Amenorrhö verstehen: Darum kommt Ihre Periode nicht
Eine ausbleibende oder verspätete Periode ist für viele Frauen ein Grund zur Sorge. Für eine verspätete Periode gibt es verschiedene Gründe. Sowohl physische als auch psychische Einflüsse können ursächlich sein. Häufige Ursachen für eine verspätete oder keine Periode sind Stress oder ein intensives Trainingsprogramm.
Tritt über einen längeren Zeitraum keine Periode auf, bringen die hormonellen Störungen Risiken mit sich. Tritt dreimal in Folge keine Periode auf, sollten Sie daher Ihren Arzt/Ihre Ärztin aufsuchen.
Die Therapie einer Amenorrhö ist von der Ursache und der Prognose abhängig. Neben der Behandlung einer möglichen Grunderkrankung sollten Sie Stress vermeiden und auf Ihr Gewicht sowie auf ein moderates Training achten. Darüber hinaus können Sie unterstützend pflanzliche Arzneimittel mit Mönchspfeffer einnehmen.
Damit der weibliche Zyklus reibungslos funktioniert, ist das Zusammenspiel verschiedener Hormone erforderlich. Der Menstruationszyklus ist ein störanfälliger Prozess. Bereits geringe Störungen des Hormonhaushalts können den Zyklus beeinträchtigen.
Manchen Frauen fällt es zunächst gar nicht auf, wenn ihre Periode zu spät eintritt. Ein Zykluskalender ist hilfreich, um den Überblick über Ihren Zyklus zu behalten.1 In diesem Ratgeber erfahren Sie,
- welche möglichen Ursachen es für eine verspätete Periode gibt,
- was Sie tun können wenn keine Periode auftritt und
- in welchen Fällen Sie einen Arzt aufsuchen sollten.
Was ist eine Amenorrhö (Amenorrhoe)?
Das Ausbleiben der Menstruation wird in der Medizin als Amenorrhö (Amenorrhoe) bezeichnet.2 Amenorrhö definiert sich dadurch, dass die Menstruation mindestens drei Monate lang ausbleibt bzw. bei Heranwachsenden erst gar nicht eintritt. Bei Amenorrhö findet meist kein Eisprung statt.
Primäre und sekundäre Amenorrhö: Warum die Periode auf sich warten lässt
Es wird zwischen einer primären und einer sekundären Amenorrhö unterschieden:
So häufig leiden Frauen an einer Amenorrhö
Während eine primäre Amenorrhö selten ist, tritt die sekundäre Amenorrhö deutlich häufiger auf. Die Häufigkeit liegt bei 5 von 1000 Patientinnen.
Keine Periode: Ursachen für Amenorrhö verstehen
Es gibt viele verschiedene Gründe, warum keine Periode auftritt. Keine oder eine verspätete Periode kann sowohl auf physische als auch auf psychische Ursachen zurückzuführen sein. Nach der Schwangerschaft, in der Stillzeit und in der Menopause tritt natürlicherweise keine Periode auf.
Das sagt unsere Expertin Dr. med. Ruth Draths, Gynäkologin, zu psychologischen Auswirkungen einer Amenorrhö:
“Für Jugendliche mit primärer Amenorrhoe ist das Fehlen der Menstruation oft sehr belastend. Sie vergleichen sich mit anderen Mädchen und fühlen sich dadurch verunsichert. Es ist daher immer wichtig, eine Amenorrhoe ernst zu nehmen und das Problem rechtzeitig und sorgfältig abzuklären.”
Amenorrhö aufgrund psychischer Faktoren: Was steckt dahinter?
Amenorrhö entsteht häufig durch psychische Belastungen. Psychische Einflüsse, wie beispielsweise andauernder Stress, Trauerphasen, beruflicher Druck oder Depressionen können die Hormone aus dem Gleichgewicht bringen. Insbesondere langanhaltende psychische Belastungen haben einen negativen Einfluss auf den Hormonhaushalt und können Amenorrhö begünstigen.5
Physische Ursachen für eine ausbleibende Menstruation
Häufig von Amenorrhö betroffen sind sportliche Frauen mit einem geringen Körperfettanteil. Denn Stress und Unterernährung führen dazu, dass die Bildung von Hormonen, die den Zyklus steuern, nicht mehr in ausreichendem Maße stattfindet und die Menstruation infolgedessen ausbleibt.6 Weitere Ursachen für eine sekundäre Amenorrhö können Unter- oder Übergewicht, starke Gewichtsschwankungen oder Magersucht sein.
