Unregelmäßiger Zyklus: Was Sie alles dazu wissen sollten

Der weibliche Zyklus ist ein störanfälliger Prozess, der leicht aus dem Takt kommen kann. Viele Frauen haben daher einen unregelmäßigen Zyklus. Häufige Gründe für Zyklusstörungen sind eine vermehrte physische oder psychische Belastung, wie beispielsweise Stress oder Leistungssport.

In verschiedenen Lebensphasen, wie z. B. in der Pubertät oder in den Wechseljahren, tritt ein unregelmäßiger Zyklus natürlicherweise auf. Auch Erkrankungen können die Ursache für einen sehr unregelmäßigen Zyklus sein.

Ein regelmäßiger Zyklus ist nicht nur bei Kinderwunsch wichtig, sondern wirkt sich auch positiv auf Ihre Gesundheit aus. Die Behandlung eines unregelmäßigen Zyklus ist von der Ursache abhängig. Neben einer Hormontherapie setzen einige Frauen auch auf pflanzliche Arzneimittel.

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Nur wenige Frauen bekommen ihre Regelblutung in sehr regelmäßigen Abständen. Meist unterliegt die Zyklusdauer leichten Schwankungen.

Gemäß der europäischen Zyklus-Datenbank, in der Daten von über 20.000 Frauen gespeichert und ausgewertet wurden, ist der weibliche Zyklus deutlich unregelmäßiger als bislang gedacht. Kleine Zyklusunregelmäßigkeiten sind daher nicht gleich bedenklich.1

In diesem Ratgeber erfahren Sie

  • was ein unregelmäßiger Zyklus ist,
  • welche Anzeichen auf einen unregelmäßigen Zyklus hindeuten,
  • auf welche Ursachen Zyklusunregelmäßigkeiten zurückzuführen sind und
  • was gegen einen unregelmäßigen Zyklus hilft.

Alles zum Menstruationszyklus: Wann spricht man von einem unregelmäßigen Zyklus?

Ein regelmäßiger Zyklus läuft nach dem folgenden Schema ab:

  • Einsetzen der Menstruation an Tag 1
  • Eisprung am 14. Tag
  • letzter Zyklus-Tag am 28. Tag

Bei den meisten Frauen ist dieser Zyklus etwas länger oder kürzer. Ein Zyklus zwischen 21 und 40 Tagen gilt als regelmäßig, sofern der Zyklus generell sehr lang bzw. sehr kurz ist. Verschiebungen des Zyklus um drei Tage nach vorne oder hinten sind als normal anzusehen.2

Um einen unregelmäßigen Zyklus handelt es sich, wenn die Länge des Zyklus stark schwankt. Häufige oder anhaltende Schwankungen können auf eine Zyklusstörung hindeuten.

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Unregelmäßiger Zyklus: Diese Anzeichen sollten Sie kennen

Bei einem sehr unregelmäßigen Zyklus können neben einer schwankenden Zykluslänge diese weiteren Symptome auftreten:

  • eine seltene Regelblutung oder das Ausbleiben der Menstruation
  • zu starke oder zu schwache Blutungen
  • eine verlängerte Regelblutung
  • Zwischen- oder Zusatzblutungen

Auslöser für Zyklusunregelmäßigkeiten

Ein unregelmäßiger Zyklus kann auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sein. Der weibliche Zyklus unterliegt in verschiedenen Lebensphasen natürlicherweise Schwankungen. Darüber hinaus kann ein unregelmäßiger Zyklus durch verschiedene Einflüsse oder Erkrankungen auftreten.

Diese Auswirkungen haben verschiedene Lebensphasen auf den Zyklus

Der Zyklus wird von Hormonen gesteuert. Das Hormonsystem kann leicht aus dem Gleichgewicht geraten, z. B.

  • in der Pubertät,
  • in der Schwangerschaft und in der Stillzeit sowie
  •  in den Wechseljahren.

Nach der ersten Monatsblutung treten häufig zunächst unregelmäßige Zyklen auf. In den ersten beiden Jahren nach der ersten Regelblutung sind unregelmäßige Zyklen nicht ungewöhnlich. Nur wenige Mädchen haben direkt nach der ersten Menstruation einen regelmäßigen Zyklus.3

Auch in der Zeit nach der Schwangerschaft oder in der Stillzeit sind Zyklusstörungen normal. In den Wechseljahren tritt durch die Hormonumstellung natürlicherweise ein unregelmäßiger Zyklus auf. Darüber hinaus kann eine Verschiebung des Zyklus nach Absetzen der Pille oder anderen hormonellen Verhütungsmitteln begünstigt werden.

Körperliche und emotionale Veränderungen wirken sich ebenfalls auf den Zyklus aus

Der Zyklus kann durch körperliche und emotionale Einflüsse leicht aus dem Gleichgewicht geraten, beispielsweise durch:

  • Schlafstörungen,
  • Schichtarbeit,
  • Zeitverschiebungen,
  • sehr frühes Aufstehen,
  • Leistungssport,
  • Medikamente,
  • Untergewicht oder Übergewicht,
  • Stress oder
  • psychische Belastungen.

