Was ist Gerstengras? Die Gerste (Hordeum vulgare) gehört zur Familie der Süßgräser. Die einjährige Pflanze wird 70 bis 120 Zentimeter hoch. Als Gerstengras bezeichnet man die jungen Pflanzen der Gerste von der Keimung bis zum Schossen. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Pflanze beginnt, Ähren auszubilden. Für die Herstellung von Gerstengraspulver oder -saft wird sie in diesem Stadium geerntet. Die Pflanze strahlt in einem saftigen Grün und ist vollgepackt mit Mineralstoffen, Vitaminen, Flavonoiden und Spurenelementen. Bereits um 15.000 vor Christus lässt sich der Anbau von Gerstengras nachweisen.
Warum ist Gerstengras gesund?
Gerstengras enthält mehr Vitamine und Mineralien als andere als gesund betrachtete Lebensmittel. Es enthält noch viel Chlorophyll und einen geringeren Anteil an unverdaulicher Zellulose im Gegensatz zur ausgewachsenen Gerste. Alle 20 Aminosäuren sind in Gerstengras enthalten. Darunter sind auch die 8 essentiellen Aminosäuren, welche der Körper nicht selbst produzieren kann. Zudem ist Gerstengras reich an Mineralstoffen, Bioflavonoiden und Bitterstoffen. Studien haben gezeigt, dass Nahrungsmitteln mit einer hohen Chlorophyllkonzentration den Körper bei der Entgiftung unterstützen können. Gerstengras enthält Antioxidantien wie Lutonarin und Saponarin und ist sehr ballaststoffreich.
Anwendungsgebiete
Ursprünglich wurde Gerstengras aufgrund seines hohen Ertrages als Viehfutter angebaut. Dafür wird die Wintergerste verwendet. Aufgrund seines reichen und vielfältigen Nährstoffangebots kommt Gerstengras nicht nur bei der Bierherstellung oder in der traditionellen Heilkunde, sondern auch bei Leistungssportlern zum Einsatz. Die Inhaltsstoffe von Gerstengras schützen die Zellen und stärken die Zellwände. Unterstützend kann Gerstengras auch beim Abnehmen eingesetzt werden, da es den Fettstoffwechsel anregen soll. Bei entzündlichen Erkrankungen des Darms oder rheumatischen Beschwerden wird Gerstengraspulver ebenfalls angewandt. Es kann das Immunsystem anregen, was besonders in der kalten Jahreszeit von Vorteil ist zum Schutz vor grippalen Infekten. Viele Heilpraktiker setzen Gerstengras bei der Behandlung von Neurodermitis oder Akne ein, da entzündliche Prozesse vermindert werden können. Das enthaltene Zink kann die Regeneration der Haut fördern. Es gibt Hinweise auf eine Senkung des Cholesterinspiegels durch Gerstengrasextrakte sowie auf eine senkende Wirkung auf den Blutdruck. Größere Studien über einen längeren Zeitraum stehen aber noch aus.
Verarbeitung zu Gerstengraspulver und Qualität
Bei der Verarbeitung von pflanzlichen Stoffen besteht oft das Problem, dass Vitamine und Nährstoffe verlorengehen. Eine schonende Verarbeitung ist wichtig, um einen möglichst hohen Nährstoffgehalt im Endprodukt zu erhalten. Als geeignet haben sich hier das direkte Pressen zu Saft oder die Gefriertrocknung erwiesen. Beim Kauf empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass das Gerstengras Bio-Qualität aufweist. So kann man vermeiden, dass es mit Pestiziden belastet ist. Gerstengras kann auf vielfältige Weise als Pulver in Wasser, Drinks, Smoothies oder Speisen eingerührt oder als Saft getrunken werden. Wer es lieber frisch mag, kann die Pflanze auf der Fensterbank anziehen und in Suppen, Quark, Frischkäse oder Salate und Saucen einrühren. Aufgrund seiner vielfältigen Inhaltsstoffe kann Gerstengras einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit leisten.
