21 Hausmittel gegen Blähungen

Ein paar Blähungen sind normal und kein Grund zur Besorgnis. Manche Menschen neigen mehr zu Blähungen als andere, da kann es sinnvoll sein, gewisse Kräuter und Gewürze regelmäßig in den Speiseplan zu integrieren oder bestimmte Gewohnheiten (z. B. einen Spaziergang nach dem Essen) in die Routine aufzunehmen.

Wir haben für Sie 21 Tipps bei Blähungen zusammengestellt. Bewährte Kräuter wie Fenchel, Anis und Kümmel sind mit ihren ätherischen Ölen besonders effektiv und sowohl zur Vorbeugung als auch zur Linderung von Blähungen geeignet. Durch Ruhe beim Essen schluckt man weniger Luft und Blähungen können vermieden werden. Lesen Sie hier alle Tipps.

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So individuell die Ursachen sein können, so individuell können sanfte Mittel gegen Blähungen helfen. Im Folgenden finden Sie 21 Tipps, die Ihnen helfen können, Ihre Beschwerden zu vermeiden, zu beseitigen oder zumindest zu lindern.

Tipp 1: Ruhe beim Essen

In der heutigen, oft stressigen Zeit wird das Mittagessen häufiger nebenher am Schreibtisch verzehrt. Dabei isst man meist zu schnell. Beim hastigem Essen wird zu viel Luft geschluckt,1 was sich in Form von Aufstoßen oder Blähungen äußern kann. Isst man zu schnell, lässt man dem Körper darüber hinaus nicht genug Zeit, zu signalisieren, wann man satt ist. Die Folge ist, dass man mehr isst als nötig und den Magen so überfüllt. Die Verzögerung im Verdauungsprozess bei der Verarbeitung von zu großen Mengen an Nahrung kann dann ebenfalls zu Blähungen führen.

Genießen Sie also Ihr Essen, sehen Sie darin ein Ritual, das Sie bewusst wahrnehmen.

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Tipp 2: Stress reduzieren

Ohne Stress hat der Körper genügend Kraft, sich auf die gezielte Nahrungsaufnahme zu konzentrieren und die Nahrungsaufnahme und -verarbeitung optimal zu steuern. Hastiges Essen dagegen kann Stress verursachen, was den Körper dazu veranlasst, gegen den Stress vorzugehen und nicht alle Kraft auf die Verdauung auszurichten.

Tipp 3: Ausreichend kauen

Ebenso wichtig ist ausreichendes Kauen. Je besser die Nahrung im Mund zerkleinert und mit Speichel angereichert wird, desto verdaulicher ist sie. Je grober und größer die Stücke sind, desto mehr Arbeit muss der Magen leisten, um die Nahrung zu verdauen, zum Beispiel durch die vermehrte Produktion von Magensäure.

Versuchen Sie nicht, zu große Bissen zu nehmen und bemühen Sie sich, jeden Bissen gründlich zu kauen, bevor Sie ihn schlucken. Positiver Nebeneffekt: Sie essen langsamer und bewusster und das Sättigungsgefühl setzt ein, wenn Sie tatsächlich auch satt sind.

Tipp 4: Flüssigkeit in kleinen Schlucken trinken

Gleiches, wie für die Nahrungsaufnahme, gilt auch für die Aufnahme von Flüssigkeit: Zeit lassen und in kleinen Schlucken trinken. Das reduziert die ungewollte Aufnahme von zu viel Luft. Flüssigkeit, in kleinen Schlucken aufgenommen, kann der Körper besser verarbeiten, als große Mengen, die in einem Zug getrunken werden. Achten Sie jedoch auf die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit.

Prinzipiell ist gegen das Trinken während des Essens nichts einzuwenden, auch wenn man lange vom Gegenteil ausging. Die Aufnahme von zusätzlicher Flüssigkeit kann Nahrung, die in ihrer Konsistenz sehr trocken und fest ist, aufquellen und weicher und besser verdaulich machen. So kann ebenfalls Verstopfung vorgebeugt werden.2

 

Tipp 5: Bewegung und Sport gegen Blähungen

Der Verdauungsspaziergang ist leider aus der Mode gekommen. Dabei ist leichte, moderate Bewegung nach dem Essen eine hilfreiche Unterstützung des Verdauungsapparates. Zum einen wird durch die Bewegung die Bauchmuskulatur an- und entspannt, quasi leicht massiert. Zum anderen schafft die Aufnahme von Sauerstoff Energie, die der Körper gut gebrauchen kann.

