Apitherapie
Unter Apitherapie versteht man die therapeutische Anwendung von Bienenprodukten zur Prävention und Behandlung von Krankheiten. Nicht nur die bekannten Bienenprodukte wie Honig, Blütenpollen, Propolis und Gelée Royal kommen dabei zum Einsatz, sondern auch Bienengift, Bienenstockluft, Apilarnil und Wachs.
Spezialisierte Apitherapeuten aber auch Heilpraktiker und manche Ärzte wenden die Apitherapie an. Dabei verspricht die Therapieform unter anderem Linderung bei Erkältungskrankheiten, Hautproblemen, Erkrankungen des Bewegungsapparates und Magen-Darm-Beschwerden.
In diesem Artikel stellen wir die verschiedenen Bienenprodukte, die zum Einsatz kommen, vor und erläutern, bei welchen Beschwerden sie angewendet werden können.
Haben Sie schon mal Apitherapie ausprobiert? – Bestimmt, vielleicht ohne es zu wissen. Heiße Milch mit Honig zum Einschlafen? Oder ein frischer Ingwertee mit Honig für den Magen? Dies sind bekannte Rezepturen aus der Apitherapie.
Was bedeutet Apitherapie und welche Wirkung hat es?
Apitherapie versteht sich als ganzheitliche Heilmethode, d.h. nicht nur die Symptome allein werden betrachtet, sondern der Mensch als Ganzes mit seiner Konstitution und seinen Emotionen. Die Behandlungsmethoden sind sehr vielseitig, da in die Apitherapie verschiedene Ansätze mit einfließen, wie z.B.
- Akupunktur,
- Phytotherapie,
- Ayurveda
- oder Aromatherapie.1
So wird beispielsweise das alte Wissen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) über Akupunkturpunkte genutzt, indem Bienengift an den Akupunkturpunkten eingesetzt wird. Auch das Wissen der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) wird erschlossen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
Dr. med. Stangaciu betont, dass die Apitherapie nicht über Nacht wirkt. Man müsse ein wenig Geduld mitbringen, insbesondere bei chronischen Krankheiten. Außerdem sollte man beachten, dass die Wirkung von Bienenprodukten sich bei jedem Menschen individuell entfalten kann. Das hängt zum einen davon ab, dass Bienenprodukte keine standardisiert, industriell hergestellten Substanzen sind, sondern Naturprodukte. Naturprodukte unterliegen natürlichen Schwankungen und können in ihrer Zusammensetzung variieren. Zum anderen reagiert jeder Mensch anders auf Bienenprodukte: der eine stärker, der andere schwächer.2
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Die Wirkung von Honig in der Apitherapie
Das wohl bekannteste Bienenprodukt ist Honig, welches aufgrund seines süßen Geschmacks sehr beliebt ist. Was aber nicht alle wissen: dem Honig werden antibakterielle, desinfizierende und entzündungshemmende Wirkungen nachgesagt.3,4
Honig hat zahlreiche Anwendungsgebiete in der Apitherapie:
Propolis als Multitalent in der Apitherapie
Aufgrund des scheinbar weiten Wirkspektrums hat Propolis vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Apitherapie und wird auch „pflanzliches Antibiotikum“ genannt.
Folgende Anwendungsmöglichkeiten sind in der Apitherapie unter anderem mit Propolis bekannt:
Einsatz von nährstoffreichen Blütenpollen in der Apitherapie
Blütenpollen, auch Bienenpollen genannt, enthalten zahlreiche Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und fast alle essentiellen Aminosäuren.13
Aufgrund dieser Nährstoffdichte wird Blütenpollen in der Apitherapie gerne zur Stärkung der Immunabwehr verordnet, insbesondere bei Menschen, die unter wiederkehrenden Infekten leiden. Aber auch bei anderen Erkrankungen findet Bienenpollen in der Apitherapie seinen Einsatz, z.B. zur Unterstützung bei depressiven Verstimmungen, Mangelernährung oder zur Desensibilisierung bei Heuschnupfen.14
Eine Apitherapie mit Gelée Royal soll für mehr Vitalität sorgen
Gelée Royal enthält zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme, Antioxidantien und Aminosäuren. Der kostbare Saft hat den Ruf immunstärkend, verjüngend und vitalisierend zu wirken.15
In der Apitherapie wird Gelée Royal vielfältig eingesetzt, beispielsweise bei
- Infektionskrankheiten,
- ernährungsbedingten Mangelerscheinungen
- und Wechseljahrsbeschwerden.
