Was hilft gegen Durchfall?
Durchfall gilt als eines der am weitesten verbreiteten Verdauungsprobleme. Etwa jeder dritte Erwachsene leidet mindestens einmal im Jahr unter Durchfall. Durchfall tritt in den meisten Fällen akut auf und kann von Krämpfen und Magen-Darm-Geräuschen begleitet werden.
Wir möchten Sie in diesem Ratgeber über die verschiedenen Arten und Ursachen von Durchfall aufklären. Was hilft gegen Durchfall? Wie kann Durchfall vorgebeugt werden und welche Therapien gibt es? Wir verraten Ihnen zahlreiche Tipps gegen Durchfall und mit welchen Hausmitteln Sie Durchfall bekämpfen können.
Was ist Durchfall?
Durchfall ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Diarrhoe. Dieser Begriff stammt aus dem Griechischen und leitet sich von dem Begriff „diárrhoia“ ab. Bei Durchfall arbeitet der Darm mit erhöhter Geschwindigkeit und bringt dessen Inhalt schneller zum Darmausgang. Dabei handelt es sich bei Durchfall weniger um eine Krankheit als um ein Symptom, für das es verschiedene Ursachen gibt.
Durchfall zeichnet sich in der Regel durch einen mehrmals am Tag auftretenden Stuhldrang aus. Der Stuhl weist eine breiige bis flüssige Konsistenz auf. Eine Diarrhoe kann von einem bis zu mehreren Tagen und in bestimmten Fällen über einen längeren Zeitraum anhalten.
- ✓ mit Arznei-Hefe Saccharomyces boulardii
- ✓ zur Behandlung von unterschiedlichen Durchfallerkrankungen
- ✓ wirkt zuverlässig und natürlich
- ✓ traditionelles pflanzliches Arzneimittel bei Magen-Darm-Störungen
- ✓ mit Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle
- ✓ wirkt an verschiedenen Ebenen im Magen-Darm-Trakt
- ✓ diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke
- ✓ mit L-Glutamin, Pantothensäure, Mikronährstoffen und Pflanzenextrakten
- ✓ zur diätetischen Behandlung einer entzündeten Darmschleimhaut
Wie wird Durchfall therapiert?
Abhängig davon, um welche Form des Durchfalls es sich handelt und welche Ursachen ausgemacht werden können, werden Durchfälle unterschiedlich therapiert. In den meisten Fällen – also bei spontanen und akuten Durchfallerscheinungen – ist keine Therapie erforderlich.
Trinken Sie ausreichend, denn der Körper verliert viel Flüssigkeit. Ebenso ist es empfehlenswert, eine Zucker-Salzlösung zu trinken. Diese erhalten Sie als fertige Mischung in der Apotheke oder können sie selbst anmischen. Im nächsten Abschnitt verraten wir Ihnen ein von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenes Rezept dazu.
Hilft Wärme bei Durchfall? Bauchkrämpfen, die mit Durchfall oft einhergehen, können Sie mit Wärme entgegenwirken. Wärmflaschen oder Körnerkissen eignen sich besonders. Alles über Hausmittel bei Durchfall erfahren Sie im Folgenden.
Kann Durchfall chronisch werden?
Wenn Durchfälle länger anhalten und/oder regelmäßig auftreten, werden sie als chronisch bezeichnet. Ursachen können entzündliche Darmerkrankungen, Unverträglichkeiten, aber auch eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse oder Schilddrüse sein. Auch eine Krebserkrankung kann chronische Durchfälle verursachen.
Welche Hausmittel helfen gegen Durchfall?
Bei Durchfall ist es besonders wichtig, dem Flüssigkeitsverlust und der mangelnden Aufnahme von Nährstoffen entgegenzuwirken. Neben Schonkost können Sie folgenden Elektrolyte-Drink zubereiten:
Zutaten:
- 4 Teelöffel Zucker, denn Saccharose wird in Glucose und Fructose gespalten
- ¾ Teelöffel Salz (haushaltsübliches Kochsalz)
- 1 Tasse Orangensaft oder ersatzweise 2 Bananen dazu (diese enthalten Kalium)
- 1 Liter Mineralwasser oder industriell aufbereitetes Wasser
Zubereitung:
Geben Sie Wasser und Orangensaft in ein Gefäß und lösen Sie Zucker und Salz darin auf. Trinken Sie hiervon über den Tag verteilt etwa 40 ml pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einem Körpergewicht von 80 Kilo entspricht dies 3.200 ml.
Tee gegen Durchfall
Gerbstoffe können einen positiven Effekt haben, da sie einen adstringierenden Effekt haben. Warme Tees können zusätzlich dazu beitragen, Schmerzen durch Bauchkrämpfe zu lindern:
- Heidelbeertee
Übergießen Sie zwei Teelöffel getrocknete Heidelbeerblätter mit 200 ml kochendem Wasser und lassen Sie den Tee zehn Minuten lang ziehen. - Kamillentee
Für einen Kamillentee benötigen Sie zwei Teelöffel Kamillenblüten. Übergießen Sie den Tee mit 200 ml kochendem Wasser. Die Ziehzeit des Tees beträgt mindestens fünf Minuten. - Schwarzer Tee
Eine weitere Alternative ist Schwarzer Tee – dieser sollte allerdings in Maßen getrunken werden.
Heilerde gegen Durchfall
Heilerde wird nachgesagt, dass das fein gemahlene Pulver Flüssigkeit gut aufsaugen und somit dazu beitragen kann, die Wässrigkeit des Durchfalls zu mindern. Für eine ideale Wirkung können Sie die Heilerde unaufgelöst in den Mund nehmen und einspeicheln. Die empfohlene Einnahmemenge beträgt zwei TL Heilerde pro Tag. Alternativ können Sie zwei TL Heilerde in einem halben Glas Wasser auflösen und die Flüssigkeit langsam und in kleinen Schlucken trinken.