Nach einem kurzen, nicht anstrengenden Spaziergang nach dem Essen fühlt man sich wohl. Schon 20 bis 30 Minuten genügen. Das Völlegefühl bleibt dann meist aus und man fühlt sich weniger kraftlos.

Tipp 6: Wärme gegen Blähungen

Wärme tut immer gut. Wärmflaschen oder erwärmte Kirschkernkissen werden typischerweise auch bei Bauchschmerzen und Krämpfen genutzt. Auch hier gilt: Zeit nehmen, bequem liegen und entspannen. Noch effektiver ist eine Wärmflasche in Kombination mit feuchter Wärme. Dazu wickeln Sie die Wärmflasche in ein feuchtes Tuch, legen beides auf Ihren Unterbauch und decken sich gut zu.

Tipp 7: Feuchte Wickel gegen Blähungen

Wärme entspannt die Muskeln, das gilt auch für Magen und Darm. Feuchte Wickel transportieren Wärme noch besser und erhöhen so die Weitergabe auch in tiefere Bereiche des Körpers.5 Sie wirken entspannend und beruhigend. Wichtig ist auch hier die Sensibilität:. Der Wickel darf nicht zu heiß, aber auch nicht zu kalt sein. Die Wärme, die sich in Ihrem Körper ausbreitet, muss angenehm sein. Gehen Sie daher wie folgt vor:

  1. Sorgen Sie für einen angenehmen Untergrund, z.B. ein Bett oder ein Sofa
  2. Legen Sie ein dickes Handtuch unter, um den Untergrund vor Feuchtigkeit zu schützen.
  3. Durchfeuchten Sie z.B. ein dünnes Handtuch mit sehr warmem Wasser und drücken Sie es gut aus
  4. Wickeln Sie es faltenfrei um Bauch und Rücken
  5. Umhüllen Sie es mit einem dicken Tuch
  6. Decken Sie sich gut zu
  7. Bleiben sie ca. 30 Minuten entspannt liegen – sollte es Ihnen vor Ablauf der Zeit unangenehm werden, entfernen Sie den Wickel
  8. Ruhen Sie weitere ca. 15 Minuten zur Nachwirkung

Wichtig: Hier gelten dieselben Vorsichtsmaßnahmen wie bei Tipp 6.

Tipp 8: Bauchmassagen gegen Blähungen

Zwickt der Bauch, kann eine Bauchmassage entspannend und entkrampfend wirken. Besonders wichtig ist hierbei Sensibilität: Die Massage sollte sehr sanft und nicht schmerzhaft sein und nicht direkt nach dem Essen erfolgen.

Sie können dabei wie folgt vorgehen:

  1. Sorgen Sie dafür, dass eine angenehme Raumtemperatur herrscht
  2. Legen Sie sich bequem auf den Rücken
  3. Tasten Sie Ihren Ober- und Unterbauch vorsichtig ab
  4. Spüren Sie besonders empfindliche oder verhärtete Stellen auf
  5. Massieren Sie diese sanft mit kleinen kreisenden Bewegungen
  6. Massieren Sie rund um Ihren Bauchnabel im Uhrzeigersinn
  7. Ruhen Sie sich noch etwas aus.
  8. Lassen Sie überflüssige Gase entweichen.

Die Wirkung kann durch eine vorherige Wärmeanwendung zur Entspannung noch verstärkt werden. Der Einsatz eines Massageöls kann die Massage angenehmer machen und den Effekt erhöhen.

Tipp 9: Fenchel, Anis und Kümmel gegen Blähungen

Fenchel, Anis und Kümmel – alles Doldenblütler – sind dank ihrer ätherischen Öle besonders wirkungsvoll, sowohl zur Vorbeugung, als auch zur Beseitigung von Blähungen. Sie wirken krampflösend. Anwendung finden sie beispielsweise als getrocknete Würzmischungen für Brot, als Teemischungen, Tinkturen und Öle.

  • Fenchel (Foeniculum vulgare)6: Die Knolle wird roh oder gekocht gegessen, der Samen als Gewürz benutzt. Dank seiner ätherischen Öle – hauptsächlich Anethol und Fenchon – wird er unter anderem als Heilpflanze bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Fenchel wird wegen seiner guten Verträglichkeit besonders gern Kindern bei Koliken und Blähungen verabreicht. Neben der Nutzung in der Küche und der Verwendung als Gewürz zur Vermeidung von Blähungen, wird er häufig auch als Tee zubereitet. Der Geschmack ähnelt dem von Anis.
  • Anis (Pimpinella anisum), eine Würz- und Heilpflanze, kennen viele in Verbindung mit Spirituosen, wie Raki (türkisch) oder Ouzo (griechisch). Hauptbestandteil ist das im Anisöl enthaltene Anethol, so dass Anis ebenfalls Linderung bei Blähungen verschaffen kann.
  • Kümmel (Carum carvi)7 wird gern schwer verdaulichen bzw. Blähungen begünstigenden Speisen beigefügt, um sie besser verträglich zu machen. Hauptbestandteil des Kümmels ist Carvon. Kümmel gehört in Europa zu den ältesten Würz- und Heilpflanzen.