Einsatz von Bienengift in der Apitherapie
Die Idee, Bienengift einzusetzen, entstand aus der Überlegung heraus, dass Imker kaum an Rheuma oder Gelenkproblemen leiden.16 Bienengift wird in der Apitherapie für eine besondere Form der Akupunktur benutzt, welche auch “Apipunktur” genannt wird. Zu therapeutischen Zwecken wird das Bienengift an bestimmten Akupunkturstellen injiziert. Eine andere Darreichungsform ist die Bienengiftsalbe, welche in der Apitherapie beispielsweise bei chronischer Arthritis verwendet wird.17
Eine Apitherapie mit Bienenstockluft bei Erkrankungen der Atemwege
Einzelne Bronchitis- und Asthmapatienten haben über positive Erfahrungen nach der Inhalation von Bienenstockluft berichtet. Durch eine Inhalationsmaske mit einem Schlauch, der in den Bienenstock führt, wird die 35 Grad warme Bienenstockluft eingeatmet. Ein Filter verhindert, dass Bienen oder Pollen eingeatmet werden. Diese Luft enthält angeblich flüchtige Aerosole mit den Spuren von Honig, Propolis und Wachs und weist Folge dessen auch deren Wirkstoffe auf. Dadurch soll die Bienenstockluft wohltuend auf die Atemwege wirken.18
Bienenwachs in der Apitherapie bei Schmerzen des Bewegungsapparates
In der Apitherapie wird Bienenwachs vor allem für die äußere Anwendung in Form von Wickeln bei Erkrankungen des Bewegungsapparates benutzt. Außerdem wird das Bienenwachs Salben hinzugefügt oder für die Erstellung von Ohrenkerzen verwendet. Ohrenkerzen können eine wohltuende Wirkung bei Tinnitus, Ohrenschmerzen oder Druck auf den Ohren haben.19
Seltener wird Bienenwachs oral eingenommen. Aus Bienenwachs mit Kräuterextrakten kann eine Art Kaugummi hergestellt werden, der bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich wohltuend wirken soll.20
Eine Apitherapie mit Apilarnil bei Schwäche und Erschöpfung
Apilarnil, teilweise auch einfach Drohnenlarven genannt, ist in Deutschland noch recht unbekannt. Darunter versteht man den Extrakt aus einer 7 Tage alten Drohnenzelle – somit besteht Apilarnil sowohl aus der Drohnenlarve als auch aus den Bestandteilen der Wabe (Honig-, Bienenbrot- und Propolisspuren). Dementsprechend ist es ungeeignet für Vegetarier.
Als Drohnen werden die männlichen Bienen genannt, weshalb Apilarnil als „männliches“ Pendant zu Gelee Royal gilt und in Rumänien seit einigen Jahren bei Potenzschwäche eingesetzt wird.21 Zudem setzen Apitherapeuten den Extrakt häufig in Verbindung mit anderen Bienenprodukten bei Erschöpfungszuständen, Infektionen und Stoffwechselkrankheiten ein.22
Anwendung einer Apitherapie: So nutzen Sie die umfassende Wirkung der Bienenprodukte
Es gibt zahlreiche Darreichungsformen von Apitherapie Produkten zur innerlichen und äußerlichen Anwendung.
- Propolis: Tropfen, Tinkturen, Salben, Kapseln, Globuli, Pulver
- Gelée Royal: Trinkampullen, Kapseln, pur, Globuli, Cremes
- Blütenpollen: ganze Pollen, Kapseln, Globuli, Dilution
- Bienengift: Injektionen, Stich durch die Biene direkt
- Bienenwachs: Wickel, Salben, Ohrenkerzen, „Kaugummi“
- Bienenstockluft: Inhalation
- Apilarnil: pur, Kapseln
Lassen Sie sich von Ihrem Apitherapeuten oder Heilpraktiker über die richtige Darreichungsform und Dosierung beraten.
Für wen ist eine Apitherapie nicht geeignet?
Bienenprodukte sind Erzeugnisse tierischen Ursprungs und daher ist diese Therapieform nicht für Veganer geeignet. Vegetarier können an sich Bienenprodukte bis auf Apilarnil verwenden.
Auch wenn Bienenprodukte gut verträglich sind, können Nebenwirkungen vereinzelt auftreten, da Bienenprodukte ein allergenes Potential besitzen. Auch ist die Apitherapie nicht für jede Altersgruppe und in jeder Lebensphase geeignet.
Weitere interessante Beiträge:
Wissenschaftliche Quellen
- Bühring, M., Resch, K. D.: „Naturheilverfahren und Unkonventionelle Medizinische Richtungen“ Springer (2001)
- Stangaciu, S.: „Sanft heilen mit Bienen-Produkten“ Haug (2004)
- Mandal MD, Mandal S.: „Honey: its medicinal property and antibacterial activity.“ Asian Pac J Trop Biomed. (2011): 1(2):154-160.
- Abd Jalil MA, Kasmuri AR, Hadi H.: „Stingless Bee Honey, the Natural Wound Healer: A Review.“ Skin Pharmacol Physiol. (2017): 30(2):66-75.
- Bort R.: „Honig, Pollen, Propolis: sanfte Heilkraft aus dem Bienenstock“ Kosmos (2010)
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- Mandal MD, Mandal S.: „Honey: its medicinal property and antibacterial activity.“ Asian Pac J Trop Biomed. (2011): 1(2):154-160.
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- Kurek-Górecka, Anna et. al.: „Bee Products in Dermatology and Skin Care“ Molecules. (2020): 25(3):556.
- Mărgăoan R, Stranț M, Varadi A, et al.: „Bee Collected Pollen and Bee Bread: Bioactive Constituents and Health Benefits.“ Antioxidants (Basel). (2019): 8(12):568.
- Bort R.: „Honig, Pollen, Propolis: sanfte Heilkraft aus dem Bienenstock“ Kosmos (2010)
- Hamann, B.: „Die 50 besten Superfoods“ Kopp (2013)
- Wehbe R, Frangieh J, Rima M, et al.: „Bee Venom: Overview of Main Compounds and Bioactivities for Therapeutic Interests.“ Molecules. (2019): 24(16):2997
- Bort R.: „Honig, Pollen, Propolis: sanfte Heilkraft aus dem Bienenstock“ Kosmos (2010)
- Hainbuch, F.: „Naturzeit Bienen: Was Mensch und Biene einander bedeuten“ Kosmos (2019)
- Bort R.: „Honig, Pollen, Propolis: sanfte Heilkraft aus dem Bienenstock“ Kosmos (2010)
- Stangaciu, S.: „Sanft heilen mit Bienen-Produkten“ Haug (2004)
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- Stangaciu, S.: „Sanft heilen mit Bienen-Produkten“ Haug (2004)