Honig hat eine sehr lange Geschichte. Schon lange vor der Entwicklung des Raffineriezuckers galt er als einziges Süßungsmittel. Deswegen war dieser auch in der Antike schon so kostbar wie Gold. Doch nicht nur zum Süßen ist Honig kostbar. Auch der Gesundheitszustand eines Menschen kann verbessert werden, beispielsweise durch Bienenharz, Königinnenfuttersaft oder Bienengift.
Diese Art der Behandlung am Menschen nennt sich Apitherapie. Genauer gesagt der Einsatz von Bienenprodukten, um Krankheiten vorzubeugen und Beschwerden zu lindern. Gerade in Osteuropa, Südamerika und Asien ist sie eher weit verbreitet. Das angewandte Bienenharz Propolis gewinnen die Bienen aus dem Harz von Knospen und Baumrinden. Es dient dazu, um Krankheitserreger vom Bienenstock fernzuhalten und wirkt außerdem antibakteriell, sowie gegen Viren und Pilze. Die darin in hoher Konzentration enthaltenen Flavonoide, sind Pflanzenfarbstoffe, deren Wirkung antioxidativ ist. Außerdem hindern sie radikale Sauerstoffverbindungen daran, das Erbgut von Körperzellen anzugreifen.
Laut einer Studie an der Universität in Oxford wurde gezeigt, dass Propolis doppelt so entzündungshemmend wie Aspirin wirken soll und nur geringe Nebenwirkungen mit sich bringt. Trotzdem wird das Harz lediglich als Nahrungsergänzungsmittel verkauft anstatt als Medikament. Die medizinische Anwendung sollte allerdings ausschließlich unter ärztlicher Anleitung erfolgen.
Königinnenfuttersaft
Um Ihre Larven zu füttern erzeugen Ammenbienen in speziellen Kopfdrüsen Bienenmilch. Einen besonderen Saft, den sogenannten Königinnenfuttersaft, gibt es für die künftige oder regierende Königin. Dieser Saft wird auch Gelée Royal genannt. Er scheint auch sehr wertvoll zu sein, da die Königinnen länger leben als andere Bienen im Stock und zusätzlich bis zu 3000 Eier am Tag legen. Enthalten sind im Königinnenfuttersaft Wasser, Zucker, Eiweiße, Vitamine und Spurenelemente. Gerade bei Menschen kann der Saft bei seelischen und körperlichen Belastungen, wie z.B. bei Hautproblemen helfen. Außerdem kann er eine antibiotische Wirkung aufweisen. Zu beachten ist jedoch, dass der Königinnenfuttersaft, genau wie andere Naturstoffe, allergische Reaktionen auslösen kann.
Honig kann heilen
Schon länger benutzen die Menschen Honig, um Wunden zu desinfizieren, denn das darin enthaltene Enzym Glucoseoxidase kann eine antibiotische Wirkung entfalten. Es wandelt den Zucker im Honig in Wasserstoffperoxid um, wodurch das Antiseptikum Wundbakterien abtöten kann. Ein sehr besonderer Honig ist der Manuka Honig, welchen Bienen in Neuseeland aus dem Nektar des Manukabaumes herstellen. Dieser Honig enthält den Stoff Methylglyoxal, der ähnlich wie Wasserstoffperoxid wirkt, wodurch der Manuka Honig entzündungshemmend wirkt, sogar noch mehr als herkömmlicher Honig. Der „Medihoney“, kann so zum Beispiel gegen multiresistente Keime in Krankenhäusern wirken. Laut einer Studie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms- Universität Bonn soll er sogar bei chronischen Wunden besser heilen als manche Antibiotika. Einen handelsüblichen Honig bei einer Wundinfektion einzusetzen ist jedoch nicht ratsam, da dieser Sporen von Bakterien und Pilzen enthalten kann, was schließlich zu Infektionen führen kann. Medihoney ist nur in Absprache mit dem Arzt anzuwenden.
Bienengift als Behandlungsmethode
In der Natur ist es folgendermaßen: Von Wächterbienen wird der Eingang zum Bienenstock kontrolliert und darauf geachtet, dass sich niemand Zugang verschafft. Wer dies dennoch tut, bekommt eine geringe Menge Gift verabreicht.
Im Durchschnitt leidet von 100 Menschen Einer an einer Insektengiftallergie, welche im schlimmsten Fall tödlich ausgehen kann. Für diejenigen, die nicht unter einer solchen Allergie leiden, kann das Toxin als mögliches Mittel bei Erkrankungen wie Rheuma oder Arthrose eingesetzt werden, wozu eine Biene auf das zu behandelnde Gelenk gesetzt wird und zum Stich angeregt wird. Die Substanzen Histamin und Adolapin, die beide im Bienengift enthalten sind, können die Beschwerden lindern.
Um zu vermeiden, dass die Biene während der Behandlung stirbt, liegt zwischen der Biene und dem Patienten ein feinmaschiges Netz, was bezweckt, dass der Stachel nicht zu tief in die Haut eindringt. Hierdurch wird verhindert, dass dieser herausgerissen wird und die Biene infolgedessen stirbt.
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