Zyklusstörungen erkennen: Alles zu Unterleibsschmerzen ohne Periode

Ein Ziehen, Zwicken oder Drücken im Unterbauch – Unterleibsschmerzen treten bei fast jeder Frau gelegentlich auf. Starke Schmerzen können die Lebensqualität der Betroffenen jedoch erheblich beeinträchtigen.

Im Allgemeinen gelten Schmerzen nicht als Erkrankung, sondern als ein Anzeichen dafür, dass bestimmte natürliche Prozesse im Körper ablaufen oder dass etwas nicht stimmt. In diesem Ratgeber erfahren Sie

• welche Ursachen hinter Unterleibsschmerzen ohne Periode stecken können,
• was Sie gegen Unterleibsschmerzen tun können und
• in welchen Fällen Sie einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen sollten.

Das kann hinter Unterleibsschmerzen bei Frauen stecken

Als Unterleibsschmerzen werden Beschwerden bezeichnet, die unterhalb des Bauchnabels auftreten. Schmerzen in dieser Körperregion  können in jeder Zyklusphase, auch unabhängig von der Menstruation auftreten. Die Intensität der Schmerzen kann dabei erheblich variieren. Hinter Unterleibsschmerzen ohne Periode können verschiedene Erkrankungen stecken, wie z. B.¹

• Erkrankungen der inneren Geschlechtsorgane (Gebärmutter, Eileiter oder Eierstöcke),
• Harnwegserkrankungen oder
• Magen-Darm-Beschwerden.

Krampfartige Unterleibsschmerzen treten häufig im Zusammenhang mit Blähungen, Völlegefühl oder Verstopfung auf.

Die vielen Ursachen von Unterleibsschmerzen ohne Menstruation

Treten Unterleibsschmerzen auf, ohne dass zur gleichen Zeit die Periode einsetzt, kann dies verschiedene Ursachen haben. Neben genitalen Ursachen können auch andere Organe die Schmerzen im Unterleib auslösen.

Je nach Ursache können sich neben Unterleibsschmerzen weitere Symptome zeigen. Unterleibsschmerzen können dauerhaft vorhanden sein oder in Wellen auftreten.

Dauern Unterleibsschmerzen länger als sechs Monate an, werden die Beschwerden als chronisch bezeichnet. Bei plötzlichen Beschwerden handelt es sich um akute Unterleibsschmerzen.

Das können die genitalen Auslöser für Schmerzen im Unterleib sein: 

• Eierstock-/Eileiterentzündungen
• Zysten an den Eierstöcken
• Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut
• Myome (Wucherungen in der Gebärmutter)
• Gebärmuttersenkung
• Tumore, beispielsweise Eierstockkrebs oder Gebärmutterkrebs
• Eileiterschwangerschaften

Diese nicht-genitalen Faktoren begünstigen Zyklusstörungen:

• Infektionen,
• Nahrungsmittelunverträglichkeiten,
• Magen-Darm-Erkrankungen,
• Blasenentzündungen oder
• Blinddarmentzündungen.

Schmerzen können aber auch von einem anderen Organ in den Unterbauch ausstrahlen.²

Extremfall Endometriose: Besonders starke Schmerzen im Unterleib

Weltweit sind etwa zehn Prozent der Frauen von Endometriose betroffen. Die Erkrankung wird dennoch oft erst spät erkannt.³ Das Hauptsymptom sind wiederkehrende Unterleibsschmerzen, die eine Belastung für die Betroffenen darstellen.⁴ Die Schmerzen im Unterleib können auch an blutungsfreien Tagen auftreten.⁵

Bei Endometriose bildet sich außerhalb der Gebärmutter Gewebe, welches der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist. Die Herde können zyklisch wachsen und Unterleibsschmerzen verursachen.⁶ Eine Schmerztherapie, hormonelle Verhütungsmittel oder eine operative Behandlung können Linderung verschaffen.⁷

Tipps gegen Unterleibschmerzen: Das können Sie tun

Ein gesunder Lebensstil kann bei Unterleibsschmerzen hilfreich sein und präventiv wirken:

• eine ausgewogene Ernährung,
• viel Bewegung,
• Yoga, Tai-Chi, Pilates, Qigong und
• Entspannung.

Ein altbewährtes Hausmittel bei Unterleibsschmerzen ist Wärme. Die Wärme hat eine entspannende Wirkung und hilft besonders bei Unterleibsschmerzen, die mit Krämpfen einhergehen.

Darüber hinaus können Massagen mit durchblutungsfördernden Ölen oder Akupressur gegen Unterleibsschmerzen helfen.

Mit diesen Beschwerden sollten Sie einen Arzt aufsuchen

Bei Unterleibsschmerzen ohne Periode sollten Sie Ihren Körper genau beobachten:

• Treten die Schmerzen dauerhaft oder in bestimmten Situationen auf?
• Sind die Unterleibsschmerzen chronisch?
• Wie äußern sich die Schmerzen?

Bei Unterleibsschmerzen, die Sie nicht einordnen können, sollten Sie zeitnah einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen. Bessern sich die Schmerzen nicht innerhalb kurzer Zeit oder treten weitere Symptome auf, sollten Sie ebenfalls ärztlichen Rat einholen. Starke Unterleibsschmerzen ohne Periode können möglicherweise auf eine Eileiterschwangerschaft oder eine Blinddarmentzündung hindeuten und dementsprechend rasches Handeln erfordern.

So sieht eine Behandlung bei starken Unterleibsschmerzen ohne Periode aus

Die Behandlung von Unterleibsschmerzen ist abhängig von der Ursache. Behandelt wird die Grunderkrankung, welche die Unterleibsschmerzen auslöst. Das Ziel ist es, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Häufig werden Schmerzmittel verschrieben, die zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung aufweisen.⁸ Sind die Schmerzen sehr belastend und beeinträchtigen die Lebensqualität, kann eine psychologische Schmerztherapie in Erwägung gezogen werden.