Darmreinigung: Der erste Schritt der Darmsanierung
Unseren Körper sollten wir nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich pflegen. Denn der Darm ist nicht nur für die Verdauung zuständig. Hier finden auch die wichtigsten Prozesse zur Stärkung des Immunsystems statt. Wie weitreichend die Auswirkungen des Darms auf das menschliche Wohlbefinden tatsächlich ist – hier steckt die Wissenschaft noch in den Kinderschuhen.
Nicht nur in der Naturheilkunde ist die Darmreinigung von großer Bedeutung. Auch in der Schulmedizin nimmt die Darmreinigung einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Gleichzeitig ist die Reinigung des Darms eine der ältesten angewandten medizinischen Methoden und keineswegs eine Modeerscheinung.
Wie funktioniert eine Darmreinigung? Welche Wirkung hat sie auf die Verdauung? Was gilt es zu beachten? In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen die Funktionsweise und die Gründe, die für eine Darmreinigung sprechen, näherbringen.
Was ist eine Darmreinigung?
Der Darm ist das größte und wichtigste Verdauungsorgan im menschlichen Körper. Er misst bei einem erwachsenen Menschen zwischen sechs und sieben Meter und ist unterteilt in Dickdarm, Dünndarm und Enddarm. Angesichts der Größe und der Funktion des Darms ist es wichtig, diesen gesund zu erhalten.
Denn der Darm ist nicht nur für die Verdauung zuständig, er entzieht den Speisen auch die gesunden und lebenswichtigen Nährstoffe und gibt sie an den Organismus ab. Außerdem unterstützt der Darm mit seiner Arbeit das Immunsystem und ist daher ein zentraler Punkt, wenn es um die allgemeine Gesundheit geht.
Doch unsere modernen Essgewohnheiten mit
- Fast Food und Fertiggerichten,
- zahlreichen ungesunden Fetten,
- Fleisch,
- Zuckerhaltigen Lebensmitteln und
- Zusatzstoffen
stellen unser Verdauungssystem vor eine große Herausforderung. Stress, Nikotin, Alkohol oder Medikamente können den Darm zusätzlich beeinträchtigen. Sind die negativen Einflüsse zu stark, kippt das Darmmilieu. Die Folgen können vielfältig sein.
Abhilfe kann eine Darmreinigung schaffen. Der Darm wird hierbei rasch von möglicherweise belastenden Inhalten befreit. Die Darmreinigung kann in akuten Situationen angewandt werden, vor bestimmten medizinischen Eingriffen wie beispielsweise Operationen oder Darmspiegelungen oder als begleitende Maßnahme bei einer Darmsanierung.
- ✓ lindert Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden schnell und effektiv
- ✓ ideale Mischung aus Mineralien und Spurenelementen
- ✓ bindet überschüssige Säure schnell und anhaltend
- ✓ Darm-aktive Ballaststoff-, Samen- und Kräutermischung
- ✓ für Magen-Darm-Trakt und Ausscheidung
- ✓ für ein gutes Bauchgefühl und gutes Allgemeinbefinden
- ✓ Natürliches Medizinprodukt zur Stärkung der Darmwandbarriere
- ✓ begünstigt die Ansiedlungsbedingungen für Darmbakterien
- ✓ sanfte Regeneration, gut verträglich
Wann ist eine Darmreinigung sinnvoll?
Der Verdauungstrakt kann der Auslöser für verschiedenste Beschwerden sein. Die Gründe für eine Darmreinigung sind dementsprechend vielfältig. Verspüren Sie immer häufiger Krämpfe im Magen-Darm-Trakt, sind Sie antriebslos und häufig müde oder möchten Sie Ihrem Körper einfach mal etwas Gutes tun? Dann ist eine Darmreinigung für Sie eine sinnvolle Maßnahme.
Indikationen für eine Darmreinigung
- Durchfall
- Verstopfung
- harter Stuhl
- seltener Stuhlgang
- Blähungen
- Krämpfe
- zu Beginn einer Fastentherapie
- begleitend zu einer Darmsanierungskur
Aber auch bei Beschwerden, die nicht unmittelbar im Darmbereich zu finden sind, kann eine Darmreinigung Abhilfe schaffen oder als begleitende Maßnahme eingesetzt werden. Hierzu zählen:
- Müdigkeit
- Reizbarkeit
- Konzentrationsschwäche
- Reizdarm-Symptome
- häufige Kopfschmerzen
- wiederkehrende Pilzinfektionen
- Umstellung der Ernährung
- Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien
- präventiv vor oder nach stressigen Phasen
- als Entlastung nach intensiven Feiern oder Essen
Welche Wirkung hat eine Darmreinigung auf die Verdauung?
