bestimmter Pollen (z.B. Birke) stark den Allergenen der Tomaten ähneln.

Inzwischen hat man aber herausgefunden: auf die Sorte kommt es an. So sollen einige Tomatensorten weniger Allergene enthalten als andere und dadurch seltener allergische Reaktionen auslösen. Auch die Zubereitungsart von Tomaten spielt eine wichtige Rolle, denn die allergieauslösenden Eiweiße sind hitzeempfindlich und werden beim Kochen größtenteils zerstört.

Sie reagieren allergisch auf Tomaten und möchten trotzdem nicht komplett auf die leckere Gemüsesorte verzichten? Lesen Sie hier alles Wichtige zum Thema Tomatenallergie.

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Auch gegen Tomaten kann man eine Kreuzallergie entwickeln

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Tomaten sind bei den meisten Menschen sehr beliebt auf dem Speiseplan und nicht nur Zutat von Pasta, Pizza & Co, sondern auch Bestandteil vieler verarbeiteter Lebensmittel. Wer also unter einer Tomatenallergie leidet, hat es oftmals nicht ganz einfach die kleine rote Frucht zu vermeiden.

Betroffen sind vor allem Birkenpollen-Allergiker, die infolge einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie (Kreuzallergie) auch allergisch auf Tomaten reagieren. Das liegt daran, dass das Hauptallergen der Birke (Bet v 1) stark dem Hauptallergen von Tomaten (Sola l 4) ähnelt.

Ursächlich für eine Tomatenallergie kann zudem auch eine Histaminintoleranz sein. Histamin ist in Tomaten natürlicherweise enthalten und kann bei einer Unverträglichkeit nur schwer vom Körper abgebaut werden, sodass es zu Übelkeit und Verdauungsbeschwerden kommen kann.

Woran Sie erkennen können unter welcher Form der Tomatenallergie Sie leiden und was Sie beachten sollten, erklären wir Ihnen im Folgenden.

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Kochen mit Tomaten: Das sollten Allergiker beachten

Eine Allergie auf Tomaten bedeutet glücklicherweise nicht, dass man komplett auf den Verzehr von Tomaten und Tomaten-haltigen Produkten verzichten muss. Es gibt nämlich einige Sorten und Zubereitungsarten, die Betroffene trotzdem genießen können.

Tomatenallergene sind hitzeempfindlich

Wenn Sie allergisch auf Tomaten reagieren, dann sollten Sie Tomaten am besten gekocht verzehren. Die in Tomaten enthaltenen Proteine sind nämlich hitzeempfindlich und können beim Verarbeitungsprozess durch hohe Temperaturen abgebaut werden. Dadurch sind in getrockneten oder gekochten Tomaten (z.B. Suppen, Soßen und ähnliches) nur noch geringe Mengen des allergieauslösenden Proteins vorhanden. Je nachdem wie empfindlich Betroffene sind, treten beim Verzehr von gekochten Tomaten daher nur leichte bis gar keine Beschwerden mehr auf.

Studie belegt: Diese Tomatensorten enthalten eine geringere Allergenmenge

Tomatenliebhaber können aufatmen, denn es gibt tatsächlich einige Tomatensorten, die weniger Allergene enthalten und somit besser für Allergiker geeignet sind. Ein Team der Technischen Universität München (TUM) hat 23 verschiedene Tomatensorten auf ihr allergiepotenzial untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass die beiden Sorten “Rugantino” und “Rhianna” den geringsten Gehalt des Hauptallergens Sola l 4 aufweisen.1

Was bei einer Kreuzreaktion auf die Tomate helfen kann

Bei allergischen Reaktionen nach dem Verzehr von Tomaten stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben der medikamentösen Therapie mit Allergiemedikamenten wie Antihistaminika, können auch pflanzliche Produkte und homöopathische Mittel angewendet werden. Einige homöopathische Arzneimittel haben sich dank ihrer natürlichen und sanften Wirkweise bereits bei Heuschnupfen und den damit verbundenen Symptomen bewährt. Zudem können begleitend Probiotika, Vitamine oder Enzympräparate eingesetzt werden.

