Hausmittel gegen Blasenentzündung
Der Gang zum Arzt ist je nach Schwere der Erkrankung meist nicht zu vermeiden und bei anhaltenden Beschwerden auch unbedingt notwendig. Die Behandlung erfolgt dann klassischerweise mittels Antibiotika.
Leichte, unkomplizierte Harnwegsinfektionen heilen jedoch oft ganz von alleine, ohne den Einsatz von Medikamenten. Deshalb kann bei leichten und unkomplizierten Fällen eine Behandlung mit pflanzlichen Mitteln oder Hausmitteln ausreichen, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Ergänzend können auch homöopathische Präparate oder Medikamente auf pflanzlicher Basis eingesetzt werden. Sie sind in der Regel deutlich sanfter und mit weniger Nebenwirkungen verbunden. Alles Wissenswerte rund um das Thema sowie 10 praktische Hausmittel gegen Blasenentzündung finden Sie hier in unserem Ratgeber.
Eine Blasenentzündung, medizinisch Zystitis genannt, ist eine Infektion der Harnwege. Häufigste Auslöser sind die sogenannten Escherichia coli-Bakterien, die normalerweise zur menschlichen Darmflora gehören. In seltenen Fällen sind auch Viren, Parasiten oder Pilze im Spiel.
In der Regel verhindern die körpereigenen Abwehrkräfte, dass sich unerwünschte Bakterien in den Harnwegen festsetzen. Ist das Immunsystem allerdings angeschlagen oder ist die schützende Schleimhaut der Blase angegriffen, kann der Körper die Bakterien nicht ausreichend selbst bekämpfen.
Da bei Frauen die Harnröhre kürzer ist als bei Männern, gelangen die Bakterien leichter bis zur Harnblase hinauf (bei Frauen 4 cm Länge, bei Männern 20 cm Länge). Außerdem liegen Harnröhre und Darmausgang näher beieinander, sodass Darmbakterien leichter in die Blase gelangen können. Aus diesen Gründen sind Frauen viel häufiger von Harnwegserkrankungen betroffen als Männer.
- ✓ geprüfte Qualität
- ✓ enthält zusätzlich Vitamin C, Vitamin D3, Magnesium & Zink
- ✓ mit Cranberryfrucht-Extrakt
- ✓ bei Blasenentzündung, Bronchitis, Sinusitis
- ✓ mit pflanzlichen Wirkstoffen
- ✓ wirksam und gut verträglich
- ✓ natürliches Arzneimittel
- ✓ ohne Alkohol, Gluten und Lactose
- ✓ für jede Altersgruppe
Die 10 besten Hausmittel gegen Blasenentzündung
Nicht jedes Brennen in der Harnröhre muss zwangsläufig zu einem Arztbesuch führen. Handelt man direkt bei den ersten Anzeichen, können Hausmittel oftmals helfen, das Schlimmste zu verhindern. In unkomplizierten Fällen ist es sogar ratsam, eher zu Hausmitteln und pflanzlichen Präparaten zu greifen, anstatt eine Antibiotika-Therapie zu beginnen.
- Viel Trinken
- Cranberrysaft
- Nieren- und Blasentees
- Wärme
- Heilkräuter
- Aufsteigende Fußbäder
- Meerrettich
- Ingwer
- Apfelessig
- Natron
Viel hilft viel: Viel trinken gegen Blasenentzündung
Eine der wichtigsten Maßnahmen bei einer Blasenentzündung lautet ganz einfach: Trinken, trinken, trinken. Diese Methode ist simpel und sehr effektiv. Am besten trinken Sie alle 20 – 30 Minuten ein Glas stilles Wasser (ca. 250 ml) oder ungesüßten Kräutertee. Das hört sich zwar zunächst natürlich nicht so angenehm an, da man logischerweise dadurch auch öfters die Toilette aufsuchen muss, aber genau das ist Sinn und Zweck der Sache. Das häufige Wasserlassen hilft dem Körper dabei, die Bakterien auszuscheiden.
Cranberrysaft bei einer Blasenentzündung
Am besten eignet sich der sogenannte Muttersaft oder auch Direktsaft, denn ein verdünnter Nektar ist nicht konzentriert genug. Außerdem gibt es in Apotheken fertige Präparate, welche die wertvollen Inhaltsstoffe der Cranberry in hoch konzentrierter Form enthalten und ganz einfach in Kapselform einzunehmen sind.
