Kopfschmerzen in der Stillzeit natürlich lindern mit diesen Tipps

Kopfschmerzen in der Stillzeit können infolge der hormonellen Umstellungen nach der Geburt vermehrt auftreten. Weitere Faktoren wie Schlafmangel, Stress oder Flüssigkeitsmangel können die Entstehung von Kopfschmerzen zusätzlich begünstigen. Damit Sie Ihrem Baby nicht unnötig schaden, sollten Sie so gut es geht auf Schmerzmittel verzichten und erst einmal zu natürlichen Behandlungsmethoden greifen. Welche Hausmittel sich bewährt haben, was Sie tun können, um Kopfschmerzen vorzubeugen und welche Schmerzmittel stillverträglich sind, erfahren Sie hier in unserem Ratgeber.

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Die Zeit nach der Geburt ist für Mütter ohnehin schon von großen Veränderungen und Herausforderungen geprägt: Der Körper erholt sich von den Strapazen der Geburt, der Hormonhaushalt stellt sich um, Schlafmangel ist allgegenwärtig. Wenn dann auch noch Kopfschmerzen auftreten, kann das besonders unangenehm werden – zumal Stillende auch möglichst auf die Einnahme von Schmerzmitteln verzichten sollten, da viele Wirkstoffe über die Muttermilch an das Baby weitergegeben werden können. 

Je nach Ursache lassen sich die Kopfschmerzen zum Glück gut mit natürlichen Mitteln lindern. Durch das Ergreifen vorbeugender Maßnahmen kann das Risiko für die Entstehung von Kopfschmerzen aber auch schon im Vorhinein reduziert werden.

In diesem Artikel beantworten wir Ihnen folgende Fragen:

  • Welche Hausmittel helfen bei Kopfschmerzen?
  • Was sind die Ursachen für Kopfschmerzen in der Stillzeit?
  • Wie können Sie Kopfschmerzen vorbeugen?
  • Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Bewährte Hausmittel bei Kopfschmerzen und Migräne – auch in der Stillzeit

Viele der bekannten Hausmittel bei Kopfschmerzen und Migräne können auch in der Stillzeit angewendet werden, da sie Ihrem Baby nicht schaden. Was am besten hilft, ist individuell sehr unterschiedlich und kommt neben der Ursache auch auf die Art und Intensität der Schmerzen an.

Bewährt haben sich beispielsweise:

  • ätherisches Pfefferminzöl oder Lavendelöl
  • ausreichend zu Trinken
  • Kältetherapie (Kompresse, Wickel o.ä)
  • Wärmetherapie (Wärmflaschen, Kirschkernkissen)
  • Dehnübungen
  • Entspannungstechniken
  • Massagen
  • Akupunktur und Akupressur
  • homöopathische Mittel

So kann Pfefferminzöl bei Kopfschmerzen eingesetzt werden

Pfefferminzöl ist bekannt für seine positive Wirkung bei Kopfschmerzen. Der schmerzlindernde Effekt konnte bereits in mehreren Studien nachgewiesen werden und gilt sogar als vergleichbar mit der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder Paracetamol. 1 Das Pfefferminzöl hat einen kühlenden Effekt, da es die Kälterezeptoren der Haut anregt. Zudem hilft es, die Durchblutung der entsprechenden Hautpartie zu steigern und die Muskeln zu entspannen.2

Die lokale Anwendung einer 10-prozentigen Pfefferminzlösung wurde deshalb auch in die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) aufgenommen und wird zur Akuttherapie bei Spannungskopfschmerzen empfohlen.3

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Trinken Sie ausreichend Wasser

Ein häufiger Grund für Kopfschmerzen ist Flüssigkeitsmangel. Dementsprechend kann es helfen, bei Kopfschmerzen viel zu trinken, vor allem da Sie beim Stillen ohnehin einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf haben. Am besten geeignet sind stilles Wasser und Kräutertees, wie zum Beispiel spezielle Still-Tees, die zusätzlich die Milchbildung unterstützen.