Die Innenseite des Darms wird durch Muskeln, Bindegewebe und die Darmschleimhaut ausgekleidet. Es befinden sich zahlreiche Windungen und Unebenheiten im Darm, welche die Nahrung zu überwinden hat. Würden wir uns optimal ernähren, wären keinerlei Stress ausgesetzt und hätten täglich ausreichend Bewegung, könnte der Verdauungsprozess ungestört ablaufen.
Unsere heutige Lebensweise führt jedoch dazu, dass die unnötigen Stoffe aus dem Essen nicht mehr reibungslos herausgefiltert und abtransportiert werden können. Sie setzen sich im Darm ab, verkleben und vertrocknen dort. Bei einer umfassenden Darmreinigung können diese Reste ausgeschieden werden.
Welche Erfahrungen wurden mit einer Darmreinigung gemacht?
Wie wichtig der gesunde Darm für das Wohlbefinden ist, rückt seit einigen Jahren immer stärker in den Fokus der Wissenschaftler. Haben sich früher hauptsächlich Heilpraktiker mit dem Thema Darmreinigung befasst, sind heute auch Schulmediziner für diesen Weg offener. Jedoch gibt es noch nicht ausreichend Studien, die belegen, dass eine Darmreinigung Beschwerden lindern oder gänzlich abklingen lassen kann. Ebenso wenig ist erforscht, wie manche Krankheiten durch eine gestörte Darmflora beeinflusst werden können.
Doch die Erfahrungsberichte derjenigen, die eine Darmreinigung durchgeführt haben, spiegeln fast ausschließlich positive Ergebnisse wider. Anwender/innen berichten, dass Beschwerden sich verbesserten oder gänzlich verschwanden. Letztendlich sind es diese Erfahrungen, welche die Wissenschaft sensibilisiert haben zu erforschen, wie der Darm mit der Gesundheit und diversen Zivilisationskrankheiten im Zusammenhang steht.
Darmreinigung Anleitung: Wie wird eine Darmreinigung durchgeführt?
Eine Darmreinigung kann problemlos zuhause durchgeführt werden. Dennoch empfehlen wir Ihnen, im Vorfeld mit einem Arzt über Ihr Vorhaben zu sprechen. Er kennt Ihren gesundheitlichen Status am besten und kann Sie optimal beraten.
Beachten Sie, dass eine Darmreinigung, besonders wenn Sie mit Abführmitteln oder Einläufen arbeiten, für den Körper eine Anstrengung darstellt. Bei einigen Mitteln wird der Stuhlgang sehr schnell ausgelöst und Sie sollten sich in der unmittelbaren Nähe einer Toilette befinden. Ebenso empfiehlt es sich nicht, eine Darmreinigung an Tagen vor oder nach Feiern oder besonders reichhaltigem Essen durchzuführen.
Darmreinigung Schritt 1: Labortest und Abklärung mit dem Arzt oder Heilpraktiker
Ihr Arzt oder Ihr Heilpraktiker kann Sie ausführlich über eine mögliche Darmreinigung beraten. Sollten Sie eine Darmreinigung als Bestandteil einer Darm-Kur planen, macht es Sinn, dass Sie vor Beginn Ihren Stuhl vom Arzt oder Heilpraktiker untersuchen lassen. Hierdurch kann festgestellt werden, ob Sie durch bestimmte unerwünschte Bakterienstämme oder Pilze belastet sind. Eine weiterführende Therapie mit entsprechenden Produkten kann darauf abgestimmt werden.
Darmreinigung Schritt 2: Den Darm mit abführenden Mitteln entleeren
Eine altbewährte Möglichkeit für die Reinigung des Darms ist ein Einlauf. Hierbei wird ein Schlauch anal eingeführt, durch den große Mengen an Wasser in den Darm gespült und durch einen weiteren Schlauch wieder ausgeleitet werden. Diese Vorgehensweise gehört zu den ältesten überlieferten medizinischen Anwendungen. Die Entleerung des Darms können Sie alternativ auch mit verschiedenen Abführmitteln vornehmen.
Mit welchen abführenden Mitteln und Hausmitteln kann ich eine Darmentleerung durchführen?