Wie wirksam Cranberrys wirklich sind, ist leider wissenschaftlich umstritten. Angesichts der gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe (Vitamin C, Eisen, Antioxidantien, Proanthocyanidin) ist es sicherlich einen Versuch wert.
Spezielle Nieren- und Blasentees bei einer Blasenentzündung trinken
Wie bereits erwähnt, ist es bei einer Blasenentzündung wichtig, viel zu trinken. Spezielle Tees mit Kräutern können einen zusätzlichen positiven Effekt auf die Niere, die Blase und die Harnwege haben und werden deshalb zur Durchspülungstherapie angewendet.
Sie enthalten pflanzliche Wirkstoffe, die bereits seit Jahrhunderten bekannt sind. Durch ihre harntreibenden Eigenschaften können sie die Wasserausscheidung verstärken und somit den Abtransport der bakteriellen Erreger fördern. Zudem verfügen sie zum Teil auch über entkrampfende und entzündungshemmende Eigenschaften.
Geeignet sind zum Beispiel Tees aus
- Brennnessel,
- Birkenblätter,
- Bärentraube
- oder Schachtelhalm.
Meerrettich gegen Blasenentzündung
Meerrettich gilt als altbewährtes Hausmittel im Bereich der pflanzlichen Antibiotika. Die im Meerrettich enthaltenen Senfölglykoside zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und tragen dazu bei, eine Ausbreitung der Bakterien zu verhindern. Sie lagern sich in der Harnblase an, töten Bakterien ab und regen die Blasentätigkeit an.
Man kann selbst einen Saft mit Meerrettich ansetzen oder auf fertige Präparate zurückgreifen, die den Senföl-Extrakt enthalten. Zum Beispiel das pflanzliche Medikament „Angocin Anti-Infekt N“, das die Wirksubstanzen von Meerrettich und Kapuzinerkresse enthält. In einer Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie erhielten Probandinnen über 90 Tage lang das Präparat, wodurch bei ihnen die Rate wiederkehrender Harnwegsinfektionen im Vergleich zur Placebo-Gruppe deutlich gesenkt werden konnte.1
Wärme entspannt bei einer Blasenentzündung die Muskulatur
Wärme hilft bekanntlich, verkrampfte Muskulatur zu lockern und zu entspannen. So auch bei einer Blasenentzündung. Wärme in Form von einer Wärmflasche, einem Heizkissen oder einem heißen Bad kann dabei helfen, die Muskulatur im Unterleib zu entkrampfen und zu entspannen. So kann das unangenehme Ziehen gelindert werden.
Halten Sie sich außerdem angenehm warm und schützen Sie den Körper davor auszukühlen. Der Körper ist bei einer Infektion geschwächt und braucht Entspannung und Ruhe, um sich auf die Bekämpfung der Erreger konzentrieren zu können.
Heilkräuter gegen Blasenentzündung
Ansteigende Fußbäder gegen Blasenentzündung
Fußbäder gelten als ebenso wirksam wie ein Sitzbad. Es gilt die Füße warm zu halten, denn durch kalte Füße verschlechtert sich die Durchblutung und der Körper kann Entzündungskeime weniger gut bekämpfen. Ein ansteigendes Fußbad durchwärmt, regt die Durchblutung im gesamten Körper an und aktiviert den Stoffwechsel.
Ingwer gegen Blasenentzündung
Die scharfe Knolle ist nicht nur bei Erkältungen ein beliebtes Hausmittel. Die im Ingwer enthaltenen Scharfstoffe und ätherischen Öle (Gingerole) kann man sich dank ihrer antibakteriellen Eigenschaften auch bei der Bekämpfung von Harnwegsinfektionen zu Nutze machen. Sie können dazu beitragen, die Vermehrung der Bakterien zu hemmen und so die Entzündung zu lindern.
