Roher Honig

Das wohl geläufigste Bienenprodukt ist Honig, welches aufgrund seines süßen Geschmacks sehr geschätzt wird. Nicht nur als Lebensmittel beliebt: Honig wird auch Kosmetikprodukten vielfach zugesetzt und erfreut sich großer Anerkennung als Heilmittel in der Apitherapie.

Neben Zucker, dem Hauptbestandteil des Honigs, sind noch wertvolle Enzyme, Mineralstoffe und pflanzliche Verbindungen enthalten. Gerade das im Honig enthaltene Enzym Glucose-Oxydase ist aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften bei der Wundheilung bekannt.

Wofür wird Honig noch verwendet? Wirkt jeder Honig gleich? Dies und mehr wollen wir im Folgenden näher erläutern.

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Auf dem Frühstückstisch ist Honig schon lange angekommen. Die europäische Union importiert jedes Jahr rund 250.000 Tonnen Honig, um der riesigen Nachfrage nachzukommen. Unumstritten schmeckt der begehrte Saft lecker und süßt wunderbar das morgendliche Müsli – doch ist er auch gesund?

Was steckt eigentlich in dem goldgelben Saft, den die Bienen produzieren?

  • Zu 80% besteht Honig aus Zucker,  und zwar hauptsächlich aus Frucht- und Traubenzucker,
  • etwa 17% sind Wasser,
  • die restlichen 3% sind das große Erfolgsgeheimnis des Honigs: Vitamine, Mineralien, Enzyme, Aminosäuren und viele mehr von insgesamt rund 180 verschiedenen natürlichen Inhaltsstoffen.1
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Was genau versteht man unter rohem Honig?

Honig, apothekersprachlich Mel genannt, wird von Bienen aus Blütennektar oder Honigtau produziert und ist ein Naturprodukt, welches Menschen als Lebensmittel verwenden. Unter rohem Honig versteht man einen Honig, der weder gefiltert noch erhitzt wurde, d.h. vollkommen naturbelassen ist.

An diesen Eigenschaften erkennen Sie natürlichen, rohen Honig

Beim Erhitzen gehen vor allem die Enzyme im Honig verloren, deshalb sollten Sie darauf achten, dass Sie rohen, unbehandelten Honig kaufen. Zwar sieht die deutsche Honigverordnung vor, dass im deutschen Handel nur roher Honig zum Verkauf angeboten wird, trotzdem kann sich minderwertiger Honig oder gar gefälschter Honig in den Lebensmittelregalen finden.

Wenn der Honig dünnflüssig ist, könnte es ein Hinweis darauf sein, dass der Honig entweder erhitzt wurde oder mit Zuckersirup gestreckt wurde. Demzufolge kann eine cremige, dickflüssige Konsistenz ein Hinweis auf eine hohe Qualität sein.

Die Bildung von Zuckerkristallen ist ein natürlicher Vorgang beim Honig. Gerade bei kühler Lagerung ist diese Kristallisierung zu beobachten. Wenn der Honig stark erhitzt wurde, wird er insgesamt homogener und es bilden sich weniger bis gar keine Kristalle.

Welche Arten von rohem Honig gibt es?

Grundlegend unterscheidet man zwischen diesen zwei Arten:

  • Blüten-/ Nektarhonig stammt vollständig oder überwiegend aus dem Nektar von Pflanzen.
  • Honigtauhonig stammt vollständig oder überwiegend aus den Ausscheidungen von Blattläusen oder aus den Absonderungen lebender Pflanzenteile. Honigtauhonig ist bekannter unter dem Namen Waldhonig.

Welche Honigsorte ist am gesündesten?

Dies kann nicht pauschal beantwortet werden:

  • Wenn die antioxidative Wirkung im Fokus steht, sollten Sie eine dunklere Honigsorte (wie Waldhonig) kaufen.3
  • Wenn Honig jedoch zur Wundheilung eingesetzt werden soll, eignet sich Medihoney oder Manuka Honig besonders.4

Generell sollten Sie beim Honigkauf auf eine hohe Qualität achten, bestenfalls aus Deutschland und in Bio-Qualität. Leider beeinflussen die landwirtschaftlichen Praktiken auch die Qualität des Honigs, so fand Stiftung Warentest bei ihrer Testreihe in jedem dritten Honig Spuren von Glyphosat. Bio-Honige können weniger schadstoffbelastet sein.

Welche gesundheitlichen Vorteile bietet roher Honig?