Eine sekundäre Amenorrhö kann zudem auf verschiedene Erkrankungen zurückzuführen sein:7
- Stoffwechselerkrankungen, beispielsweise Fehlfunktionen der Schilddrüse
- das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS)
- Fehlfunktionen der Nebennierenrinde
- Erkrankungen der Hypophyse
Weitere mögliche Ursachen für eine ausbleibende Regelblutung sind Aufenthalte im Ausland mit klimatischen Veränderungen oder Zeitumstellungen.8 Darüber hinaus kann die Einnahme verschiedener Arzneimittel Amenorrhö begünstigen, insbesondere bei einer hohen Dosierung. Dazu gehören Hormonpräparate, Psychopharmaka, Chemotherapeutika sowie blutdrucksenkende Arzneimittel.9
Wie Schwangerschaft und Stillzeit die Periode beeinflussen
Zu welchem Zeitpunkt nach einer Geburt die Menstruation wieder auftritt, ist individuell verschieden. Bei manchen Frauen tritt die Regelblutung bereits nach ein paar Wochen wieder auf, in anderen Fällen dauert es bis zum Einsetzen der Menstruation bis zu einem Jahr. Wird das Baby gestillt, kann dadurch der Beginn der Menstruation verzögert werden.
Gründe für das Ausbleiben der Periode in der Menopause
In den Wechseljahren wird der Hormonhaushalt umgestellt und es kommt natürlicherweise zu einem Ausbleiben der Menstruation. Bereits 1–2 Jahre vor der Menopause können sich die Abstände zwischen den Blutungen vergrößern. Die letzte Menstruation tritt durchschnittlich im 51. Lebensjahr auf.
In welchen Fällen ist eine verspätete Periode ernst zu nehmen?
Bleibt Ihre Regelblutung länger als drei Monate aus oder tritt bis zum 16. Lebensjahr keine erste Menstruation ein, sollten Sie dies nicht auf die leichte Schulter nehmen. Um mögliche Folgeschäden zu verhindern, sollten Sie die Ursache ärztlich abklären lassen.10
Mögliche Folgen einer Amenorrhö
Störungen des Hormonsystems können eine abnehmende Knochendichte zur Folge haben. Die Knochenmasse kann sich bei Amenorrhö zwischen zwei und sechs Prozent pro Jahr verringern.11
Dies ist insbesondere in jungen Jahren, bevor die maximale Knochendichte erreicht wird, problematisch. Ein erhöhtes Osteoporose-Risiko ist die Folge.12
Diagnose Amenorrhö: Diese Behandlungsmöglichkeiten haben Sie
Die Therapie einer ausbleibenden oder verspäteten Periode hängt von der Ursache, der jeweiligen Prognose und der Notwendigkeit ab. Berücksichtigt werden hierbei Faktoren wie Kinderwunsch oder der Bedarf an hormonellen Verhütungsmitteln.
Ist die Amenorrhö die Folge einer Grunderkrankung, gilt es, diese zu behandeln. Bei Gewichtsproblemen sollten Sie Ihr Körpergewicht anpassen. Sehr ehrgeizige Sportlerinnen müssen ihr Trainingsprogramm gegebenenfalls reduzieren.13 Bei einer stressbedingten Störung können Yoga oder autogenes Training hilfreich sein.
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Wissenschaftliche Quellen
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/wenn-die-regel-ausbleibt-118270/ (aufgerufen am 03.06.2024)
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/wenn-die-regel-ausbleibt-118270/ (aufgerufen am 03.06.2024)
- ttps://www.pharmazeutische-zeitung.de/wenn-die-regel-ausbleibt-118270/ (aufgerufen am 03.06.2024)
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- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/wenn-die-regel-ausbleibt-118270/ (aufgerufen am 03.06.2024)
- https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/probleme-mit-der-regel-125295/ (aufgerufen am 03.06.2024)
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- https://www.ptaheute.de/meine-ptaheute/2023/pta-7-2023/zyklusstoerungen-aus-der-reihe (aufgerufen am 04.06.2024)