Apfelessig gegen Blasenentzündung
Apfelessig ist ebenfalls ein altbewährtes Hausmittel bei vielerlei Beschwerden. So auch bei Blasenentzündung. Eine Kur mit Apfelessig kann dank seiner antibakteriellen Eigenschaften helfen, die Keime zu bekämpfen und so die Beschwerden zu lindern. Geben Sie hierfür 1 Esslöffel naturtrüben Apfelessig in ein Glas lauwarmes Wasser und vermischen Sie es gut. Trinken Sie bei akuten Beschwerden dreimal täglich ein Glas dieser Mischung.
Die Kur kann auch vorbeugend eingesetzt werden, um wiederkehrende Blasenentzündungen loszuwerden. Trinken Sie hierfür einmal täglich ein Glas Apfelessig-Mischung.
Eine Wasserkur mit Natron
Das basische Natron verändert den Säuregehalt im Urin, sodass einige Bakterien an der Vermehrung gehindert werden können. Schädliche Mikroorganismen fühlen sich nämlich in saurem Milieu am wohlsten. Außerdem wird das Brennen beim Wasserlassen gelindert, da der Urin weniger sauer ist.
Im Verzicht üben: Alkohol und Kaffee sollten während einer Blasenentzündung tabu sein
Auf Genussmittel wie Alkohol, Kaffee und auch stark zuckerhaltige Getränke (Limonaden, gesüßte Fruchtsäfte etc.) sollte bei einer Blasenentzündung gänzlich verzichtet werden. Sie reizen die Harnwege, außerdem fördert Zucker das Bakterienwachstum.
Wann ist von der Behandlung einer Blasenentzündung mit Hausmitteln abzuraten?
Bei einer schweren Zystitis mit Fieber und/oder Blut im Urin sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen und lieber die Finger von Hausmittelchen lassen. Denn unter Umständen kann eine verschleppte Blasenentzündung ganz schnell auch zu einer schmerzhaften Nierenbeckenentzündung werden.
In der Schwangerschaft immer Absprache mit dem Arzt halten
Schwangere Frauen sind in der Regel anfälliger für eine Blasenentzündung und sie ist bei ihnen auch mit einem gewissen Risiko verbunden, denn eine Blasenentzündung kann in der Schwangerschaft leichter in die Nieren aufsteigen. Das kann schneller zu einer Nierenbeckenentzündung führen und unter Umständen auch vorzeitige Wehen auslösen.
Deshalb sollten Sie gerade in der Schwangerschaft besser einen Arzt aufsuchen, bevor Sie mit einer Behandlung in Eigenregie starten.
Da aber auch viele Antibiotika nicht gerade förderlich für das ungeborene Kind sind, lohnt es sich, auf alle Fälle mit Ihrem Arzt eine Therapie mit alternativen Methoden durchzusprechen.
Sollte eine chronische Blasenentzündung mit Hausmitteln behandelt werden?
Leiden Sie unter wiederkehrenden Blasenentzündungen, sollten Sie sich grundsätzlich von Ihrem Arzt beraten lassen. Natürlich kommt es auch hier auf die Schwere der Blasenentzündung an. Haben Sie die ersten Anzeichen der Infektion gerade erst bemerkt, können Sie auch bei einer chronischen Blasenentzündung einen Versuch mit Hausmitteln starten. Gerade bei immer wiederkehrenden Blasenentzündungen können Hausmittel und pflanzliche Arzneimittel eine gute Alternative zur Antibiotika-Therapie sein.
Kann man die Behandlung einer Blasenentzündung mit Homöopathie unterstützen?
Natürlich sind homöopathische Mittel ebenfalls eine gute Möglichkeit zur unterstützenden Behandlung bei einer Blasenentzündung. Sie können sowohl bei akuten Fällen als auch bei Neigung zu wiederkehrenden Harnwegsinfektionen eingesetzt werden. Welche Mittel gegen Blasenentzündung am besten geeignet sind, hängt individuell von den Beschwerden und Auslösern ab. Am besten lassen Sie sich von einem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker bei der Wahl eines geeigneten Mittels beraten.
Einige Hersteller bieten auch homöopathische Komplexmittel an, welche mehrere Wirksubstanzen kombinieren. Zum Beispiel die „Cantharis Blasen Globuli velati“ von „Wala“ zur Förderung des Heilungsprozesses bei beginnender und akuter Blasenentzündung. Sie enthalten eine Kombination der Wirkstoffe aus Cantharis (Spanischer Fliege), Ackerschachtelhalm und Schafgarbe.