Roher Honig kann vielfältige gesundheitliche Vorteile bieten:

  • gesündere Alternative zu weißem Zucker
  • Energielieferant
  • enthält u. a. Enzyme, Mineralstoffe
  • auch für die äußere Anwendung geeignet

Rohhonig enthält viele wertvolle Mineralstoffe

Der Vitamingehalt ist eher gering, dafür enthält Honig wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium, Eisen, Bor, Phosphor und Zink. Der Mineralstoffgehalt ist stark von der Honigsorte abhängig.5

Rohem Honig wird eine antibakterielle und desinfizierende Wirkung zugeschrieben

Manche Honigsorten gelten als antibakteriell und desinfizierend und werden daher in der Desinfektion von Wunden verwendet. Bei der Honigproduktion setzen die Bienen das Enzym namens Glucose-Oxidase hinzu, was für die Entstehung von Wasserstoffperoxid verantwortlich ist. Wasserstoffperoxid ist ein anerkanntes Antiseptikum. Außerdem wird die vorteilhafte Rolle von Honig seiner hohen osmotischen Konzentration, seinem niedrigen pH-Wert und dem Inhaltsstoff Methylglyoxal zugeschrieben.6 Methylglyoxal kommt vor allem in der Honigsorte Manuka vor und ist ein Zuckerabbauprodukt, dem eine antibakterielle Wirkung zugeschrieben wird.7

Kann roher Honig als Quelle für wichtige Antioxidantien genutzt werden?

Die antioxidative Wirkung von Honig wurde untersucht und einigen Komponenten im Honig werden antioxidative Eigenschaften zugeschrieben:

  • Polyphenolverbindungen (Phenolsäuren und Flavonoide),
  • Vitamin C,
  • Vitamin E
  • und Enzyme (z. B. Katalase, Peroxidase).

Dunkle Honigsorten (z.B. Honigtauhonig) konnten eine höhere antioxidative Aktivität als helle Honigsorten (z.B. Rapshonig) aufweisen.9

Die Anwendungsgebiete für rohen Honig können ganz unterschiedlich sein

Dem Honig werden verschiedene gesundheitliche Vorteile zugeschrieben: innerlich kann Honig bei Erkältungssymptomen10 angewendet werden und äußerlich kann Honig die Wundheilung11 unterstützen oder zur kosmetischen Pflege12 dienen.

In der Volksmedizin wird Honig bei Husten, Heiserkeit und Erkältungssymptomen schon lange angewendet. In jüngsten Studien wurde gezeigt, dass die Einnahme von Honig vor dem Schlafengehen den Husten und die Beschwerden von Kindern verringern kann.13

Die Anwendung von Honig zur Wundheilung ist seit der Antike weit verbreitet. Heutzutage verwenden Mediziner Medihoney zur Wundheilung. Die antioxidativen und antimikrobiellen Eigenschaften von Bienenhonig können dazu beitragen, den Heilungsprozess zu verbessern. Darüber hinaus könnten weitere Eigenschaften des Honigs die Wundheilung positiv beeinflussen.14

Intensives Training kann zu oxidativen Stress und damit häufig einhergehenden Muskelverletzungen führen. Honig kann als Radikalfänger eine schützende Wirkung ausüben.15

Natürlich schön: So wird Rohhonig in der Kosmetik angewendet

Schon Kleopatra badete in Milch und Honig, um ihre Haut geschmeidig zu halten. Ungebrochen ist Honig ein beliebter Bestandteil in vielen Kosmetikprodukten: Vom Douche Gel über die Gesichtscreme bis hin zu Badezusätzen.

Wirkt roher Honig feuchtigkeitsspendend?

Roher Honig kann positive Effekte auf das Hautbild haben16 und der Haut Feuchtigkeit spenden.17 Daher können Gesichtsmasken auf Honigbasis sehr wohltuend sein.

Hilft er bei der Bekämpfung von Hautunreinheiten und Akne?

In der Apitherapie wird eine Honig-Quark-Packung bei unreiner Haut empfohlen.18 Die Studienlage bei Honig zur Bekämpfung von Akne ist jedoch noch unklar. Eine neuseeländische Studie ergab keine Hinweise darauf, dass die Zugabe von medizinischem Honig in Kombination mit antibakterieller Seife wirksamer ist als die alleinige Verwendung von antibakterieller Seife bei der Behandlung von Akne.19 Wohingegen in einer indonesischen Studie die Kombination aus Zimt und Honig eine gute potentielle Aktivität gegen Akne verursachende Bakterien aufweisen konnte.20

Wie hilft er dabei, die Haut zu straffen und Schwellungen zu beseitigen?