Quellstoffe gegen Durchfall
Flohsamenschalen und Leinsamen sind reich an Schleimstoffen. Durch das im Stuhl enthaltene Wasser quellen die Schleimstoffe auf.
Welche Lebensmittel sind bei Durchfall empfehlenswert?
Neben Hausmitteln kann eine angepasste Ernährung dazu beitragen, Durchfall zu lindern. Folgende Lebensmittel sind bei Durchfall zu empfehlen:
Welche Medikamente helfen gegen Durchfall?
Für die Therapie von Durchfall stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Vor der Einnahme von Medikamenten sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren, um mögliche Ursachen des Durchfalls abklären zu können.
Was bedeutet Durchfall in der Schwangerschaft?
Durchfall in der Schwangerschaft ist keine Seltenheit. Dem ungeborenen Baby schadet der Durchfall zunächst nicht. Denn die Auslöser sitzen in der Regel im Darm und somit weit weg von der Gebärmutter, in der sich das Baby befindet. Gerade zu Beginn der Schwangerschaft kann es durch die hormonelle Umstellung oder Ernährungsumstellungen vermehrt zu Durchfällen kommen. Auch im weiteren Verlauf der Schwangerschaft können Durchfälle auftreten. Durchfall kann auch ein Vorbote der Wehen sein – in diesem Fall verschwindet Durchfall in der Regel rasch wieder.
Bei Durchfall in der Schwangerschaft sollten Sie ebenso darauf achten, viel zu trinken, leichte Kost zu verzehren sowie den Elektrolythaushalt auszugleichen. Auf eine Einnahme von Medikamenten sollten Sie, zum Schutz des ungeborenen Kindes, verzichten. Kohletabletten können Abhilfe schaffen und sind in der Schwangerschaft unbedenklich. Leiden Sie unter starkem oder anhaltendem Durchfall, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt halten.
Was tun, wenn mein Baby Durchfall hat?
In den meisten Fällen ist bei Kindern und Säuglingen ein Virus der Auslöser für Durchfall – gerade bei Kindergarten- und Schulkindern tritt eine durch einen Virus ausgelöste Durchfallerkrankung etwa ein- bis zweimal im Jahr auf. Aber auch Nahrungsunverträglichkeiten können die Ursache für Durchfälle bei Kindern sein.
Den durch Durchfall entstandenen Elektrolyte-Verlust sollten Sie unbedingt rasch ausgleichen. Hierfür sollten Sie speziell auf kindliche Bedürfnisse abgestimmte Mischungen verwenden. Diese erhalten Sie beispielsweise in der Apotheke.
Sie können Säuglinge weiterhin mit Milch ernähren. Dieser sollten Sie bindende Lebensmittel wie Karotten (gerieben), Kartoffeln (gestampft) oder Reis beimengen. Stillende Mütter sollten zusätzlich zur Muttermilch eine Lösung aus Reisschleim und Elektrolyten einnehmen. Fertigmilch sollte dünner angerührt werden. Für Säuglinge und Kleinkinder eignen sich Teesorten wie Pfefferminze, Kamille oder Fenchel.
Welche Ursachen hat Durchfall?
Zunächst wird zwischen akutem und chronischem Durchfall unterschieden:
- Akuter Durchfall tritt plötzlich auf und verschwindet meist nach einem oder wenigen Tagen.
- Chronischer Durchfall dauert über einen längeren Zeitraum an und tritt wiederholt auf.
Die Ursachen für auftretenden Durchfall können unterschiedlich sein:
Welche Durchfallarten gibt es?
Es werden je nach Ursache verschiedene Arten von Durchfall unterschieden.
- Osmotische Diarrhoe
Nimmt der Körper bestimmte Bestandteile in der Nahrung oder andere Stoffe nicht auf, kann Flüssigkeit durch die Darmschleimhaut in den Darm fließen. Der Inhalt des Darms wird dadurch verflüssigt und tritt als wässriger Stuhl aus. - Sekretorische Diarrhoe
Die Darmschleimhaut gibt Wasser an das Innere des Darms ab. Dies führt zu wässrigem Stuhl und tritt häufig in Zusammenhang mit Lebensmittelvergiftungen oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen auf. - Exsudative Diarrhoe
Bei exsudativen (entzündlichen) Durchfall handelt es sich häufig um eine Mischform von sekretorischem und osmotischem Durchfall. Bakterien oder Parasiten können zu Entzündungsgeschehen in der Darmschleimhaut führen. Die Darmschleimhaut vermengt den Stuhl infolgedessen mit Schleim und unter Umständen mit Blut. - Hypermotile Diarrhoe
Wenn der Darm übermäßig in Bewegung ist, wird der Nahrungsbrei zu schnell durch das Innere befördert. Die Flüssigkeit kann infolgedessen nicht entzogen werden. Hierdurch wird der Stuhl sehr flüssig. - Fettstuhl
Die Gallensäure ist dafür verantwortlich, die Fette aus der Nahrung abzubauen. Produziert der Körper zu wenig Gallensäure, verbleiben die Fette im Nahrungsbrei und sorgen für eine breiige Konsistenz.
Weitere interessante Beiträge:
Wissenschaftliche Quellen
- Jenberg, C. et al.: Long-term impacts of antibiotic exposure on the human intestinal microbiota. Microbiology November 2010, vol. 156 no. 11 3216-3223.
- Vissiennon C et al., Synergy research: Investigating the combined action of chamomile, myrrh and coffee charcoal on chemokine release of activated human macrophages; Posterpräsentation anlässlich des Phytokongress 2016, 4.-6. Juni 2016 in Bonn