Besonders Schwangere, Kinder und ältere Menschen können von der sanften und nebenwirkungsarmen Wirkweise homöopathischer Mittel profitieren. Allerdings ersetzen Homöopathika in schwereren Fällen keinesfalls eine Therapie mit Antibiotika. Tritt innerhalb von zwei Tagen keine Besserung ein, ist ein Arzt aufzusuchen.
Wie lange kann eine Blasenentzündung andauern?
Eine akute Blasenentzündung bricht meist innerhalb eines Tages aus und hält je nach Schwere und Therapieart unterschiedlich lange an. Bei einem unkomplizierten Verlauf heilt die Entzündung in der Regel innerhalb von einer Woche aus. Je schneller Sie reagieren und mit einer Behandlung starten, desto eher ist mit einer Besserung zu rechnen.
In schwereren Fällen verschreibt der Arzt ein Antibiotikum, um die E.coli Bakterien zu bekämpfen. Dann tritt eine Besserung der Beschwerden innerhalb von ein bis drei Tagen ein.
Eine Blasenentzündung kann auch chronisch werden und in kurzen Abständen immer wieder auftreten. Besonders dann ist es wichtig vorbeugend zu handeln und das Immunsystem zu stärken, damit nicht andauernd eine Antibiotika-Therapie notwendig wird.
Wie bekommt man eine Blasenentzündung?
Auslöser für eine Blasenentzündung ist in der Regel eine Infektion mit Bakterien. Das kann zum Beispiel durch eine falsche Toilettenhygiene geschehen, wenn man sich nach dem Stuhlgang in die falsche Richtung säubert und Darmbakterien vom After in die Harnröhre gelangen. Beim Geschlechtsverkehr kann das unter Umständen ebenfalls passieren. Hier können Kondome verhindern, dass Bakterien in den Intimbereich gelangen.
Besonders anfällig für eine Blasenentzündung ist man, wenn das Immunsystem geschwächt ist oder auch, wenn sich der Hormonspiegel ändert, zum Beispiel während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren.
Eine geringe Flüssigkeitszufuhr kann ebenfalls die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an einer Blasenentzündung zu erkranken. Denn trinkt man zu wenig, werden die Blase sowie die Harnwege zu selten durchgespült. Der Urin verbleibt zu lange in der Blase, was die Ausbreitung von Bakterien begünstigen kann – ganz ähnlich dem Effekt von einem stehenden Gewässer, in dem sich Keime und Mückenlarven ebenso schneller ausbreiten.
Zudem können häufiger Geschlechtsverkehr und auch übertriebene Intimhygiene (zu viel Seife und zu häufiges Waschen) die Schleimhäute reizen, sodass das Risiko für Harnwegsinfektion erhöht ist. Natürlich ist es wichtig, den Intimbereich sauber zu halten, doch kann zu viel des Guten das natürliche Milieu im Intimbereich stören und so die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.
Empfindliche Menschen, die häufig an Blasenentzündungen leiden, können sich schnell durch Unterkühlung (z.B. durch das Sitzen auf einer kalten Fläche) den nächsten Harnwegsinfekt holen.
Unliebsame Blasenentzündung: Welche Symptome können auftreten?
Die typischen Symptome, die bei einer Blasenentzündung auftreten sind:
- erhöhter / häufiger Harndrang
- leichtes bis starkes Brennen oder auch krampfartige Schmerzen beim Wasserlassen
- Ziehen und Schmerzen im Unterleib
- Urin kann getrübt sein und seinen Geruch verändern
- Blut im Urin
Weitere interessante Beiträge:
Wissenschaftliche Quellen
- Albrecht, Uwe, Karl-Heinz Goos, and Berthold Schneider: „A randomised, double-blind, placebo-controlled trial of a herbal medicinal product containing Tropaeoli majoris herba (Nasturtium) and Armoraciae rusticanae radix (Horseradish) for the prophylactic treatment of patients with chronically recurrent lower urinary tract infections.“ Current medical research and opinion 23.10 (2007): 2415-2422.
- Larsson, Bertil, Aino Jonasson, and Stefan Fianu: „Prophylactic effect of UVA-E in women with recurrent cystitis: a preliminary report.“ Current therapeutic research 53.4 (1993): 441-443