Abführende Mittel können die Darmentleerung und -reinigung unterstützen. Hierfür stehen verschiedene Produkte und Methoden zur Verfügung. Es werden folgende Abführmittel unterschieden:
- Salinisch wirksame Abführmittel: Bewährte salinische Abführmittel sind Glaubersalz und Bittersalz. Diese halten das Wasser im Darm und erhöhen damit den Flüssigkeitsanteil des Stuhls.2 Die Salze werden mit Wasser verdünnt und anschließend schlückchenweise getrunken. Die Entleerung ist – je nach Konzentration – häufig intensiv und erinnert an starken Durchfall. Menschen mit gereizter Darmschleimhaut oder empfindlichem Darm sollten daher auf andere Methoden zurückgreifen. Ab und an wird die Anwendung von salinischen Abführmitteln oder Rizinusöl am Abend empfohlen. Davon ist jedoch abzuraten. Denn die Entleerung setzt meist vor dem Ablauf von acht Stunden ein. Ihre Nachtruhe könnte dadurch empfindlich gestört werden.
- Rizinusöl verfügt über eine ähnliche Wirkung wie die salinischen Abführmittel. Das Öl wird auf nüchternen Magen eingenommen. Im Dünndarm wird die sogenannte Rizinussäure freigesetzt. Die Säure reizt die Darmschleimhaut und hemmt die Aufnahme von Wasser aus dem Darm. Rizinusöl sollte ebenfalls nicht am Abend eingenommen werden.
- Stimulatorisch wirkende Abführmittel: Hierzu zählen Bisacodyl, Natriumpicosulfat sowie pflanzliche Anthraglykoside. Sie regen die Darmtätigkeit an und hemmen ebenfalls die Aufnahme von Wasser in den Darm.3
- Zäpfchen regen die Darmtätigkeit an und sorgen für eine schnelle Entleerung. Die Wirkung tritt in der Regel innerhalb von 10–30 Minuten ein.
Darmreinigung Schritt 3: Die Darmwand reinigen
Durch Abführmittel kann der Darm kurzfristig gereinigt werden. Akute Beschwerden werden dadurch häufig bereits gelindert. Doch um sicherzustellen, dass sämtliche Reststoffe aus dem Darm ausgeleitet werden, sollten Sie verschiedene Helfer über einen längeren Zeitraum anwenden.
Welche Hausmittel können für die Darmreinigung verwendet werden?
Um die Darmwand nachhaltig von verklebten Resten zu befreien, ist es notwendig, die Darmbewegung zu aktivieren, den Stuhl weicher zu machen und die belastenden Stoffe auszuleiten. Nach der Reinigung des Darms gehen Sie nun den hartnäckigen Schlacken an den Kragen. Im Zusammenhang mit einer Reinigung der Darmwände haben sich vor allem Leinsamen und Flohsamenschalen bewährt.
Flohsamen stammen ursprünglich aus Indien und Pakistan. Der Name leitet sich von ihrer Ähnlichkeit mit den kleinen Namensvettern ab. Flohsamenschalen enthalten unverdauliche Ballaststoffe in hoher Konzentration. Diese binden Wasser im Darm, quellen dadurch auf und regen die Darmtätigkeit an.
Leinsamen stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und dem Orient. Heutzutage werden die Samen weltweit angebaut. Ähnlich wie Flohsamen sind auch Leinsamen besonders quell-freudig und nehmen das Wasser aus dem Darm gut auf.
Darmreinigung Schritt 4: Ausleiten der schädlichen Stoffe
Um die Ausleitung zu unterstützen können Sie verschiedene Hausmittel verwenden. Wenn Sie sich nicht für ein Produkt entscheiden möchten, lassen Sie sich in der Apotheke zu möglichen Kombi-Präparaten beraten.
Welche Hausmittel können die Ausleitung unterstützen?
Folgende Hausmittel kommen für die Unterstützung einer Ausleitung in Frage:
- Heilerde ist als Pulver, in Form von Kapseln oder als Granulat erhältlich. In Wasser aufgelöst kann Heilerde unproblematisch eingenommen werden. Heilerde wird zwei bis drei Mal täglich über einen längeren Zeitraum eingenommen.
- Zeolith: Bei Zeolith handelt es sich um ein Vulkanmineral, das, ähnlich wie ein Schwamm, Stoffe aufsaugt und mit dem Stuhlgang ausleitet. Auch Zeolith kann über einen längeren Zeitraum in Wasser aufgelöst täglich eingenommen werden.