In kosmetischen Formulierungen kann Honig feuchtigkeitsspendende und beruhigende Wirkungen haben, die Haut jugendlich halten und die Faltenbildung verzögern.21 Zu den kosmetischen Produkten auf Honigbasis gehören Lippensalben, Reinigungsmilch, Feuchtigkeitscremes und After Sun Produkte.

So wird roher Honig gewonnen

Bienen saugen Nektar aus der Blüte oder sammeln Honigtau auf Blättern. Im Honigmagen wird der Nektar/ Honigtau aufbewahrt und im Bienenstock in eine Wabe gepumpt. Durch diesen Vorgang reichern die Bienen den Nektar/ Honigtau mit körpereigenen Stoffen an. Aber diese Substanz ist noch lange nicht Honig: Die Masse wird noch mehrmals von den Pflegebienen in den Honigmagen aufgenommen und wieder in die Wabe gepumpt bis schlussendlich die richtige Konsistenz erreicht ist und die Wabe mit einem Wachsdeckel verschlossen wird. Der Imker erkennt nun am Wachsdeckel, dass der Honig fertig ist. Er entnimmt die Wabe und entfernt den Verdeckelungswachs. Durch Schleudern, Pressen oder Tropfen trennt der Imker den Honig von den Waben.

In welchen Ländern wird Honig produziert?

China, die europäische Union und die Türkei produzieren weltweit am meisten Honig. Den Honig, den wir in den Lebensmittelregalen finden können, stammt häufig aus China, Ukraine, Argentinien oder Mexiko.

Handelt es sich bei Honig aus Deutschland um Rohhonig?

Die deutsche Honigverordnung schreibt vor, dass jeder in Deutschland verkaufte Honig roher Honig sein muss. Backhonig und gefilterter Honig bilden hier die Ausnahmen.

Für Babys kann roher Honig gesundheitsschädlich sein

Honig sollte keinesfalls an Säuglinge unter einem Jahr verabreicht werden. Honig ist ein naturbelassenes, rohes Nahrungsmittel, dass theoretisch Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten kann, welches bei Säuglingen den so genannten Säuglingsbotulismus auslösen kann.

Welchen Einfluss hat roher Honig auf Allergien?

Honig kann einerseits Allergien auslösen22 und wird andererseits in der Apitherapie zur Desensibilisierung bei Pollenallergikern eingesetzt.23

Kann roher Honig bei bestimmten Allergiesymptomen zur Besserung führen?

Die Rolle von Honig bei der Behandlung von Allergiesymptomen ist umstritten. In einer saudi-arabischen Placebo-kontrollierten Studie untersuchten Forscher die komplementäre Wirkung von Honig bei allergischen Schnupfen. Die Einnahme von Honig konnte die allgemeinen und individuellen Symptome verbessern, sodass Honig als ergänzende Therapie bei allergischen Schnupfen dienen könnte.24

Honig gegen Heuschnupfen: Eignet sich Rohhonig für eine Desensibilisierung?

Bei naturbelassenem Honig sind auch Pollen enthalten, die bei Pollenallergikern durch langsame Aufnahme als Desensibilisierung wirken könnten.25 Allergologen gehen jedoch davon aus, dass der Pollenanteil zu gering ist, um solch eine Wirkung zu erzielen.

In der Apitherapie wird eine stufenweise Desensibilisierung mit Blütenhonig und Bienenpollen angestrebt. Zuerst wird eine kleine Menge regionaler Honig eingenommen, schlussendlich wird Honig mit Blütenpollen eingenommen, wobei der Anteil der Blütenpollen allmählich gesteigert wird.26

Diese Stoffe im Rohhonig können für eine Honigallergie verantwortlich sein

Honig hat ein allergenes Potential, insbesondere für Pollenallergiker, da Pollen in geringen Mengen enthalten sind. Pollenallergiker reagieren häufiger allergisch auf Blütenhonig als auf Wald- bzw. Honigtauhonig.27

Der Pollenanteil im Honig ist jedoch sehr gering, sodass auch angenommen wird, dass das allergische Potential auf die geringen Reste von Insekten-Bestandteilen zurückzuführen ist.