Tipp 10: Melisse gegen Blähungen

Melisse (Melissa officinalis), auch Zitronenmelisse genannt, ähnelt im Aussehen der Brennnessel. Sie kann jedoch bedenkenlos berührt werden, da sie keine Brennhaare besitzt.

Melisse besitzt neben Rosmarin- und Kaffeesäure ebenfalls ätherische Öle, vor allem Citral. Dadurch erhält die Melisse das leicht zitronenartige Aroma. Melisse wird traditionell zur Beruhigung und Entspannung eingesetzt. Sie wirkt darüber hinaus krampflösend und verdauungsfördernd.

Mit Melisse können auch kalte Getränke und Speisen aromatisiert werden.

Tipp 11: Pfefferminze gegen Blähungen

Die Pfefferminze (Mentha x piperita) zählt zu den bekanntesten Heilkräutern, sie wird in zahlreichen Bereichen eingesetzt. Sie enthält das sehr kräftige ätherische Öl Menthol sowie Linalool.

Dank ihrer Eigenschaften ist sie Bestandteil vieler Erkältungspräparate. Aber auch im Bereich des Verdauungssystems hat sie sich sehr bewährt. Pfefferminze wird eine kühlende Wirkung zugesprochen, außerdem wirkt sie entkrampfend.

Ein Glas frisch aufgebrühter Pfefferminztee ist auch im Sommer ein kühlendes Getränk. Pfefferminze wird, sei es frisch zubereitet in Speisen oder als Tee, getrocknet, als Öl oder als Tinktur. Menschen mit Überempfindlichkeiten sollten im Gebrauch vorsichtig sein, da die Pfefferminze Reaktionen wie Übelkeit oder Atemnot auslösen kann.

Tipp 12: Schafgarbe gegen Blähungen

Die Gemeine oder auch Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium) wird als Aufguss oder als gepresster Frischpflanzensaft benutzt, häufiger ist jedoch die Zubereitung der getrockneten Bestandteile bspw. als Tee.

Ihre ätherischen Öle, unter anderem Campher und Cineol, wirken krampflösend und helfen bei Völlegefühl und Blähungen.

Tipp 13: Tees gegen Blähungen

Tees sind leicht zuzubereiten, entfalten durch die Wärme ihre Wirkstoffe besonders gut und verstärken – nicht zu heiß und nicht zu kalt getrunken – den gewünschten Effekt der innerlichen Entspannung.

Diese Tees können einzeln verwendet werden, besonders bewährt haben sich aber auch Teemischungen. In Teemischungen werden mehrere Heilpflanzen kombiniert, um die Wirkungen zu verstärken.

Alle oben genannten Heilpflanzen gibt es sowohl als Einzeltee als auch als Bestandteil von Teemischungen. Ist eine Überempfindlichkeit gegen einen (oder mehrere) Inhaltsstoff(e) einer Teemischung bekannt, sollte man den Einzeltee bevorzugen oder sich eine individuelle Mischung zusammenstellen.

Hier ein Beispiel für eine Teemischung gegen Blähungen:

  • 60 Gramm Anissamen
  • 60 Gramm Fenchelsamen
  • 30 Gramm Kamillenblüten

Alle Tees in der Regel ca. 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abseihen und in kleinen Schlucken trinken!

 

Tipp 14: Kräuter gegen Blähungen

Bereits während der Zubereitung von Speisen kann die Beigabe von Kräutern nicht nur den Geschmack verbessern, sondern auch die Speisen leichter bekömmlich machen.

Dazu zählen:

  • Petersilie
  • Dill
  • Liebstöckel
  • Koriander
  • Kurkuma
  • Majoran

Die Gewürzmischung Kräuter der Provence ist nicht nur überaus aromatisch, sondern auch vorteilhaft für die Verdauung. Eine typische Mischung besteht aus folgenden Kräutern:

  • Bohnenkraut
  • Lavendel
  • Oregano
  • Rosmarin
  • Thymian

Tipp 15: Ingwer und Galgant gegen Blähungen

Ingwer (Zingiber officinale) ist eine Wurzel, die als Heil- und Würzmittel eingesetzt wird. Echter Galgant (Alpinia officinarum) gehört ebenso zur Familie der Ingwergewächse, ist bei uns jedoch weniger verbreitet als Ingwer.