Verwenden Sie kühlende Kompressen für Stirn und Nacken

Bei Kopfschmerzen und Migräne wird Kälte häufig als angenehm und schmerzlindernd empfunden. Die Kälte sorgt dafür, dass die Gefäße zunächst zusammengezogen und dann wieder erweitert werden, wodurch die Durchblutung angeregt wird und der Schmerz nachlässt.

Kalte Wickel oder Kompressen im Bereich der Stirn, der Schläfen oder im Nacken können deshalb helfen, die Beschwerden zu lindern. Auch sogenannte Migränemasken für den Augenbereich sind gut geeignet.

Massage, Wärme, Dehnung: So lindern Sie Spannungskopfschmerzen

Tuina Massage in der SchwangerschaftKopfschmerzen können auch durch Verspannungen im Nacken, Rücken oder Kieferbereich verursacht werden. Grund ist häufig eine Überbeanspruchung oder Verhärtung der Muskulatur, zum Beispiel durch eine Fehlhaltung oder einseitige Belastung, wie es beim Stillen oder Tragen des Babys der Fall sein kann. Anspannung und Stress können sich außerdem auf die Kiefermuskulatur auswirken und Kopfschmerzen verursachen.

Mit Maßnahmen wie:

  • gezielten Dehnübungen für Schultern, Nacken und Rücken
  • manueller Therapie, 
  • Wärmebehandlungen und 
  • Massagen

können die Verspannungen gelöst werden und somit auch Spannungskopfschmerzen nachhaltig gelindert werden.

Eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf der verhärteten Muskulatur fördert die Durchblutung in diesem Bereich und hilft das verkrampfte Gewebe zu entspannen. Ein paar sanfte Dehnübungen und Entspannungstechniken (z. B. aus dem Yoga) können ebenfalls eine wahre Wohltat sein.

Auch TCM kann bei Kopfschmerzen in der Stillzeit eingesetzt werden

Die Traditionelle Chinesische Medizin gilt als ganzheitliche Therapiemethode und wird gerne zur alternativen Behandlung von Schmerzen eingesetzt. Vor allem Akupunktur und Akupressur sollen sich bei Kopfschmerzen positiv auswirken und können auch in der Stillzeit angewendet werden. Dabei werden bestimmte Punkte am Körper gedrückt (Akupressur) oder mit feinen Nadeln stimuliert (Akupunktur), wodurch die Schmerzintensität sowie auch die Häufigkeit von Kopfschmerzanfällen gelindert werden sollen. Zwar ist eine Wirkung nicht eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen, dennoch schwören viele Kopfschmerzpatienten auf die TCM.

Hormone, Stress & Co.: Darum sind Stillende oft von Kopfschmerzen betroffen

Kopfschmerzen und Migräne sind in der Stillzeit keine Seltenheit, denn alleine die Hormonschwankungen im Anschluss an die Geburt sind ein häufiger Auslöser. Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Faktoren, die bei stillenden Frauen typischerweise Kopfschmerzen begünstigen können.

Zu den häufigsten Ursachen für Kopfschmerzen in der Stillzeit gehören:

  • die hormonelle Umstellung nach der Geburt
  • Flüssigkeitsmangel (insbesondere durch das Stillen)
  • Schlafmangel, Ermüdung
  • Stress
  • Verspannungen (z. B. durch eine falsche Haltung beim Stillen oder durch das Tragen des Babys)
  • niedriger Blutdruck

So können Sie Kopfschmerzen in der Stillzeit vorbeugen

Vor allem, wenn Sie öfter von Kopfschmerzen und Migräne in der Stillzeit betroffen sind, sollten Sie unbedingt der Ursache auf den Grund gehen. Zu wenig Flüssigkeit, Schlafmangel oder Stress können, wie bereits erwähnt, Auslöser für Kopfschmerzen sein, denen Sie gut entgegenwirken können

So können Sie zum Beispiel mit einem Spaziergang an der frischen Luft, einem Mittagsschlaf mit Ihrem Baby oder einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt mitunter ganz ohne Medikamente bereits eine Linderung der Schmerzen erreichen.