Welchen Einfluss haben Erkrankungen auf den Zyklus?

Ein unregelmäßiger Zyklus ist oft auf eine Hormonstörung zurückzuführen. Die häufigste Ursache für Zyklusunregelmäßigkeiten ist das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS). Bei PCOS können deutlich verlängerte Zyklen auftreten (Oligomenorrhoe).4 Weitere Erkrankungen, die den Zyklus beeinflussen können, sind:

  • Endometriose,
  • Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion,
  • Infektionen der Geschlechtsorgane,
  • Myome und Polypen oder
  • Fehlbildungen der Geschlechtsorgane.

Auch Eisenmangel kann eine Zyklusstörung wie z. B. eine verkürzte oder eine ausbleibende Menstruation begünstigen.

Warum ein regelmäßiger Zyklus wichtig ist

Bleibt der Zyklus dauerhaft unregelmäßig, ist dies nicht nur für Frauen mit Kinderwunsch problematisch, weil die fruchtbaren Tage dadurch schwerer zu bestimmen sind. Ein unregelmäßiger Zyklus kann auch verschiedene Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Denn der Zyklus hängt neben der Fruchtbarkeit auch mit dem Stoffwechsel, dem Herz-Kreislauf-System und dem Schlaf zusammen.

Gemäß einer US-Studie stehen Zyklusunregelmäßigkeiten oder sehr lange Zyklen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Beschwerden in Zusammenhang. Modellrechnungen veranschaulichen ein höheres Risiko bei Frauen mit unregelmäßigem Zyklus oder ausbleibender Menstruation im Vergleich zu Frauen, die regelmäßigere Zyklen aufweisen. Der genaue Zusammenhang ist jedoch noch nicht hinreichend erforscht.5

Unregelmäßiger Zyklus? So gehst du mit einer ausbleibenden Periode um

Für einen regelmäßigen Zyklus können Sie einiges tun. Sind äußere Umstände Auslöser der Zyklusunregelmäßigkeiten, sollten diese nach Möglichkeit verändert werden:

  • Reduzieren Sie Stress.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Mahlzeiten.
  • Vermeiden Sie Alkohol und Nikotin.
  • Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung.
  • Achten Sie auf ein gesundes Gewicht.
  • Gönnen Sie sich nach Feierabend eine Yoga-Einheit oder entspannen Sie auf dem Sofa.

Therapiemöglichkeiten bei Zyklusunregelmäßigkeiten

Die Behandlung eines unregelmäßigen Zyklus ist von der Ursache abhängig. Sind Krankheiten die Ursache des unregelmäßigen Zyklus, steht die Behandlung der Erkrankungen im Vordergrund. Bei Störungen des Hormonsystems kann Ihr Arzt/Ihre Ärztin eine Hormon-Therapie durchführen bzw. hormonelle Verhütungsmittel verschreiben.

Darüber hinaus sind pflanzliche Arzneimittel mit Mönchspfeffer erhältlich, die dazu beitragen, den Zyklus ins Gleichgewicht zu bringen, wie z. B.

  • Agnus Castus AL Filmtabletten
  • Agnolyt Madaus Hartkapseln
  • Agnucaston Filmtabletten

sowie homöopathische Arzneimittel mit Mönchspfeffer:

  • Agnus Hevert Femin Tropfen oder
  • Pascofemin Tabletten.

Das rät unsere Expertin Dr. med. Daniela Koppold, Studienärztin am Immanuel Krankenhaus und an der Berliner Charité:

“Insgesamt halte ich eine antientzündliche, pflanzenbasierte Ernährung mit viel Gemüse für sinnvoll. Dabei sollte nur ein Teil des Gemüses roh verzehrt werden, um Darmbeschwerden vorzubeugen. Darüber hinaus empfehle ich, täglich Omega-3-Fettsäuren – beispielsweise über Leinöl – aufzunehmen und auf verarbeitete Lebensmittel mit Konservierungsstoffen und Co. zu verzichten.

  1. https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/den-zyklus-leben-statt-steuern-139816/ (aufgerufen am 07.06.2024)
  2. https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/den-zyklus-leben-statt-steuern-139816/ (aufgerufen am 07.06.2024)
  3. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-302018/hormone-in-aufruhr/ (aufgerufen am 07.06.2024)
  4. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-302018/hormone-in-aufruhr/ (aufgerufen am 07.06.2024)
  5. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/zyklusanomalien-koennten-kardiovaskulaeres-risiko-erhoehen-136532/ (aufgerufen am 07.06.2024)
Unregelmäßiger Zyklus: Was Sie alles dazu wissen sollten

Susann von der Mühll

Susann von der Mühll hat ihre Ausbildung am Institut für angewandte Kinesiologie und Naturheilkunde im Jahr 2018 abgeschlossen und ist seither als Pferdeosteopathin im Dreiländereck tätig. Motiviert durch ihr Interesse an naturheilkundlichen Themen unterstützt sie seit 2020 das Redaktionsteam der bio-apo.