Bei Symptomen im Mund- und Rachenraum (Rötungen, Schwellungen, Kribbeln) werden meist Allergietabletten zur Behandlung eingesetzt. In der Regel sind das sogenannte Antihistaminika, welche die Histaminrezeptoren im Körper blockieren und so die Effekte des Histamins im Körper aufheben. Auf diese Weise können Beschwerden wie Juckreiz, Rötungen, Schwellungen, Niesreiz, laufende Nase und auch tränende Augen gelindert werden.

Die Vorteile dieser Behandlung bestehen in der schnellen Wirkung der Tabletten sowie in der langen Wirkzeit. Allerdings können einige Präparate müde machen und man sollte sie zudem nicht dauerhaft anwenden.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt Tragantwurzel (Astragalus membranaceus) als wichtiges Stärkungsmittel, das vorbeugend eingenommen auch bei allergischen Prozessen die überschießenden Immunreaktionen positiv beeinflussen soll.2 Auf diese Weise sollen die Symptome von allergischem Schnupfen deutlich gemildert werden können. Das zeigte eine sechswöchige placebokontrollierte Studie mit 48 Patienten bei der 89 % der Teilnehmer über eine signifikante Besserung der Beschwerden berichteten.3

Ein weiteres pflanzliches Mittel, das bei allergischem Schnupfen eingesetzt werden kann, ist die Pestwurz. In der Schweiz wurde bereits ein Präparat mit einem Extrakt aus Pestwurzblättern zur Behandlung von allergischer Rhinitis zugelassen und erste randomisierte Studien lassen darauf schließen, dass es in seiner Wirkung sogar mit dem Antihistaminikum Cetirizin vergleichbar sein soll.4

Bei Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Verdauungsproblemen können auch traditionelle pflanzliche Mittel wie Fenchel, Kamille und Kümmel unterstützend zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden.

Prinzipiell kann der Konsum von Suchtmitteln wie Alkohol, Zigaretten und Drogen die Symptome von Allergien verstärken. So auch bei einer Kreuzallergie auf Tomaten. Ebenso kann Stress starke negative Auswirkungen auf den gesamten Körper sowie das Immunsystem haben und somit die Beschwerden verstärken. Deshalb sollten Sie auf Suchtmittel verzichten und die tägliche Stressbelastung möglichst gering halten, besonders dann, wenn Sie unter starken Symptomen leiden oder gerade die Pollensaison beginnt.

Forscher sind sich mittlerweile darüber einig, dass der Darm, genauer gesagt das intestinale Mikrobiom (Darmflora), einen wesentlichen Einfluss auf unser Immunsystem ausübt.5 Die Mikroorganismen im Darm sind nämlich wesentlich an der Abwehr schädlicher Bakterien und Keime beteiligt.

Deswegen geht man davon aus, dass auch bei Allergien die mikrobielle Vielfalt im Darm eine wichtige Rolle spielt. Denn nur, wenn sich das Milieu im Gleichgewicht befindet, können unerwünschte Stoffe erfolgreich abgewehrt werden. Probiotika bieten daher eine gute Möglichkeit, den Darm bei seiner Arbeit zu unterstützen und zur Regulierung der Darmflora beizutragen.

In einer 2014 veröffentlichten Studie konnte eine Verbesserung der Symptome von Pollenallergikern festgestellt werden, die unterstützend eine Kombination verschiedener Milchsäurebakterien zu sich nahmen.6 Eine weitere Studie konnte zeigen, dass die viermonatige Einnahme des Synbiotikums “Pollagen” die allergischen Reaktionen von Birkenpollenallergikern merklich reduzierte.7 Sie wurden einer standardisierten Allergenexposition in einer sogenannten Pollen-Provokationskammer ausgesetzt und zeigten nach der viermonatigen Einnahme  von Pollagen signifikant weniger Nasen- und Augensymptome.