Mögliche Maßnahmen zur Vorbeugung von Kopfschmerzen sind:

  • ausreichend Schlaf
  • ausgewogene, gesunde Ernährung
  • regelmäßige Mahlzeiten
  • täglich ausreichend trinken
  • regelmäßige Bewegung (am besten an der frischen Luft)
  • ausreichend Ruhepausen
  • Zeit zum Entspannen, Entspannungsübungen
  • Dehnübungen
  • Stress reduzieren

Anhaltende Kopfschmerzen und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Das rät unsere Expertin Dr. Annette Abhau, seit mehr als 30 Jahren in der öffentlichen Apotheke tätig, zum Umgang mit Kopfschmerzen in der Stillzeit:

Annette Abhau“Ich empfehle grundsätzlich allen Menschen, bei Schmerzen nicht direkt zu einem Schmerzmittel zu greifen, sondern zunächst der Ursache auf den Grund zu gehen. Gerade in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte jede Mutter in sich hineinhorchen und sich fragen, wo und warum es wohl weh tut. Auch ist die Frage wichtig, seit wann und wie häufig die Schmerzen aufgetreten sind.

Wenn Sie bei anhaltenden Kopfschmerzen mit Hausmitteln und natürlichen Behandlungsmethoden nicht weiter kommen oder die Schmerzen einfach nicht auszuhalten sind, können Sie ein stillverträgliches Schmerzmittel einnehmen. Schließlich hilft es weder Ihnen noch Ihrem Baby, wenn Sie sich mit starken Kopfschmerzen oder sogar Migräne quälen.

Paracetamol und Ibuprofen gelten als Mittel der Wahl in der Stillzeit, denn bisher konnten keine Beobachtungen zu Nebenwirkungen bei gestillten Kindern beobachtet werden.  45 Achten Sie allerdings darauf, die Dosierung immer so gering wie möglich zu halten und das Schmerzmittel nur so lange wie nötig einzunehmen.

Zudem sollte die Einnahme von Medikamenten in der Stillzeit (vor allem über längere Zeiträume hinweg) immer mit einem Arzt besprochen werden .

Einen Besuch beim Arzt sollten Sie außerdem auch in Betracht ziehen bei:

  • zusätzlich auftretender Übelkeit bzw. Erbrechen
  • Fieber
  • Unterleibsschmerzen
  • über Wochen anhaltenden Kopfschmerzen, chronischen Kopfschmerzen
  1. Göbel, H., et al. „Oleum menthae piperitae (Pfefferminzöl) in der Akuttherapie des Kopfschmerzes vom Spannungstyp.“ Der Schmerz 30.3 (2016): 295-310.
  2. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-112016/euminz-bei-kopfschmerzen-vom-spannungstyp/ (Aufgerufen am 05.01.23)
  3. https://register.awmf.org/assets/guidelines/062-005l_S2k_Behandlung_Migraene_und_idiopathische_Kopfschmerzsyndrome_in_Schwangerschaft_und_Stillzeit_01.pdf (Aufgerufen am 09.01.23)
  4. https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/ansicht/medikament/paracetamol/ (Aufgerufen am 30.12.22)
  5. https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/ansicht/medikament/ibuprofen/ (Aufgerufen am 30.12.22)
Kopfschmerzen in der Stillzeit natürlich lindern mit diesen Tipps

Susann von der Mühll

Susann von der Mühll hat ihre Ausbildung am Institut für angewandte Kinesiologie und Naturheilkunde im Jahr 2018 abgeschlossen und ist seither als Pferdeosteopathin im Dreiländereck tätig. Motiviert durch ihr Interesse an naturheilkundlichen Themen unterstützt sie seit 2020 das Redaktionsteam der bio-apo.