Beide werden zur Aromatisierung von Speisen und Getränken eingesetzt, sie schmecken kräftig-würzig und aufgrund des enthaltenen Gingerol auch scharf. In der Heilkunde finden sie u.a. als Ingwertee Verwendung bei Magen-Darm-Beschwerden. Gehen Sie bei der Zubereitung wie folgt vor:

  1. Nehmen Sie ein etwa kirschgroßes Stück Ingwer
  2. Schneiden Sie ihn klein oder verreiben Sie ihn
  3. Übergießen Sie ihn mit kochendem Wasser
  4. Lassen Sie den Ingwertee 5 bis 10 Minuten abgedeckt ziehen
  5. Entfernen Sie den Ingwer, indem Sie ihn durch ein feines Sieb gießen
  6. Trinken Sie den Ingwertee in kleinen Schlucken, nicht zu heiß, aber auch nicht zu kalt
  7. Trinken Sie ihn 2- bis 3-mal täglich

Es gibt auch fertige Teepräparate mit Ingwer zu kaufen. Bei Schwangerschaft, während der Stillzeit und bei Gallensteinen sollten Sie vor dem Gebrauch von Ingwertee ärztliche Rücksprache nehmen.

Tipp 16: Apfelessig gegen Blähungen

Apfelessig regt den Speichelfluss und die Verdauung an. Im Darm kann er bspw. Fäulnisbakterien bekämpfen. Schon der Naturheilkundler und Hydrotherapeut Sebastian Kneipp (1821–1897) wusste um die gesundheitsfördernde Wirkung von Apfelessig.

Ein bis zwei Esslöffel Bio-Apfelessig in ein Glas zimmerwarmes Wasser eingerührt, kann vorbeugend vor den Mahlzeiten getrunken werden, ebenso im Akutfall bei Blähungen. Gern wird Apfelessig dank seiner meist relativ milden Säure in der Küche benutzt, so z.B. für Salatdressings.

Tipp 17: Knoblauch gegen Blähungen

Knoblauch (Allium sativum) zeichnet sich durch sein starkes Aroma aus, verursacht durch schwefelhaltige chemische Verbindungen und Allicin. Viele stören sich an den Ausdünstungen nach dem Knoblauchverzehr, denn die stark riechenden Abbauprodukte werden nicht nur über den Mund bzw. die Atemluft abgegeben, sondern auch über die Haut.

Auch beim Einsatz von Knoblauch als positive Magen-Darm-Stimulanz gehen die Meinungen auseinander. Er wirkt sich zwar positiv auf die Darmflora aus, wird aber auch als Blähungen begünstigendes Lebensmittel aufgeführt.

Machen Sie Ihre eigenen Erfahrungen! Gegen einen gemäßigten Einsatz als Aromamittel für Speisen ist jedoch zumeist nichts einzuwenden.

Nach dem Genuss von Mundgeruch begünstigenden Lebensmitteln können übrigens Präparate mit Chlorophyll helfen, die als Kautabletten bzw. in Drageeform frei verkäuflich angeboten werden.

Tipp 18: Bitterstoffe gegen Blähungen

Kräuterliköre und -schnäpse bzw. Kräuteransätze – meist sehr bitter und daher zum Teil mit Zucker versetzt – werden als Digestif, besonders nach fettigem Essen, getrunken. Sie sollen die Verdauung anregen (erhöhte Produktion von Magensäure) und Völlegefühl und Blähungen vorbeugen. Hierbei ist aber zu bedenken, dass Alkohol (ebenso wie Zucker) die Verdauung eher hemmt, als fördert. So erfüllt ein ungesüßter Espresso diese Aufgabe besser.

Es gibt alternativ zudem viele Präparate, die nach dem Essen eingenommen, mindestens den gleichen Effekt erzielen. Hauptbestandteile dieser Produkte sind meist verdauungsfördernde, bittere Pflanzenauszüge, die bspw. die Gallen- und Lebertätigkeit anregen, um Fette besser zu verarbeiten und Blähungen vorzubeugen. Typische Kräuter und Pflanzen sind hier:

  • Löwenzahn
  • Artischocke
  • Angelikawurzel
  • Wacholderbeeren
  • Tausendgüldenkraut

Tipp 19: Flohsamen gegen Blähungen

Flohsamen, genauer gesagt Flohsamenschalen, gehören zur Gattung des Strauchwegerich (Plantago ovata). Sie bestehen aus wasserlöslichen Ballaststoffen, quellen in Verbindung mit Flüssigkeit stark auf und produzieren einen stark bindenden Schleim.

