Natürliche Helfer bei Magen-Darm-Beschwerden in der Stillzeit
Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung können besonders in der Zeit nach der Geburt vermehrt auftreten, da die reguläre Darmtätigkeit herabgesetzt ist und zahlreiche Rückbildungsvorgänge im Körper stattfinden. Ebenso wie Schwangere sind Stillende bei der Auswahl der Medikamente, die sie einnehmen können, stark eingeschränkt. Deshalb empfiehlt es sich, auf bewährte Hausmittel (z.B. Floh- oder Leinsamen) und natürliche Methoden (z.B. Wärme) zurückzugreifen. Wir stellen Ihnen hier in unserem Ratgeber die besten Tipps zur Behandlung von Verdauungsproblemen in der Stillzeit vor und erklären Ihnen, was Sie beachten sollten.
Durchfall und Verstopfung in der Stillzeit können frisch gebackenen Mamas das Leben ganz schön schwer machen. Nach der Geburt kann es mitunter einige Zeit dauern, bis die ursprüngliche Funktionstüchtigkeit der Verdauungsorgane wiederhergestellt ist. Zudem wirkt sich auch die Hormonumstellung auf die Verdauungstätigkeit aus.
In der Regel lassen sich die Beschwerden gut mit natürlichen Behandlungsmethoden lindern. Falls nichts anderes hilft, gibt es zudem ein paar Medikamente, die Sie bei Magen-Darm-Beschwerden in der Stillzeit anwenden dürfen.
Im Folgenden erfahren Sie:
- wie Sie Ihren Darm auf natürliche Weise unterstützen können,
- wie Sie Probleme mit dem Verdauungstrakt vorbeugen können,
- und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.
Verstopfung, Blähungen, Durchfall: So unterstützen Sie Magen und Darm in der Stillzeit
Viele Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Verstopfung, Durchfall oder Blähungen) lassen sich in der Stillzeit gut mit natürlichen Methoden und altbewährten Hausmitteln lindern. Setzt man sie rechtzeitig ein, sind meist gar keine Medikamente notwendig. Verdauungsproblemen wie Blähungen können Sie außerdem über die Ernährung entgegenwirken.
Trinken Sie viel Wasser und Tee
Bei Magen-Darm-Beschwerden ist es äußerst wichtig, viel zu trinken. Vor allem bei Durchfall, da dem Körper dabei viel Flüssigkeit verloren geht sowie beim Stillen, denn über die Muttermilch verliert der Körper noch mehr Flüssigkeit. Damit es nicht zu einer Dehydrierung kommt, sollte der Flüssigkeitsverlust unbedingt frühzeitig ausgeglichen werden.
Am besten geeignet sind stilles Wasser sowie Brühen und Tees. Mithilfe von Kräutertees können Sie Magen und Darm außerdem zusätzlich unterstützen. Fenchel, Kümmel und Kamille werden in der traditionellen Kräuterheilkunde bereits seit langem zur Linderung von Verdauungsbeschwerden eingesetzt.
- ✓mit 250 mg medizinischer Kohle
- ✓bei akutem Durchfall (Diarrhoe)
- ✓zur Verhinderung der Resorption bei oralen Vergiftungen
- ✓innerliche Anwendung bei Krämpfen und entzündlichen Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich
- ✓äußerliche Anwendung bei Haut- und Schleimhautentzündungen
- ✓unterstützt die Behandlung von Reizdarm und Reizmagen
- ✓normalisiert Magen-Darm-Tätigkeit
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Lindern Sie Bauchkrämpfe mit Wärme und Massagen
Oftmals gehen mit Verdauungsproblemen auch heftige Bauchkrämpfe einher. Hier können sanfte Massagen und Wärmebehandlungen helfen, die Durchblutung anzuregen und den Magen zu entspannen, wodurch Schmerzen gelindert werden können.
Gut geeignet sind:
- Wärmflaschen
- Kirschkernkissen
- warme Wickel
Äpfel, Haferflocken, Zwieback: Die richtige Ernährung bei Durchfall & Verstopfung
Achten Sie unbedingt auf Ihre Ernährung, wenn Sie unter Magen-Darm-Problemen leiden, denn darüber lässt sich in Sachen Verdauung bereits viel ausrichten. Einige Lebensmittel verfügen über einen unterstützenden Effekt und können dazu beitragen, die Verdauung zu regulieren.
Eine ballaststoffreiche Ernährung kann Blähungen begünstigen
Unter den Ballaststoffen gibt es sogenannte lösliche und unlösliche Ballaststoffe, die unterschiedliche Effekte auf die Verdauung haben. Vor allem bei empfindlichen Menschen können sich unlösliche Ballaststoffe, zum Beispiel aus Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten, negativ auswirken und Blähungen sowie Durchfall begünstigen.
