Ohne Aminosäuren besteht auch kein Leben. Was sich für einige von uns eher überraschend ist, ist jedoch sehr tiefgründig. Aminosäuren sind die Basis von Proteinen und auch für viele Prozesse im Körper mitverantwortlich. Ein Mangel an Aminosäuren kann herbeigeführt werden durch Stress, unausgewogene Ernährung oder chronische Erkrankungen, weshalb ein geschwächtes Immunsystem und Müdigkeit Folgen sind. Ganz bestimmte Aminosäuren können neben dem Muskelaufbau auch das Abnehmen und die Struktur von Haut und Haaren unterstützen. Doch was genau sind Aminosäuren eigentlich und was bewirken sie in unserem Körper?
Aminosäuren und Proteine
Proteine, oder auch Eiweiße, sind für wichtige Funktionen im menschlichen Organismus mitverantwortlich. Sie sind nicht nur Bestandteil von fast allen Organen, sondern regulieren auch als Enzyme den Stoffwechsel. Jedes einzelne Protein besteht wiederum aus mehreren Aminosäuren. Dabei verbinden sich mehrere Aminosäuren zu Ketten, wodurch ein Protein gebildet wird. Durch die unterschiedliche Anordnung der jeweiligen Aminosäuren entstehen auch wieder unterschiedliche Proteine mit ebenso unterschiedlichen Funktionen und Eigenschaften. Dabei ordnen sich die jeweiligen Aminosäuren nicht einfach von selbst aneinander, sondern werden vom dazu passenden Gen in die Kette geführt. Drei angeordnete Aminosäure-Paare entsprechen einem festgelegten Code, der wiederum den Bau der Aminosäurestruktur in unterschiedlicher Größe vorgibt.
Essentielle Aminosäuren
Es sind mehr als 20 Aminosäuren bekannt, auch proteinogene Aminosäuren genannt, die in Proteinen nachgewiesen werden können und genauso 250 Aminosäuren, die nicht in Proteinen nachgewiesen werden können, sondern im Organismus. Die meisten von den 20 proteinogenen Aminosäuren kann der Körper selbst herstellen. Acht Aminosäuren der 20 kann er jedoch nicht selbst herstellen. Diese werden als essentielle Aminosäuren bezeichnet und müssen dem Körper in Form von Nahrung zugeführt werden. Die essentiellen Aminosäuren sind: Isoleucin, Valin, Methionin, Leucin, Tryptophan, Lysin, Phenylalanin und Threonin. Speziell der Körper von Säuglingen kann zunächst Arginin und Histidin nicht produzieren. Aminosäuren, als kleinste Bausteine der Proteine sind also essentiell für die reibungslose Funktion des menschlichen Organismus.
Mangel an Aminosäuren
Wenn auch nur eine Aminosäure im Körper fehlt, wird die Funktion aller Proteine beeinflusst. Auf Dauer kann ein Mangel an Aminosäuren negative Folgen für Körper und Gesundheit mit sich bringen. Sehr häufige Folgen dabei sind eine erhöhte Infektanfälligkeit, Leistungsabfall, Gelenkbeschwerden oder auch Muskelaufbau-Defizite. Auch viele gesundheitliche Beschwerden die zu den Volkskrankheiten gehören, wie zum Beispiel Übergewicht oder Diabetes, entstehen durch eine Störung des Stoffwechsels und die damit einhergehende Unterversorgung an Aminosäuren. Um sich selbst zu schützen oder vorzusorgen kann ein Mediziner eine Aminosäuren-Analyse vornehmen, um die aktuelle Aminosäuren-Konzentration im Körper zu zeigen. Ebenso wie eine Mangelerscheinung kann auch eine Überdosierung an Aminosäuren der Gesundheit schaden. Speziell Leber und auch Niere können darunter leiden, wenn dem Körper über längere Zeiträume Aminosäuren in hoher Konzentration zugeführt werden.
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