- Kräuter: Verschiedenen Kräutern werden darmanregende und harmonisierende Eigenschaften nachgesagt. Besonders bewährt haben sich die Kräuter Anis, Basilikum, Fenchel, Heidelbeeren, Holunderblüten, Ingwer, Olivenblätter, Pfefferminze, Thymian und Süßholz.
- Bitterpflanzen: Artischocken, Brennnessel, Löwenzahn – dies sind sogenannte Bitterpflanzen. Ihre Bitterstoffe tragen dazu bei, schädliche Keime zu verdrängen.4
- Gerstengras ist verdauungsfördernd, reguliert den Wasserhaushalt und fördert die Ausleitung. Das Pulver können Sie in Wasser, Säfte oder Smoothies geben. Gerstengras erhalten Sie auch in Form von Kapseln oder Tabletten.
- Heiße Wickel: Unterstützen können Sie die Darmreinigung auch durch heiße Wickel für die Leber.5 Wenn Sie mit einem heißen Handtuch oder einer Wärmflasche die Durchblutung anregen, wird dadurch auch die Tätigkeit der Leber angeregt.
Darmreinigung Schritt 5: Die Darmflora wiederaufbauen
Um notwendige Nährstoffe aus der Nahrung herauszulösen, bedarf es bestimmter Bakterienkulturen, welche sich im Gleichgewicht befinden sollten. In einem gesunden Darm befinden sich über 1.000 solcher Kulturen mit etwa 100 Billionen Bakterienzellen. Durch falsche Ernährung, Stress, Krankheiten und Medikamente kann dieses Gleichgewicht durcheinandergeraten.
Um die Darmflora wiederaufzubauen können Sie sogenannte Probiotika einnehmen. Diese sollen dazu beitragen, dass natürliche Milieu wiederherzustellen, damit der Darm seinen Aufgaben wieder ungehindert nachgehen kann.6 Darüber hinaus ist die Einnahme von Präbiotika, beispielsweise Ballaststoffe wie Inulin und Oligofruktose, empfehlenswert. Präbiotika tragen zur Vermehrung gesunder Bakterienstämme bei.
Welche Lebensmittel sind während der Darmreinigung geeignet?
Wenn Sie während einer Darmreinigung gleichzeitig weiter Fast Food, Zucker und Kohlenhydrate zu sich nehmen, kämpfen Sie gegen Windmühlen. Daher ist es sinnvoll, mit dem Prozess der Darmreinigung auch einen Wandel in Ihrem Speiseplan vorzunehmen. Folgende Lebensmittel unterstützen den Prozess der Darmreinigung:
- Obst und Gemüse, insbesondere Brokkoli und Artischocke,
- Ingwer und Kurkuma,
- Kräuter, beispielsweise Anis, Fenchel, Kümmel, Koriander, Estragon, Rosmarin, Thymian, Löwenzahn oder Kresse,
- Chicorée,
- Rucola,
- Sprossen,
- Vollkorn-Produkte,
- Nüsse,
- Kaltgepresste Öle sowie
- Hülsenfrüchte.
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Wissenschaftliche Quellen
- Uchiyama-Tanaka Y.: „Colon irrigation causes lymphocyte movement from gut-associated lymphatic tissues to peripheral blood“, Yoko Clinic, Yahatahigashi-ku, Kitakyushu, Japan, Biomed Res. 10/2009;30(5):311-4
- Rehmann, I. H. „Darmreinigung mit Polyethylenglykol/Macrogol-Elektrolytlösung als Mittel der Wahl: Eigenrezeptur versus Klean-Prep®.“ coloproctology 19.1 (1997): 33-40.
- Schroen, Anna Margarete. Darmreinigung zur Vorbereitung auf eine CT-Kolonographie: Vergleich zweier Einnahmeprotokolle mit unterschiedlichen Abführpräparaten. Diss. Universität Ulm, 2008.
- Egger, Robert, and Hannes Schoberwalter. „Dynamische Faszien–Ernährung und Schleim.“ Dynamische Faszien. Springer, Berlin, Heidelberg, 2017. 25-32.
- Bachmann, Robert M. Fasten und heilen nach FX Mayr. Knaur MensSana eBook, 2012.
- Friedrichsen, Hans-Peter. „Probiotika und Präbiotika bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.“ Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 5.02 (2007): 26-27.