Flohsamenschalen erfüllen, innerlich eingenommen, zweierlei Funktionen: Sie binden bei Durchfall Wasser und festigen so den Stuhl. Sie helfen jedoch auch bei Verstopfung, indem sie den Stuhl geschmeidiger machen. Präparate mit Flohsamenschalen sind meist in Kapselform erhältlich. Es gibt sie aber auch in loser Form. Wichtig ist die gleichzeitige Aufnahme von viel Flüssigkeit, da die Flohsamenschalen stark aufquellen. Erfahrungen zufolge helfen Flohsamenschalen bei einem Reizdarm sowie bei Blähungen und damit verbundenen Schmerzen.

Nicht eingenommen werden dürfen Flohsamen bei einem Darmverschluss.

Tipp 20: Heilerde bei Blähungen

Sogenannte Heilerden gehören zu den Mineralerden und bestehen meist aus Löss. In einer sehr fein gemahlenen Pulverform können sie dank ihrer sehr feinen Beschaffenheit und der damit verbundenen großen Oberfläche große Mengen an Schadstoffen binden (Adsorption).

Innerlich findet dies bspw. im Magen-Darm-Bereich Anwendung. Hier werden Heilerden unter anderem bei Durchfallerkrankungen, aber auch allgemein bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt.

Neben der bindenden Wirkung geben Heilerden eine Vielzahl positiver Inhaltsstoffe – in erster Linie Mineralien – an den Körper ab, allen voran Kieselsäure. Heilerden nehmen also schlechte Substanzen auf, binden sie und geben im Gegenzug gute Substanzen an den Körper ab.

Bei funktionellen Magen-Darm-Störungen kann eine kurmäßige Anwendung über mehrere Wochen hinweg die Ursachen – und damit auch Symptome wie Blähungen – lindern oder beseitigen.8 Heilerden werden als Pulver zum Einrühren in Flüssigkeit, als Granulat oder in Kapselform angeboten. Bei der Einnahme sind Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.

Tipp 21: Aktivkohle gegen Blähungen

Aktivkohle (Carbo medicinalis) wird klassisch bei Durchfall eingesetzt, kann aber auch bei oralen Vergiftungen (aber bitte erst nach Rücksprache mit einem Notarzt oder dem Giftinformationszentrum)9 eine sehr wichtige Sofortmaßnahme sein.

Aktivkohle ähnelt in ihrer Wirkungsweise den Heilerden. Auch hier sorgt eine sehr große Oberfläche dank ihrer porösen, schwammartigen Struktur für eine sehr hohe Aufnahmefähigkeit von Schadstoffen. Allerdings kann Aktivkohle – ebenso wie Heilerde – nicht zwischen guten Stoffen, wie Vitaminen und Mineralien, und Schadstoffen unterscheiden. Daher sollte sie nur im Bedarfsfall und nur gemäß Beipackzettel verwendet werden.

  1. Bloating – causes and treatments, Dtsch Arztebl 2005; 102(47): A-3264 / B-2758 / C-2579
  2. https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/blaehungen-ursachen-symptome-behandlung-vorbeugen-a-1153385.html
  3. https://www.yoga-vidya.de/fileadmin/yv/Yogatherapie/Reihen_PDFs/Yoga_bei_Reizdarm.pdf
  4. https://www.we-go-wild.com/die-besten-yogauebungen-gegen-einen-aufgeblaehten-bauch
  5. http://www.die-natur-hilft.de/Bauchwickel-warm
  6. https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/fenchel/24101
  7. http://www.klostermedizin.de/index.php/heilpflanzen/arzneipflanze-des-jahres/63-arzneipflanze-des-jahres-2016-echter-kuemmel-carum-carvi
  8. https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0033-1357650
  9. https://www.aerzteblatt.de/archiv/19718/Aktivkohle-Sofortmassnahme-bei-oralen-Vergiftungen
21 Hausmittel gegen Blähungen

Susann von der Mühll

Susann von der Mühll hat ihre Ausbildung am Institut für angewandte Kinesiologie und Naturheilkunde im Jahr 2018 abgeschlossen und ist seither als Pferdeosteopathin im Dreiländereck tätig. Motiviert durch ihr Interesse an naturheilkundlichen Themen unterstützt sie seit 2020 das Redaktionsteam der bio-apo.