Diese Symptome sind typisch für eine allergische Kreuzreaktion auf Tomaten

Bei einer Kreuzallergie auf Tomaten können verschiedene Beschwerden auftreten:

  • Beschwerden im Mund- und Rachenraum: Juckreiz, Kribbeln, Schwellungen der Schleimhäute oder der Lippen
  • Kreislaufprobleme, Schwindel
  • Hautreaktionen bzw. -reizungen: Rötungen, Juckreiz, Ausschläge
  • Heuschnupfen: laufende Nase, häufiges Niesen
  • Magen-Darm-Beschwerden

Liegt eine Tomatenallergie als Folge von Histaminunverträglichkeit vor, machen sich hingegen folgende Symptome bemerkbar:

  • Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Blähungen
  • Bauchschmerzen /-krämpfe
  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Hautausschläge

Die Beschwerden sind im Grunde recht ähnlich, machen sich jedoch bei einer Histaminintoleranz vorrangig im Magen-Darm-Bereich und auf der Haut bemerkbar. Die Symptome einer Kreuzallergie verlaufen zudem in der Regel deutlich milder als bei einer Histaminintoleranz und entsprechen eher denen einer Pollenallergie.

In schweren Fällen kann es bei beiden Allergien unter Umständen zu einem allergischen Schock kommen. Bei starken und/oder anhaltenden Beschwerden sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

Ursache der Beschwerden: Histaminintoleranz oder Kreuzallergie?

Wer allergisch auf Tomaten reagiert, sollte genauer hinschauen und prüfen, ob bereits eine Pollenallergie vorliegt oder ob die Beschwerden ebenfalls beim Verzehr anderer histaminhaltiger Lebensmittel wie beispielsweise gereiftem Käse, Spinat, fermentiertem Gemüse oder Rotwein auftreten. Dann wäre eher auf eine Histaminintoleranz zu schließen. Sie entsteht, wenn der Körper das in Tomaten und anderen Lebensmitteln natürlicherweise enthaltene Histamin nicht ausreichend abbauen kann. Grund dafür kann eine verminderte Aktivität oder Konzentration des Enzyms sein, das für den Abbau von Histamin im Körper zuständig ist.

Birken- und Pollenallergiker reagieren häufig auf Tomaten

Eine Kreuzreaktion tritt in Folge einer bereits bestehenden Pollenallergie auf, da bestimmte Proteine (Eiweiße) von Tomaten eine ähnliche Struktur aufweisen, wie die Proteine in Pollen. Der Körper ist nicht in der Lage, diese richtig voneinander zu unterscheiden und reagiert deshalb beim Verzehr von Tomaten auf die gleiche Weise wie beim Kontakt mit Pollen. Besonders Birken-Allergiker reagieren häufig auf Tomaten, da das Hauptallergen der Birke (Bet v 1) stark dem Hauptallergen von Tomaten (Sola l 4) ähnelt. Aber auch bei einer Sensibilisierung auf Hasel, Erle oder verschiedene Gräser kann eine Allergie auf Tomaten begleitend auftreten.

  1. Kurze, Elisabeth, et al. : „Effect of tomato variety, cultivation, climate and processing on Sola l 4, an allergen from Solanum lycopersicum.“ Plos one 13.6 (2018): e0197971.
  2. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-102012/tcm-pflanze-gegen-allergie/
  3. Beer, A. M.: „Natürlich gegen Allergien—aber wie?.“ MMW-Fortschritte der Medizin 155.4 (2013): 18-18.
  4. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2003/daz-22-2003/uid-9837
  5. Han, Pei, et al. : „The Association Between Intestinal Bacteria and Allergic Diseases—Cause or Consequence?.“ Frontiers in Cellular and Infection Microbiology (2021): 284.
  6. Manzotti, G., E. Heffler, and F. Fassio. „Multi-strain symbiotic preparations as a novel adjuvant approach to allergic rhinitis.“ (2014): 67-80.
  7. Bergmann, K. C., et al. : „Significant improvement of allergy symptoms after probiotic food supplementation measured in an allergen exposure chamber.“ ALLERGY. Vol. 75. 111 RIVER ST, HOBOKEN 07030-5774, NJ USA: WILEY, 2020.
Kreuzallergie Tomate: Vorsicht bei diesen Allergien

Steffanie Kaiser

Seit 2019 unterstütze ich nicht nur die Redaktion der bio-apo, sondern halte im Rahmen meiner Tätigkeit unter anderem Vorträge über naturheilkundliche Themen.