Lösliche Ballaststoffe hingegen, zum Beispiel Pektine und Inulin, fungieren als Quellstoffe, da sie ein hohes Wasserbindungsvermögen aufweisen. Sie sind vor allem in Obst und Gemüse enthalten und dienen den Mikroorganismen im Darm als Nahrung.
Achten Sie bei einer sensiblen Verdauung also darauf, dass die eingenommenen Ballaststoffe leicht verträglich sind und den Darm nicht zusätzlich belasten.
Natürliches Abführmittel für Stillende: Floh- und Leinsamen bei Verstopfung
Flohsamen und Leinsamen sind wahre Verdauungshelfer und können einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden Verdauungstätigkeit leisten. Sie werden sowohl zur Behandlung von Durchfall als auch von Verstopfung verwendet, da sie durch ihr Quellvermögen die Beschaffenheit des Stuhls in beiden Fällen auf natürliche Weise regulieren können.
Bei Durchfall wird dank der aufquellenden Schleimstoffe in der Schale der beiden Samen überschüssige Flüssigkeit im Darm gebunden und dadurch der Stuhl gefestigt. Bei Verstopfung ist dieser Mechanismus ebenfalls förderlich, denn durch das vergrößerte Volumen im Darm erhöht sich der Druck auf die Darmwand, wodurch der natürliche Reflex zur Darmentleerung angeregt wird. Gleichzeitig wird der Stuhl weicher und erhält eine bessere Konsistenz, was die Entleerung erleichtert. Zusätzlich wirken die enthaltenen Öle und Schleimstoffe wie eine Art Schmiermittel, sodass der Stuhl leichter durch den Darm transportiert werden kann.
Magen-Darm-Beschwerden in der Stillzeit: Dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen
Halten die Magen-Darm-Beschwerden ohne Besserung über mehrere Tage hinweg an oder verschlimmern sich, sollten Sie vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen. Vor allem bei Blut im Stuhl oder anhaltendem Durchfall, da durch den Flüssigkeitsverlust die Gefahr einer Dehydrierung besteht.
Auch bei den Symptomen eines Darmverschlusses sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Typische Anzeichen für einen Darmverschluss sind:
- krampfartige Bauchschmerzen,
- Erbrechen,
- ausbleibender Stuhl- und Windabgang
Falls diätetische Maßnahmen nicht ausreichen, dürfen Sie auch in der Stillzeit vorübergehend Loperamid zur Behandlung von Durchfall einnehmen.1 Bei Verstopfung kann Macrogol als Abführmittel der Wahl in der Stillzeit eingesetzt werden.2 Die Anwendung von Arzneimitteln in der Stillzeit sollte allerdings immer nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.
So können Sie Problemen mit dem Verdauungstrakt vorbeugen
Eine Vielzahl der Probleme mit dem Verdauungssystem lassen sich über eine bewusste Ernährung sowie einige kleine Maßnahmen im Alltag vorbeugen.
Zum Beispiel:
- eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung
- ausreichend Bewegung
- gründliches Kauen
- regelmäßige kleine Mahlzeiten, statt vereinzelter großer und schwerer Mahlzeiten
- Stress & Hektik vermeiden, denn das schlägt auf die Verdauung
- ausreichend trinken
- vermeiden Sie fettige, schwere und stark zuckerhaltige Speisen
- unterstützen Sie Ihren Darm mit Probiotika
Im Wochenbett: Darum haben Mütter nach der Geburt oft Probleme mit der Verdauung
Durchfall oder Verstopfung im Wochenbett sind keine Seltenheit. Die Zeit nach der Geburt ist geprägt von körperlichen Veränderungen und Rückbildungsvorgängen. Das betrifft unter anderem den Hormonhaushalt sowie die Blasen- und Darmfunktion, weshalb die reguläre Darmtätigkeit nach der Geburt häufig herabgesetzt ist.
Das liegt zum einen daran, dass der Darm infolge der hormonellen Umstellung träger arbeitet und zum anderen daran, dass der Darm während der Geburt entleert und zur Seite geschoben wird. So hat er erst ein bis zwei Wochen nach der Geburt seine ursprüngliche anatomische Lage wieder vollständig eingenommen und seine eigentliche Entleerungsfrequenz erreicht. Dadurch kann es zu Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Verstopfung nach der Geburt kommen. In der Regel normalisiert sich die Verdauungstätigkeit nach einiger Zeit von alleine wieder.