  1. Nolan VC, Harrison J, Cox JAG: „Dissecting the Antimicrobial Composition of Honey.“ Antibiotics (Basel). (2019): 8(4):251.
  2. Bort R.: „Honig, Pollen, Propolis: sanfte Heilkraft aus dem Bienenstock“ Kosmos (2010)
  3. Dżugan M, Tomczyk M, Sowa P, Grabek-Lejko D.: „Antioxidant Activity as Biomarker of Honey Variety.“ Molecules. (2018): 23(8):2069.
  4. Lusby PE, Coombes AL, Wilkinson JM.: „Bactericidal activity of different honeys against pathogenic bacteria.“ Arch Med Res. (2005): 36(5):464-467.
  5. Bort R.: „Honig, Pollen, Propolis: sanfte Heilkraft aus dem Bienenstock“ Kosmos (2010)
  6. Mandal MD, Mandal S.: „Honey: its medicinal property and antibacterial activity.“ Asian Pac J Trop Biomed. (2011): 1(2):154-160.
  7. Johnston M, McBride M, Dahiya D, et al.: „Antibacterial activity of Manuka honey and its components: An overview.“ AIMS Microbiol. 2018;4(4):655-664.
  8. Lusby PE, Coombes AL, Wilkinson JM.: „Bactericidal activity of different honeys against pathogenic bacteria.“ Arch Med Res. (2005): 36(5):464-467.
  9. Dżugan M, Tomczyk M, Sowa P, Grabek-Lejko D.: „Antioxidant Activity as Biomarker of Honey Variety.“ Molecules. 2018;23(8):2069.
  10. Goldman RD.: „Honey for treatment of cough in children“. Can Fam Physician. (2014): 60(12):1107-1110.
  11. Abd Jalil MA, Kasmuri AR, Hadi H.: „Stingless Bee Honey, the Natural Wound Healer: A Review.“ Skin Pharmacol Physiol. (2017): 30(2):66-75.
  12. Kurek-Górecka A, Górecki M, et al.: „Bee Products in Dermatology and Skin Care.“ Molecules. (2020):25(3):556.
  13. Goldman RD.: „Honey for treatment of cough in children“. Can Fam Physician. (2014): 60(12):1107-1110.
  14. Abd Jalil MA, Kasmuri AR, Hadi H.: „Stingless Bee Honey, the Natural Wound Healer: A Review.“ Skin Pharmacol Physiol. (2017): 30(2):66-75.
  15. Cianciosi D, Forbes-Hernández TY, Afrin S, et al.: „Phenolic Compounds in Honey and Their Associated Health Benefits: A Review“. Molecules. (2018): 23(9):2322.
  16. Kurek-Górecka A, Górecki M, et al.: „Bee Products in Dermatology and Skin Care.“ Molecules. (2020):25(3):556.
  17. Burlando B, Cornara L.: „Honey in dermatology and skin care: a review.“ J Cosmet Dermatol. (2013): 12(4):306-313.
  18. Bort R.: „Honig, Pollen, Propolis: sanfte Heilkraft aus dem Bienenstock“ Kosmos (2010)
  19. Semprini A, Braithwaite I, Corin A, et al.: „Randomised controlled trial of topical kanuka honey for the treatment of acne.“ BMJ Open. (2016): 6(2):e009448
  20. Julianti E, Rajah KK, Fidrianny I.: „Antibacterial Activity of Ethanolic Extract of Cinnamon Bark, Honey, and Their Combination Effects against Acne-Causing Bacteria“ Sci Pharm. (2017): 85(2):19.
  21. Burlando B, Cornara L.: „Honey in dermatology and skin care: a review.“ J Cosmet Dermatol. (2013): 12(4):306-313.
  22. Claudia Thiel: „Der große TRIAS-Ratgeber Nahrungsmittel-Allergien“ Trias (2004)
  23. Bort R.: „Honig, Pollen, Propolis: sanfte Heilkraft aus dem Bienenstock“ Kosmos (2010)
  24. Asha’ari ZA, Ahmad MZ, Jihan WS, et al.: „Ingestion of honey improves the symptoms of allergic rhinitis: evidence from a randomized placebo-controlled trial in the East coast of Peninsular Malaysia.“ Ann Saudi Med. (2013): 33(5):469-475.
  25. Aruna M. Siewert: „Natürliche Anti-Allergika: Schnell symptomfrei mit Supermitteln aus der Natur“ Gu (2020)
  26. Bort R.: „Honig, Pollen, Propolis: sanfte Heilkraft aus dem Bienenstock“ Kosmos (2010)
  27. Claudia Thiel: „Der große TRIAS-Ratgeber Nahrungsmittel-Allergien“ Trias (2004)
Roher Honig

Steffanie Kaiser

Seit 2019 unterstütze ich nicht nur die Redaktion der bio-apo, sondern halte im Rahmen meiner Tätigkeit unter anderem Vorträge über naturheilkundliche Themen.